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01 Juli 2022

Lebenslauf: Diese 10 Angaben bitte weglassen – sie sind nicht mehr zeitgemäß

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Lebenslauf: Diese 10 Angaben bitte weglassen – sie sind nicht mehr zeitgemäß

Bei einem Jobwechsel einfach den Lebenslauf von der verstaubten Festplatte wieder nutzen? Keine gute Idee! Denn nicht nur Du entwickelst Dich im Laufe der Jahre weiter, auch das Format des Lebenslaufes unterliegt den Dynamiken unserer Gesellschaft. Was noch früher im Lebenslauf stehen sollte, ist nun nicht mehr zeitgemäß oder sogar rechtswidrig. Auf welche Angaben Du unbedingt verzichten solltest, erfährst Du in diesem Beitrag.

1. Persönliche Angaben sollten auch persönlich bleiben

Wenn es vor vielen Jahren noch üblich war, Angaben zu den eigenen Eltern zu machen, ist es heute nicht mehr der Fall. Den potenziellen Arbeitgeber interessiert es nicht, was Deine Eltern beruflich machen. Schließlich bewirbst Du Dich auf die Stelle, nicht Deine Eltern. Auch die Angaben zum Familienstand und zu den eigenen Kindern gehen die Personaler nichts an. Dies hat das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) ausgeschlossen. Schließlich soll kein Bewerber benachteiligt werden.

Tipp: In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, eine Angabe zu den Kindern zu machen z. B. wenn Du Dich auf eine Stelle bewirbst, bei der die Erfahrung im Umgang mit Kindern wichtig ist.

2. Religionszugehörigkeit

Die Angabe zur Religionszugehörigkeit hat nichts in Deinem Lebenslauf verloren. Außerdem ist es rechtswidrig im Vorstellungsgespräch nach Deiner Religion zu fragen, dies regelt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG). Eine Ausnahme stellen die kirchlichen Arbeitgeber dar. Diese dürfen sehr wohl sich nach Deiner Religionszugehörigkeit erkundigen.

3. Angaben zur Schullaufbahn

Wenn Du zu den Berufseinsteigern gehörst, kannst Du Deinen höchsten Schulabschluss noch erwähnen. Die Angabe der Grundschule hat jedoch im Lebenslauf nichts verloren. Schließlich gibst Du den Besuch vom Kindergarten auch nicht an. Bei mehrjähriger Berufserfahrung können die Angaben zur Schullaufbahn komplett weggelassen werden. Denn Deine berufliche Ausbildung, praktische Erfahrungen sowie die Leistungen der letzten Jahre stehen über der Schulbildung und sind für den Arbeitgeber von großer Bedeutung.

4. Deine Selbstfindungsphase

Selbstfindungsphase“ – ein Wort, das die Personaler sehr ungerne hören. Als erwachsener Mensch solltest Du Dich schon längst gefunden haben. Bleib lieber ehrlich und gib zu, dass die lange Reise durch Neuseeland schon immer Dein Traum war. Eine Reise, die das eigene Horizont erweitert, zur Selbständigkeit beiträgt und sogar Sprachkenntnisse verbessert, kommt viel besser und authentischer an. Die Selbstfindungsphase sollte in der Pubertät bleiben.

5. Nebenjobs und Praktika

Alle Nebenjobs und Praktika im Lebenslauf erwähnen? Lieber nicht! Denn ein zu langer Lebenslauf ist ein Killer und qualifiziert Dich nicht für die ausgeschriebene Stelle. Die Personalverantwortlichen interessieren sich nur für Kompetenzen und Qualifikationen, die für die offene Stelle relevant sind.

Beispiel: Wenn Du Dich als IT-Spezialist bewirbst, interessiert es keinen, dass Du in Deiner Studienzeit im Kino Popcorn verkauft hast.

Tipp: Pass Deinen Lebenslauf immer individuell an die ausgeschriebene Stelle an. Wenn Du viele Stationen im Lebenslauf hast, erwähne nur die, die für die Position tatsächlich relevant sind und für den Arbeitgeber von Bedeutung sind. Dein Lebenslauf sollte maximal zwei Seiten erfassen und dem Personaler die Möglichkeit geben, auf einen Blick alle wichtigen Informationen über Deine Persönlichkeit zu erhalten.

6. Gehaltsangaben

Über das Geld spricht man nicht? Im Bewerbungsprozess schon. Jedoch sollte keine Gehaltsangabe im Lebenslauf stehen. Die finanziellen Aspekte und Verhandlungen sollten immer im persönlichen Gespräch geschehen.

Ausnahme: Wird in der Stellenanzeige explizit um die Mitteilung der Gehaltsvorstellung gebeten, solltest Du dies auch tun. In diesem Fall ist es jedoch empfehlenswert seine Gehaltsvorstellung im Schlusssatz des Bewerbungsschreibens anzugeben und nicht im Lebenslauf.

Lese-Tipp: Gehaltswunsch in der Bewerbung: Warum Arbeitgeber danach fragen

7. Social Media Profile

Die Angabe der Social Media Profile ist nur in Ausnahmefällen sinnvoll. Wenn Du Social Media beruflich nutzt ( z. B. Xing und LinkedIn) und Deine Profile qualitativ hochwertige Inhalte aufweisen, kannst Du sie im Lebenslauf erwähnen. Mit schrägen Partybilder auf Instagram und Facebook verspielst Du Dir womöglich alle Chancen auf eine Zusage.

8. Gründe für den Jobwechsel

Die Aufgabe des Lebenslaufes ist es dem potentiellen Arbeitgeber Deine Berufserfahrung und Qualifikationen auf einen Blick zu zeigen. Warum Du Dich bei dem Unternehmen bewirbst und welche Gründe Dich zum Jobwechsel  motivieren, haben nichts Im Lebenslauf zu suchen. Dies ist ein klarer Fall für das Anschreiben oder ein Motivationsschreiben.

9. Hobbys

Das Basteln und Lesen gehören ganz klar in die Freizeit und haben mit dem Berufsalltag nichts zu tun. Sicherlich werden die Personalverantwortlichen nicht zu Dir nach Hause kommen und prüfen wie toll Du basteln kannst oder wie viele Bücher Du im Bücherschrank stehen hast. Im Allgemeinen kann man sagen, dass alle Angaben im Lebenslauf nachweisbar sein müssen.

Tipp: Wenn Du in Deiner Freizeit als Trainer engagiert bist, im Fußballverein spielst oder außergewöhnliche Leistungen im Sport oder Kunst erzielt hast, können diese im Lebenslauf erwähnt und ggf. nachgewiesen werden. Denn sie heben, auch für den Job, wichtige Eigenschaften wie Teamgeist und Ausdauer hervor.

Lese-Tipps:

10. Politische Richtung

Auch politisches Engagement hat nichts im Lebenslauf zu suchen. Denn politische Richtung kann Vieles über eine Person aussagen und im schlimmsten Fall zur Diskriminierung führen. Erwähne dies nur dann, wenn Deine Parteizugehörigkeit von Vorteil sein könnte, sonst schadest Du Dir selbst.

Es lohnt sich immer wieder seinem Lebenslauf eine Schönheits-OP zu verpassen. Informiere Dich regelmäßig über die Trends sowie Änderungen in Hinsicht auf die Bewerbungsunterlagen.

Vergiss nicht: Personaler beurteilen oft innerhalb weniger Minuten die Eignung des Kandidaten. Damit der erste Eindruck, nicht der letzte wird, sollte Dein Lebenslauf perfekt sein.

Quelle: arbeits-abc.de

 

10 Juni 2022

Lebenslauf schreiben 2022: Das gehört rein – das muss raus

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Lebenslauf schreiben 2022: Das gehört rein – das muss raus

Für viele Menschen stellt das Schreiben eines Lebenslaufs noch eine Herausforderung dar. Das liegt nicht unbedingt daran, dass es besonders schwierig ist, sondern viel mehr an der stetigen Veränderung in der Berufswelt. Was du vor Jahren noch unbedingt in den Lebenslauf schreiben solltest, wird heute nur noch ungern gesehen. Deshalb erfährst du in folgendem Beitrag, wie der perfekte Lebenslauf 2022 aussehen sollte, welche Informationen dort stehen sollten und auf welche Angaben du lieber verzichten solltest.

Schreibe deinen Lebenslauf selbst

Selbstverständlich kannst du auch auf Muster oder Vorlagen zurückgreifen, doch wesentlich besser ist es, wenn du deinen Lebenslauf selbst schreibst. Das ist besonders dann sinnvoll, wenn du keine passende Vorlage nach deinem Geschmack findest oder aber sehr spezielle Anforderungen an deine Bewerbungsmappe hast. Generell gilt, eine komplette Vorlage oder ein Muster vollständig zu übernehmen ist eher suboptimal.

Wenn du deinen Lebenslauf von Anfang an komplett selbst schreibst, hast du die volle Kontrolle. Dafür solltest du jedoch die nötigen Kenntnisse in den entsprechenden Office-Tools, wie beispielsweise Microsoft Word mitbringen. Besonders dann, wenn du hier absolut keinerlei Erfahrung hast, solltest du gezwungenermaßen tendenziell lieber zu einer Lebenslaufvorlage zurückgreifen.

Wie dein Lebenslauf aufgebaut sein sollte

Es gibt natürlich viele Arten, wie du deinen Lebenslauf gestalten kannst. Doch bei vielen Arbeitgebern sind bestimmte Formalia und Richtlinien gern gesehen, welche du auf jeden Fall bei deinem eigenen Lebenslauf berücksichtigen solltest.

Die Gliederung – Pflichtangaben und optionale Informationen

  • Informationen über dich als Person (Name, Geburtsdatum, ein Bild)
  • Optional: Die Position, für die du dich bewerben möchtest
  • Deine schulische Ausbildung. Beginnend mit dem höchsten Schulabschluss und anschließend Ausbildung und/oder Studium. Auch Praktika (wenn von Vorteil für die Bewerbung) kannst du hier vermerken.
  • Dein beruflicher Werdegang mit jeweiliger Dauer und Position im Betrieb
  • Besondere Kenntnisse und Qualifikationen (auch Hard Skills genannt) wie beispielsweise benötigte Fremdsprachenkenntnisse, Umgang mit speziellen Programmen oder benötigte Führerscheine.
  • Optional: Hobbys, jedoch nur, wenn von Vorteil für die angestrebte Position.
  • Optional: Ort, Datum & Unterschrift (heutzutage unter dem Lebenslauf jedoch nicht mehr zwingend notwendig).

Die äußere Form und das Design

Wie bereits erwähnt kannst du dich, was das Design betrifft, fast vollständig austoben, solltest jedoch die branchenabhängigen Anforderungen berücksichtigen. Zudem kommen einige Richtlinien hin zu, welche die äußere Form deines Lebenslaufs betreffen:

  • Schriftgröße: Heutzutage kommt es eher auf ein einheitliches Bild an, anstatt vorgegebene Größen. Kleiner als 10pt sollte die Schrift nicht sein. In der Regel nimmt man 11pt oder 12pt.
  • Zeilenabstand: Im Anschreiben und Lebenslauf empfiehlt sich ein Abstand von 1 bis 1,5.
  • Seitenränder: Oben und unten zwischen 2 und 2,5 cm. An den Seiten 2 cm.
  • Schriftart: Prinzipiell egal, sollte jedoch gut lesbar sein. Maximal zwei Unterschiedliche Schriftarten benutzen. Immer noch gern wird die Schriftart Times New Roman genommen.

Wie du im Jahr 2022 einen Lebenslauf schreiben solltest

Doch nun zum wichtigsten Teil. Wie schreibst du im Jahr 2022 am besten einen Lebenslauf? Was den grundlegenden Aufbau deines Lebenslaufs betrifft, hat sich auch im Jahr 2022 nicht sehr viel geändert. Es bleibt immer noch bei der tabellarischen Form aufgrund der Übersichtlichkeit.

Ansonsten sind folgende Punkte zu beachten:

  • Reihenfolge beachten. Siehe dazu den vorherigen Punkt.
  • Chronologische Aufzählung in umgekehrter Reihenfolge. Du beginnst mit dem aktuellsten Punkt und endest beim Ältesten.
  • Ganze Sätze vermeiden, nur Stichpunkte.
  • Nicht mehr als zwei Seiten.

Welche Punkte du unbedingt vermeiden solltest

Natürlich gibt es auch einige Punkte, die du unbedingt vermeiden solltest. Dazu zählen nicht nur die Dinge, die selbstverständlich sein sollten, wie das Vermeiden von Rechtschreibfehlern, sondern auch Angaben, die mittlerweile einfach nicht mehr in einen Lebenslauf hineingehören.

Wie du bereits eingangs erfahren hast, ändern sich die Anforderungen an Bewerbungen in der Berufswelt beinahe täglich. Deshalb ist es schwer, hier eine möglichst aktuelle Aussage zu treffen.

Grundlegend lässt sich jedoch sagen, dass folgende Angaben im Jahr 2022 nichts mehr in deinem Lebenslauf zu suchen haben:

  • Persönliche Angaben zum Familienstand oder zu den Eltern
  • Angaben zur Religionszugehörigkeit
  • Hobbys und Interessen, es sei denn, sie sind relevant für deinen Beruf.
  • Größere Lücken im beruflichen Werdegang
  • Falsche Angaben, um Lücken im Lebenslauf zu füllen.
  • Bei Bewerbung in Papierform, Flecken oder Knicke beim Papier

Gibt es einen Unterschied zwischen Curriculum Vitae und einem Lebenslauf?

Gelegentlich wirst du schon einmal über den Begriff „Curriculum Vitae“ oder auch abgekürzt CV, gestolpert sein. Oftmals wird dieser Begriff im Zusammenhang mit einem Lebenslauf genannt. Solltest du Latein in der Schule gehabt haben und noch einige Grundkenntnisse besitzen, dann wird dir bereits aufgefallen sein, dass Curriculum Vitae ebenfalls Lebenslauf heißt. Nun fragst du dich mit Sicherheit, wo liegt nun also der Unterschied zum klassischen Begriff „Lebenslauf“?

Die Antwort ist recht simpel. Der elementare Unterschied liegt in der Sprache. Solltest du dich auf ein Stellenangebot bewerben, in welchem ein solcher CV gefordert wird, dann heißt das nichts anderes, als dass du deinen Lebenslauf in englischer Sprache verfassen sollst. Das solltest du jedoch bereits bei dem Stellenangebot bemerkt haben, denn dieses wird höchstwahrscheinlich in englischer Sprache verfasst gewesen sein.

Auch wenn das Curriculum Vitae in den meisten Fällen bei internationalen Jobangeboten gefordert wird, gibt es auch Fälle, in denen du ein solches CV bei deutschen Bewerbungsverfahren mitbringen musst.

Den Lebenslauf einfach übersetzen?

Wenn du bereits einen deutschen Lebenslauf verfasst hast und jetzt ein CV gefordert wird, reibst du dir bestimmt schon die Hände, da du ja schlichtweg deinen Lebenslauf ins Englische übersetzen musst. Doch ganz so einfach ist es leider nicht. Denn eine reine Übersetzung ist hier nicht ausreichend.

Folgende Unterschiede gibt es zwischen einem CV und dem deutschen Lebenslauf:

  • Kein Bewerbungsfoto. Darauf wird beim CV in der Regel verzichtet
  • Vollständiges Weglassen aller persönlichen Angaben. Das ist mittlerweile auch beim Lebenslauf so, doch im CV wird auch das Geburtsdatum nicht mehr erwähnt.
  • Ein CV darf auch gerne mal eine Länge von drei Seiten besitzen.
  • Starke Gewichtung bei den Referenzen. Im englischsprachigen Ausland gibt es in der Regel keine Arbeitszeugnisse, die Ausführlichkeit der beruflichen Referenzen ist daher von großer Bedeutung.
  • Unterschrift und Datum sind nicht nur optional, sondern sollten vollständig weggelassen werden.

Verschickst du in Zukunft deinen Lebenslauf als Video?

Vor allem in der Kreativ- und Designbranche werden sogenannten Videolebensläufe immer gefragter. Doch was genau ist ein Video Lebenslauf?

Kurz zusammengefasst handelt soll ein Lebenslauf in Videoform alle wichtigen Informationen deines Lebenslaufes abdecken, und zwar, wie der Name bereits vermuten lässt, nicht in Papierform, sondern als kleines Video. Hier gibt es natürlich unterschiedliche Möglichkeiten, vom mündlichen Vortragen bis hin zu stylishen Animationen, welche die Informationen einblenden. Auch die Art der Präsentation hängt wie beim herkömmlichen Lebenslauf von der jeweiligen Branche ab.

Doch ist diese Form des Lebenslaufs wirklich die Zukunft? Um hier eine klare Prognose zu stellen, ist das Thema leider noch viel zu rudimentär. Zwar gibt es bevorzugt im englischsprachigen Raum bereits viele Unternehmen, welche auf sogenannte Lebensläufe in Videoform setzen, doch hier in Deutschland handelt es sich dabei noch um eine äußerst kleine Nische. Doch betrachtet man die bisherige Entwicklung des Lebenslaufs, scheint es gar nicht so sehr aus Luft gegriffen, dass die klassischen Bewerbungsverfahren eines Tages eine solche Änderung erfahren. Doch wann und wie dies geschieht, das bleibt noch abzuwarten.

So schreibst du den richtigen Lebenslauf

Jetzt weißt du schon mal eine ganze Menge über das Thema Lebenslauf. Es gibt vieles, dass du falsch machen kannst, doch das Internet bietet dir viele Möglichkeiten, wie du deinen Lebenslauf optimal gestalten kannst. Egal ob durch den Einsatz von Vorlagen und Mustern oder durch hilfreiche Ratgeber. Wichtig ist, dass du dich regelmäßig über die Veränderungen in den Bewerbungsverfahren informierst. Was in diesem Beitrag als Pflichtangabe bezeichnet wird, kann in ein paar Monaten schon wieder als No-Go zählen.

Die Informationen über die grundlegende Struktur und den Aufbau des Lebenslaufs bieten dir jedoch eine gute Richtlinie. Vor allem jedoch die richtigen Formalia wie Schriftgröße und Zeilenabstand sind von großer Bedeutung. Hier passieren bei vielen Bewerbern immer wieder grobe Fehler, die das äußere Erscheinungsbild der Bewerbung negativ beeinflussen. Das hat wiederum zur Folge, dass der Gesamteindruck deiner Bewerbungsmappe grundlegend negativ behaftet ist.

Die Berufswelt ist dynamisch und entwickelt sich täglich weiter. Deshalb ist es auch gar nicht so unwahrscheinlich, dass du eines Tages deinen Lebenslauf wirklich als Video an deinen zukünftigen Arbeitgeber schickst.

Quelle: arbeitsABC

03 Juni 2022

Digitales Vorstellungsgespräch: Tipps für Unternehmen

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Recruiting Online

Digitales Vorstellungsgespräch: Tipps für Unternehmen

Digitale Vorstellungsgespräche sind mit der Coronapandemie in beinahe jedem Betrieb angekommen. Auch darüber hinaus werden uns digitale Technologien begleiten. Doch was unterscheidet das Gespräch per Video vom persönlichen Kennenlernen? Wo liegen Vorteile, wo Nachteile – und was sind Punkte, auf die jedes Unternehmen achten kann? Faktor A hat mit zwei Expertinnen gesprochen.

„Im digitalen Gespräch geht viel verloren“, sagt Jutta Boenig. Die Beraterin aus Überlingen am Bodensee unterstützt seit mittlerweile 30 Jahren Unternehmen und Führungskräfte in Personalfragen. „Durch die physische Präsenz erfahre ich viel mehr über die Person, die mir gegenübersitzt: Wie bewegt sie sich, was strahlt sie aus?“ Gleichzeitig ist sich Boenig sicher, dass digitale Vorstellungsgespräche die Pandemie überdauern werden: „Es wird wohl zu einer Mischform kommen, besonders die Erstgespräche werden weiterhin digital oder per Telefoninterview stattfinden.“

Denn wo es früher normal gewesen sei, Bewerber:innen auch aus anderen Bundesländern und sogar weltweit für den Erstkontakt anreisen zu lassen, sprechen viele Gründe für die digitale Variante: Es spart allen Beteiligten Zeit, es müssen weder Flug noch Übernachtung bezahlt werden. „Und es ist ja auch deutlich klimafreundlicher“, fügt Boenig an.

„ERSTGESPRÄCHE WERDEN WEITERHIN DIGITAL STATTFINDEN.“ JUTTA BOENIG

Die Hamburger Karriereberaterin Martina Maushake, die vor allem die Seite der Bewerber:innen berät, sieht noch einen weiteren entscheidenden Vorteil: „Wer sich beruflich neu orientieren möchte, kann digitale Gespräche in seinen Arbeitstag integrieren.“ Vorher habe es einen halben oder ganzen Urlaubstag bedeutet, einen Gesprächstermin wahrzunehmen. Heute hingegen sei dies einfach von zu Hause aus möglich.

Es spricht also vieles dafür, dass uns digitale Vorstellungsgespräche auch in Zukunft begleiten werden. Dass sie weniger Aufwand bedeuten, aber gleichzeitig auch Herausforderungen bieten, darin sind sich die Expertinnen Boenig und Maushake einig. Aber welche sind das konkret? Und wie können sowohl Unternehmen als auch Bewerber:innen sich bestmöglich vorbereiten?

  • Die technische Generalprobe
    Üben, üben, üben – das gilt bei Bewerbungsgesprächen sowohl für die Arbeitgeber:innen als auch die Bewerber:innen. Zusätzlich sollte bei der digitalen Version im Vorfeld eine technische Generalprobe gemacht werden. Boenig schlägt drei Proben vor, um sich verschiedene Fragen stellen zu können: „Klappt alles? Wie sehe ich aus? Wie komme ich an?“ Der erste Eindruck sei bei digitalen Gesprächen noch wichtiger als bei einem Treffen in Präsenz, denn man könne ihn im Verlauf nicht durch seine Körpersprache oder nonverbale Kommunikation korrigieren. Karriereberaterin Maushake ergänzt: „Je nach technischer Ausstattung bieten sich ein Headset oder das interne Mikrofon des Computers an.“ Daher gilt auch hier: im Vorfeld ausprobieren! Unsere allgemeinen Tipps für den gelungenen Auftritt in Videokonferenzen sind auch für Online-Vorstellungsgespräche hilfreich.
  • Störungsquellen eliminieren und vorbereitet sein, aber Perfektionismus ablegen
    Das Handy lautlos stellen, den Kolleg:innen oder Mitbewohner:innen Bescheid geben, dass man nicht gestört werden möchte: Störungsquellen sollten möglichst ausgeschlossen werden. „Und falls doch mal etwas schiefgeht: So ist das Leben!“, sagt Maushake. Ihr eigener „virtueller Flitzer“ sei ihre Katze, die sich naturgemäß nicht an Termine hält. Unvermeidbare Störungen könne man auch ins Gespräch integrieren, um die Atmosphäre etwas aufzulockern. Auf ein digitales Vorstellungsgespräch bereitet man sich im Übrigen genauso gut vor wie auf ein reales: Recruiter:innen wie Bewerber:innen sollten alle nötigen Unterlagen am Platz haben und ein Glas Wasser für den Frosch im Hals bereitstellen.

  • Der Gesprächsbeginn: aufwärmen!
    Apropos auflockern: In digitalen Vorstellungsgesprächen neigen Arbeitgeber:innen dazu, direkt mit beruflichen Fragen einzusteigen und so die Anspannung der Bewerber:innen eher noch zu verstärken. „Das ist in Präsenz anders“, sagt Boenig. „Wenn ich als Bewerberin in ein Unternehmen komme, dann nehme ich Dinge wahr, zu denen ich einen Bezug herstellen kann.“ Das könnten beispielsweise Bilder von Orten sein, an die man selbst schon einmal gereist ist. Während physische Gespräche dann oft mit einem solchen Thema begännen, falle diese Aufwärmphase im digitalen Raum oft weg. Boenigs Vorschlag: zuerst über Interessen sprechen, die auf dem Lebenslauf vermerkt sind. Martina Maushake hat noch einen weiteren Tipp zur Auflockerung. Die klassische Frage, ob man gut hergefunden habe, könne man auf den digitalen Raum übertragen: „Hat denn alles mit der Technik geklappt?“ Beide Expertinnen sind sich einig: Um wirklich etwas voneinander erfahren zu können und sich kennenzulernen, ist eine entspannte Gesprächsatmosphäre eine wichtige Voraussetzung. Deshalb gilt beim Gespräch wie beim Sport: zuerst aufwärmen.

  • Über die Gesprächssituation sprechen
    Weil digitale Gespräche teilweise mit Herausforderungen verbunden sind, können diese auch offen adressiert werden. „Die Gesprächsführenden können daher einladende Fragen stellen. Zum Beispiel: ‚Wie hat Ihnen der Ablauf bisher gefallen?‘ “, schlägt Martina Maushake vor. Und dann ist da noch die Sache mit der Kamera. „Eigentlich wird den Bewerber:innen ja geraten, in die Kamera zu schauen – aber dann sehen sie die Leute nicht“, erzählt Maushake. Die Lösung: offen ansprechen. „Es wird schon viel Druck aus der Situation genommen, wenn die Bewerber:innen hören, dass sie nicht permanent in die Kamera schauen müssen.“

  • Und was ist mit Homeoffice?
    Die digitalen Gespräche sind nicht die einzigen Änderungen in der Arbeitswelt, die auch nach der Pandemie bleiben werden. Viele Unternehmen werden weiterhin zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten. Daher könne man darauf konkret Bezug nehmen, sagt Jutta Boenig. Die Fragen sollten dabei aber offen gestellt werden: „Wie fänden Sie es, nur einen Tag im Monat ins Büro zu kommen?“ Boenig ist dabei wichtig: „Es gibt introvertierte Menschen, die lieber ausschließlich von zu Hause aus arbeiten und dort auch besser funktionieren. Das sollte kein Ausschlusskriterium sein.“

  • Virtueller Eindruck vom Unternehmen
    Wenn das Gespräch gut verlaufen ist, können Sie im Anschluss, zum Beispiel mit der Tabletkamera, virtuell durch die Arbeitsräume führen, denn nicht nur das Unternehmen möchte einen Eindruck von der Bewerberin und dem Bewerber erhalten, sondern auch umgekehrt. Informieren Sie dazu vorab alle Kolleg:innen, die eventuell in die digitale Büro- oder Werkstatt-Tour miteinbezogen werden. Gibt es ein Video von den Räumlichkeiten im Betrieb, können Sie auch das gemeinsam mit den Bewerber:innen anschauen. Unter Umständen ist es sogar angebracht, mögliche spätere Teammitglieder kurz vorzustellen.

Martina Maushake ist seit über 15 Jahren als Coach und Beraterin in der beruflichen Neuorientierung und Karrierewegplanung selbstständig. Zuvor hat sie Erfahrungen u. a. als Personalberaterin und als Arbeitsvermittlerin bei der Bundesagentur für Arbeit gesammelt. Jutta Boenig ist Inhaberin und Geschäftsführerin der Boenig Beratung in Überlingen. Mit ihrem Team begleitet sie Menschen und Organisationen in Veränderungsprozessen.

Quelle: Faktor A - Das Arbeitgebermagazin

20 Mai 2022

Berufliche Neuorientierung 50plus: So kann sie gelingen

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Berufliche Neuorientierung 50plus: So kann sie gelingen

Ab dem 50. Lebensjahr ist eine berufliche Neuorientierung oft mit Sorgen verbunden. Gleichzeitig ist der Wunsch nach Veränderung und einer sinnhaften Beschäftigung groß. Wie geht man da ran?

Werde ich noch gebraucht? Kann ich das überhaupt noch lernen? Und kann ich mit der jüngeren Konkurrenz mithalten? Wer sich im letzten Karrieredrittel noch einmal beruflich neu orientieren will, kann solche Bedenken oft nicht ausblenden.

Gleichzeitig ist es nichts Ungewöhnliches, wenn Berufstätige jenseits der 50 noch einmal mit dem Gedanken an einen Karrierewechsel spielen. «Die Corona-Pandemie hat hier noch verstärkt, was sowieso um die 50 rum passiert», sagt Sabine Votteler, die in München zur beruflichen Neuorientierung coacht. «Dass Menschen anfangen, sich Gedanken zu machen, wie ihr Leben bisher verlaufen ist.»

Die Suche nach Sinn und Erfüllung

Christiane Karsch, Berufsberaterin und Inhaberin von «CK Coaching Köln» erklärt sich das Phänomen damit, dass viele über 50-Jährige nach «langen Jahren harter Arbeit» anspruchsvoller geworden sind. «Ein Job soll mehr als nur Geld bringen. Er soll in den verbleibenden Jahren bis zur Rente Erfüllung und Sinnhaftigkeit geben.»

Gleichzeitig sei die Arbeitswelt volatiler geworden: Erwerbsbiografien seien zunehmend von Wechseln und Umbrüchen gekennzeichnet. Das mache selbst gestaltete Veränderung leichter.

Den ersten Schritt wagen: Der Blick geht nach innen

Eine Herausforderung ist es dennoch. «Für eine so massive berufliche Veränderung muss ich ein Stück weit meine alte Identität aufgeben, meine Rolle, die ich bislang im Leben hatte», sagt Votteler.

Wer für das letzte Drittel der Karriere also eine neue Richtung einschlagen möchte, sollte sich Christiane Karsch zufolge zunächst mit sich selbst auseinandersetzen. Was ist mir wichtig? Was bringe ich mit? Welche Träume möchte ich mir erfüllen? Diese Fragen können helfen, sich auf die «Reise ins berufliche Neuland» vorzubereiten.

Erst im Anschluss geht es darum, sich mit den gewonnenen Erkenntnissen im Hinterkopf mit dem Arbeitsmarkt und den Möglichkeiten vertraut zu machen. So lasse sich viel besser einschätzen, welcher Job wirklich zu einem passt.

Nicht in fluffigen Gedanken verlieren

Sabine Votteler empfiehlt, sich auszuprobieren. «Es muss konkreter werden als die fluffigen Gedanken im Kopf.» Dazu kann es zum Beispiel gehören, mit Menschen Kontakt aufzunehmen, die in einer ähnlichen Position waren oder vielleicht in einem Job sind, in den man will.

Die Coachin empfiehlt sich im weiteren Prozess der Neuorientierung möglichst konkrete Schritte vorzunehmen. Und zwar nicht: Nächste Woche schreibe ich Bewerbungen. Sondern: Nächste Woche schreibe ich fünf Unternehmen im Raum München an. Oder: Nächste Woche telefoniere ich mit Herrn X von der Firma Y.

Die eigenen Stärken kennen

Zur potenziellen Neuausrichtung gehört auch eine Bestandsaufnahme der eigenen Talente, Stärken und Erfahrungen. Hier haben Bewerber jenseits der 50 oft mehr zu bieten als sie vielleicht im ersten Moment denken, sagt Anna Bordzol, Standortleiterin beim Weiterbildungsanbieter GFN in Hamburg.

Neben der fachlichen Expertise sind es oft Soft Skills, die einen ab einem Alter von 50 Jahren von anderen abheben. «Zum Beispiel den Umgang mit Menschen», sagt Bordzol. «Wer älter als 50 Jahre alt ist, hat natürlich schon viele Situationen erlebt, in denen zwischenmenschliches Geschick gefragt ist, etwa auch im Konfliktmanagement.» Jüngere müssten das oft erst noch lernen.

Daneben können ältere Fachkräfte gute Ausbilder sein, die ihr Wissen schon jahrelang an andere weitergegeben haben. Und: Wer sich in diesem Alter nach einer neuen Stelle umschaut, sucht in der Regel ein Unternehmen, in dem er oder sie auch länger bleiben kann. Für Arbeitgeber bedeutet das Planbarkeit. Jüngere scheuen schließlich häufig weder Jobwechsel noch Umzüge, um voranzukommen.

Potenzielle Defizite ausgleichen

«Auf der anderen Seite der Medaille», wie Anna Bordzol sagt, seien technische Kompetenzen oft ein Stressfaktor für Bewerber über 50. Sie ließen sich aber ausgleichen, häufig dauert lediglich die Einarbeitung in neue Programme etwas länger.

Manchmal aber stehen sich Menschen auf ihrem Weg zur beruflichen Neuorientierung selbst im Wege. «Das Denken umzustellen und den Paradigmenwechsel im Kopf hinzubekommen, sich neuen Herausforderungen zu öffnen, fällt nicht jedem leicht», sagt Bordzol.

Laut Votteler sollte man für eine berufliche Neuausrichtung die eigenen Scheuklappen ablegen: «Statt in Optionen und Wahrscheinlichkeiten zu denken, muss man sich mal die Frage stellen: Was ist eigentlich alles möglich?»

Nicht zuletzt sei es wichtig, Bereitschaft zum lebenslangen Lernen zu zeigen. «Manche sind einfach träge geworden aber auch mit 50 kann man noch lernen und Spaß daran haben», so Votteler.

Über die Autorin

Amelie Breitenhuber ist verantwortliche Redakteurin für Beruf & Bildung Dpa-Themendienst 

Quelle: bewerbung.com

 

13 Mai 2022

Effektiver kommunizieren: Mit diesen 5 einfachen Strategien

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Effektiver kommunizieren: Mit diesen 5 einfachen Strategien

Communication is key – vor allem im Arbeitsalltag. Die Richtige sorgt für einen produktiven Flow. Genauso kann eine schwierige, meist passive und „langsame“ Kommunikationsart den Arbeitsalltag deutlich erschweren. Wir fassen 5 praktische, frische und überraschend simple Kommunikationsstrategien zusammen, damit du schneller an dein Ziel kommst.

Du selbst kannst deine Kommunikationsart effektiver gestalten – unabhängig von anderen

Der Trailer des Disney-Animationsfilms „Zoomania“ ging 2016 viral und sorgte für laute Lacher: Zu sehen sind Faultier-Sachbearbeiter, die „laaangsam“ arbeiten. Sogar besonders geduldige Menschen würden bei diesem Tempo ihre Geduld höchstwahrscheinlich verlieren. Im Arbeitsalltag gibt es ebenfalls Kollegen, die mit angezogener Handbremse arbeiten und unsere Geduld auf die Probe stellen.

Aber: Sie sind nicht das eigentliche Problem. Und Schnelligkeit ist nicht unbedingt mit Effektivität gleichzusetzen. Dennoch hilft es, Methoden zu finden, die uns rasch an unser Ziel führen und Missverständnisse verhindern. Fangen wir also bei uns selbst an. Denn wer intelligente Kommunikation anwendet, fährt im Arbeitsleben definitiv besser. Ganz unabhängig vom Tempo der anderen.

Die Key Message lautet hierbei:

"Erleichtere deinem Umfeld die Entscheidungen, indem du selbst effektive, klare und transparente Lösungen anbietest."

Wer den anderen das Leben erleichtert, ebnet auch für sich selbst einen unkomplizierten Weg für mehr Erfolgserlebnisse im Arbeitsalltag.

Diese 5 effektive Kommunikationsgewohnheiten bringen dich rasch an dein Ziel


1. Vermeide Missverständnisse, indem du Entscheidungen zusammenfasst

Im Team steht eine wichtige Besprechung an. Entscheidungen werden gefällt. Und danach geht jeder seiner Wege, macht Feierabend, schaltet ab. In den nächsten Tagen herrscht Chaos, denn: Kollegen haben wichtige Entscheidungen falsch interpretiert oder gar plötzlich „vergessen“.

Damit es nicht zu Missverständnissen und zeitraubenden Diskussionen kommt, hilft es, wichtige Entscheidungen direkt schriftlich zusammenzufassen – und einfach als E-Mail zu versenden. Der Vorteil: So wird sichergestellt, dass nicht jeder nach Belieben handelt, sich an Abmachungen hält und sich nicht willentlich zurückzieht.

Kommunikationsbeispiele für deine Reminder-E-Mail:

  • „Ich fasse zusammen: Die Besprechung von heute hat ergeben, dass…“
  • „Folgende Entscheidungen haben wir heute zusammen getroffen: …“
  • „Hier kommt eine Liste mit der Zusammenfassung des heutigen Meetings.“

2. Visualisiere deine Ideen, damit Kollegen dich besser verstehen

Marken- und Kommunikationsexperte Prof. Dr. Adlmaier-Herbst ist der Auffassung: Menschen würden lieber „schauen“, und nicht unbedingt „lesen“. Mit der Wirkung von Bildern beschäftigt sich auch das Forschungsgebiet der Neuroästhetik. Es geht darum, wie etwa Farben, Formen oder akustische und visuelle Reize ästhetisch auf uns wirken.

Forscher der Justus-Liebig-Universität Gießen heben in ihrer psychologischen Forschungsarbeit hervor, dass etwa 60 Prozent unserer Großhirnrinde daran beteiligt ist, visuelle Reize zu verarbeiten. Texte und Sprache verarbeiten wir wesentlich langsamer – und auch nicht so gerne wie Bilder. Wenn du zum Beispiel überlegst, ob das neue Layout bestimmte Formen oder Farben haben sollte, sprich oder schreibe nicht nur darüber. Zeige den anderen die konkreten Optionen, damit sie die Bilder vor Augen haben. So überzeugst du sie von deinen eigenen Ideen. Gemäß dem Motto: „Zeigen – und nicht erzählen“.

3. Vermeide nervige Formatprobleme

Kommuniziere immer auch mit PDF-Dateien. Klingt schräg, ist aber wichtig: Im Arbeitsalltag nutzen wir meist unterschiedliche Formatierungen und gehen davon aus, dass unsere Kollegen den Inhalt einer Datei – auch wenn sie gerade unterwegs sind und andere Geräte nutzen – schon rechtzeitig studieren.

Der Gedankengang ist nicht unbedingt hilfreich. Denn nicht alle Formate lassen sich auf Smartphone, Tablet und Co. gleichermaßen öffnen. Oder anders gesagt: Der Inhalt wird nicht immer gleich angezeigt. Bei PDF-Dateien ist das anders. Sie werden auf unseren hochmodernen Geräten, die manchmal etwas eigenwillig sind, immer gleich angezeigt. Erhöhe so die Chance, eine schnellere Rückmeldung zu bekommen und ein Projekt rasch abzuschließen.

4. Beteilige deine Kollegen an deine Denk- und Überarbeitungsprozesse

Es kann unendlich nervig sein: Wenn wir wiederholt Korrekturschleifen durchleben, etwa bei einem Dokument, verlieren wir irgendwann die Geduld.

Es gibt jedoch eine effektive Art, Korrekturen unmissverständlich zu kommunizieren, den Prozess zu beschleunigen und auch deinen Kollegen die Arbeit zu erleichtern: Damit alles etwas schneller geht, hilft es, Änderungen direkt anzumerken. Schriftlich, mit einer anderen Farbe als der Ursprungstext.

Clevere Textverarbeitungsprogramme erleichtern uns diesen Prozess heute. So legst du deinen Kollegen nicht erneut ein 15-seitiges Dokument zum Durchlesen vor. Sondern verweist direkt auf die Stellen, die du überarbeitet hast. Das hat noch einen Vorteil: Deine Kollegen werden dankbar für deine intelligente Vorgehensweise sein und machen es dir womöglich nach.

Tipp: Vergiss nicht, ggf. auf Quellen zu verweisen und sie direkt hinzuzufügen, wenn du diese ohnehin parat hast. Damit entfällt die zusätzliche Recherche, die den Arbeits- und Abnahmeprozess andernfalls zusätzlich verlängert. Und das muss nicht sein.

5. Persönlich ist immer besser als gedrosselte E-Mail-Kommunikation

Hast du in letzter Zeit mal darüber nachgedacht, deine Kollegen zu einem persönlichen Treffen einzuladen, um ein Arbeitsprojekt zu besprechen? Face-to-face ist heute eher rar. Denn wir setzten auf digitale Kommunikation. E-Mail-Konversationen ziehen sich aber oft in die Länge. Und nicht selten sitzt am anderen Ende ein frustrierter Kollege oder eine unzufriedene Kollegin: Er schreibt, sie antwortet. Er leitet weiter. Der andere Kollege überliest die Nachricht. Sie wird sauer, verliert die Geduld und schreibt eine böse Nachricht, dass die Deadline naht und eine wichtige Info fehlt.

Ein Szenario, das wir in anderer Variation aus unserem Arbeitsalltag gut kennen. Besser: Wenn ein anspruchsvolles Projekt ansteht, ist ein persönliches Meeting optimaler. E-Mails sollten in diesen speziellen Fällen lediglich die Ultimo Ratio sein, wenn eine andere Kommunikationsart gerade nicht möglich ist.

Wichtig: In anderen Fällen kann eine E-Mail sogar die effektivere Methode sein – zum Beispiel, wenn es um konkrete Daten geht, die deine Kollegen benötigen. Dann nicht zum Hörer greifen, sondern direkt als Datei mailen.

Effektive Kommunikationsmethoden – wir fassen zusammen

Was deutlich wird: Wir können uns das Arbeitsleben um einiges erleichtern, wenn wir unsere eigene Kommunikationsart nicht davon abhängig machen, wie andere ihre Strategien gestalten. Klar ist, dass uns die eine oder andere Situation immer auf die Palme bringen wird, weil es nicht schnell, gründlich oder effektiv genug geht. Über langsame, demotivierte oder passive Kollegen haben wir keine direkte Kontrolle. Effektive Kommunikationsmethoden haben aber mindestens 3 Vorteile, die auch unser Umfeld indirekt oder direkt beeinflussen:

  1. Du kommst schneller an deine eigenen Ziele.
  2. Du freust dich auf die Arbeit, weil die Kommunikation mit Kollegen unkomplizierter wird.
  3. Du motivierst möglicherweise andere dazu, auf ähnliche Strategien zu setzen. Denn wer Erfolg, Lässigkeit und Zufriedenheit ausstrahlt, wird schnell Nachahmer finden.

Zusammenfassend heißt das: Sei dein eigenes Kommunikationsvorbild. Die passive Schiene fahren, das war gestern. Erleichtere dir selbst und deinen Kollegen den Arbeitsalltag, indem du auf clevere Strategien setzt, die für eine schnelle und konstruktive Entscheidungsfindung sorgen. Ob du jetzt PDF-Dateien für dich entdeckst, ein neues Textverarbeitungsprogramm nutzt oder die Kollegen häufiger anrufst, statt eine E-Mail zu verfassen – das ist ganz dir überlassen.

Quelle: Arbeits-ABC

 

29 April 2022

Potenziale identifizieren und fördern

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Kompetenzmanagement

Potenziale identifizieren und fördern

Viele Unternehmen kennen und nutzen die eigentlichen Talente ihrer Mitarbeitenden nicht. Mit diesen drei Schritten gelingt ein systematisches Kompetenzmanagement

Der in allen Branchen schon heute spürbare Fach- und Führungskräftemangel macht es unverzichtbar, neue Wege in der Personalentwicklung zu bestreiten. Wurden vakante Stellen früher häufig mit externen Bewerbenden besetzt, wird der Blick zunehmen nach innen, auf den vorhandenen Personalpool, gelenkt.

Arbeitgebende wissen wenig über die Talente ihres Personals

Laut einer Befragung der Fosway Group haben 55 Prozent der Arbeitgebenden keinerlei Kenntnis über die Kompetenzen ihrer Mitarbeitenden. Nur fünf Prozent nutzen die Fähigkeiten ihres Personals effektiv, um Teams nach ihren Kompetenzen zu organisieren und zu restrukturieren.

Das bedeutet, dass die meisten Unternehmen nicht wissen, welche Stärken und Talente ihre Mitarbeitenden besitzen. Das führt nicht nur dazu, dass das interne Recruiting scheitert. Häufig sind die Beschäftigten mit Aufgaben betraut, die nur bedingt zu ihrem Kompetenzprofil passen – oder die Stelle ist gleich komplett fehlbesetzt. Die Folgen: mangelnde Motivation, schlechte Produktivität, kaum vorhandene Identifikation mit dem Unternehmen und somit eine geringe Mitarbeitendenbindung. All das führt zu erhöhter Fluktuation und nagt letztlich am wirtschaftlichen Erfolg.

Stärken kommen in Kompetenzen zum Ausdruck

Dabei ist Kompetenzmanagement eine klare Win-win-Situation, die sich für alle Beteiligten auszahlt. Selbst kleine und mittelständische Unternehmen kommen um Kompetenzentwicklung nicht mehr herum, wenn sie in einer immer komplexer werdenden Arbeitswelt wettbewerbsfähig bleiben wollen. Schließlich sind Kompetenzen unverzichtbare Handlungsvoraussetzungen. Erst sie ermöglichen es uns selbst in offenen, unüberschaubaren und dynamischen Situationen selbstorganisiert und zielgerichtet zu handeln.

Systematisches Kompetenzmanagement in 3 Schritten

Um systematisches Kompetenzmanagement als Basis erfolgreicher Personal- und Organisationsentwicklung zu betreiben, bedarf es drei wesentlicher Schritte.

1. Kompetenzanforderungen definieren

Jedes Unternehmen möchte kompetente Mitarbeitende. Doch nur die wenigsten wissen tatsächlich, welche Kompetenzen sie konkret benötigen. Im ersten Schritt gilt es sich klarzumachen, über welche Kompetenzen ein Mitarbeitender verfügen muss, um alle mit seiner Stelle einhergehenden Aufgaben erfüllen zu können. Mit Job Profiling wird die Stelle analysiert und beschrieben. Das Ergebnis ist eine präzise Stellenbeschreibung.

Viele Unternehmen verfügen bereits über Stellenbeschreibungen, die als Ausgangspunkt dienen können. Oft sind diese jedoch veraltet, weil sie nicht regelmäßig gepflegt werden. Sie enthalten zwar meist eine ausführliche Tätigkeitsbeschreibung, aber nur selten die zur Ausübung notwendigen Kompetenzen. Dabei sind sie das entscheidende Besetzungskriterium für eine Stelle.

Job Profiling dient dazu, die fachlichen und überfachlichen Anforderungen zu ermitteln. Da die Arbeitswelt einem ständigen Wandel unterliegt, ist Job Profiling keine einmalige Aufgabe, sondern muss regelmäßig wiederholt werden, um die Stellenbeschreibungen an aktuelle Anforderungen anzupassen.

Sowohl für die erstmalige Erstellung als auch für die Aktualisierung haben sich interne Workshops etabliert. An ihnen nehmen neben Vertretenden aus der Personalabteilung die unmittelbare Führungskraft sowie die Arbeitnehmenden teil, die die Stelle besetzen.

Achtung: Zu viele Kompetenzen in der Stellenbeschreibung sind kontraproduktiv

Viele Organisationen machen den Fehler und überfrachten ihre Stellenbeschreibungen mit Kompetenzanforderungen. Getreu dem Motto: Je mehr, desto besser. Die Herausforderung besteht darin, die spezifischen Kompetenzen für genau dieses Aufgabenfeld zu identifizieren. Natürlich ist es toll, wenn eine Person humorvoll ist. Aber ist diese Kompetenz tatsächlich erforderlich, damit sie ihrem Verantwortungsbereich gerecht wird? Als Comedian sicherlich, als Controllerin eher weniger. In Abhängigkeit von der Stelle sollten man sich auf etwa acht bis zwölf Kompetenzen beschränken.

2. Kompetenzen messen

Mithilfe gezielter Fragestellungen lassen sich Kompetenzen auf Individual-, Team- und Organisationsebene diagnostizieren. Auf diese Weise kann für jede beschäftigte Person ein individuelles Kompetenzprofil erstellt werden, das ihre Potenziale offenbart. So lässt sich genau erkennen, welche Kompetenzen wie stark ausgeprägt sind. Besonders aufschlussreich ist die Kombination von Selbst- und Fremdeinschätzung. Dadurch wird sichtbar, inwieweit sich die Sichtweise der Führungskraft und der beschäftigten Person decken.

Eine solche Kompetenzanalyse wird im Idealfall bereits im Bewerbungsprozess durchgeführt. So wird sichergestellt, dass sich das Kompetenzprofil des Bewerbers oder der Kandidatin mit den Kompetenzanforderungen der Stelle deckt beziehungsweise eine Annäherung durch gezielte Kompetenzentwicklung in absehbarer Zeit realistisch ist.

3. Kompetenzen entwickeln

Kompetenzmanagement ist nur dann erfolgreich, wenn nach der Analyse des Soll- und des Ist-Zustandes auch die Kompetenzentwicklung erfolgt. Durch das Aufdecken von Potenzialen lassen sich individuelle Förderprogramme entwickeln, statt Mitarbeitende wahllos zu teuren, stark standardisierten, größtenteils wirkungslosen Weiterbildungen zu schicken. Denn Kompetenzen lassen sich nicht erlernen wie Sachwissen. Weil sie von Werten fundiert und Erfahrungen konsolidiert werden, müssen Kompetenzen vielmehr on the job eigenverantwortlich entwickelt werden.

Da sich Kompetenzen im Handeln und Erfahren statt im theoretischen Unterricht entwickeln, bedarf es agiler Methoden, die selbstorganisierte Kompetenzentwicklung ermöglichen. Beispielhaft seien Blended Learning, Web Based Trainings und Barcamps genannt. Aber auch Coaching, Mentoring und regelmäßiger Erfahrungsaustausch zählen dazu.

Kompetenzmanagement fördert Potenziale

Der große Vorteil des systematischen Kompetenzmanagements besteht darin, dass die Kompetenzentwicklung durch regelmäßige Kompetenzanalysen, zum Beispiel im Rahmen von Jahresgesprächen, sichtbar und vergleichbar gemacht wird. Dadurch existieren transparente Kriterien für Gehaltserhöhungen, Beförderungen und Incentives.

Fakt ist: Wer die versteckten Potenziale seiner Mitarbeitenden nicht fördert und im Sinne der Unternehmensziele einsetzt, der handelt betriebswirtschaftlich betrachtet fahrlässig. Denn das Kompetenzmanagement hat sich längst zum wichtigsten Wettbewerbsfaktor überhaupt entwickelt. Oder wie das U.S. Council on Competitiveness schon vor vielen Jahren konstatierte: „Der Konkurrenzkampf der Zukunft wird zunehmend als Kompetenzkampf geführt.“

Über den Autor

Stephan Coester ist geschäftsführender Gesellschafter von Kode, einem Anbieter von wissenschaftlich fundierten Verfahren zur Kompetenzmessung und Kompetenzentwicklung.

Quelle: humanressourcesmanager.de

14 April 2022

So fällt Dir die Entscheidung zum Jobwechsel leichter

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So fällt Dir die Entscheidung zum Jobwechsel leichter

Einige Entscheidungen bereiten uns monatelang Kopfzerbrechen. Ein Jobwechsel zum Beispiel, oder eine Elternzeit. Was dann weiterhilft, weiß Entscheidungsexperte Philip Meissner.

Capuccino oder schwarzer Kaffee? Kantine oder Restaurant? Manche Entscheidungen gehen uns ganz leicht von der Hand, viele treffen wir sogar unbewusst. Andere stellen uns dagegen vor große Herausforderungen. Soll ich dem Chef die Kündigung in die Hand drücken? Das Jobangebot annehmen? Die Elternzeit verlängern? Gerade im Berufskontext erscheinen uns Beschlüsse immer wieder so zukunftsträchtig, dass wir tagelang Gedanken dazu wälzen und uns im endlosen Abwägen verlieren. Was dagegen hilft? Philip Meissner leitet den Lehrstuhl für Strategisches Management und Entscheidungsfindung an der ESCP Europe Berlin und hat ein Buch zum Thema geschrieben. "Entscheidungen werden da besonders wichtig, wo sie die Zukunft beeinflussen", sagt er. In seinem Buch hat er drei große Bereiche ausgemacht, die jedem helfen sollen, die Entscheidungsfindung zu vereinfachen.

1. Über die richtige Frage nachdenken

Zunächst muss man sich damit auseinandersetzen, ob man denn über die richtige Entscheidung nachdenkt. "Wenn jemand zum Beispiel überlegt zu kündigen, weil er oder sie in dem Job unzufrieden ist, könnte das erste offensichtliche Symptom der Unzufriedenheit die Firma selbst sein", sagt Meissner. "Tatsächlich ist die Ursache aber vielleicht der Chef, mit dem man nicht klarkommt." Deshalb müsse man der Ursache des Problems auf den Grund gehen. Bringt ein Jobwechsel wirklich die erhoffte Veränderung? "Ansonsten triff man oft eine Entscheidung, die das Problem nicht löst", sagt Meissner.

2. Unterschiedliche Sichtweisen integrieren

Wer eine strategisch kluge Entscheidung treffen will, sollte sich nicht nur auf sich selbst verlassen. "Ich höre mir am besten unterschiedliche Sichtweisen an, auch die von Kritikern", sagt Meissner. Denn oft habe man von sich und seinen Einschätzungen ein allzu positives Bild. Meissner rät, zum Beispiel Freunde darum zu bitten, eine andere Perspektive einzunehmen, sich alle erdenklichen Gegenargumente für eine Entscheidung zu überlegen und diese vorzubringen. Dadurch werde man am Ende gezwungen, stärker und offener über ein bestimmtes Thema nachzudenken. Den richtigen Ratgeber findet derjenige, der auch die Interessen des Gegenübers im Kopf hat. Das heißt etwa: Wer darüber nachdenkt, für den Job von Berlin nach London zu ziehen, sollte bedenken, dass die Berliner Freunde bei ihren Ratschlägen ein Interesse daran haben, dass man in der Stadt bleibt. Vielleicht wendet man sich für einen unabhängigen Rat daher eher an jemand anderen. "Idealerweise sucht man sich Ratgeber, die auf eine ähnliche, eigene Erfahrung zurückgreifen können und das Problem, vor dem man steht, bereits gelöst haben", empfiehlt Meissner.

3. Die Angst vor der Entscheidung überwinden

Am Ende hilft alles nichts, wenn man nicht auch tatsächlich eine Entscheidung trifft. "Davor haben viele Angst", sagt der Strategie-Professor. Er empfiehlt eine einfache Denkübung, um das zu überwinden: "Man sollte über die Folgen seiner Entscheidung in fünf Jahren nachdenken." Viele hätten bei einem Jobwechsel erstmal das Worst-Case-Szenario im Kopf. Etwa: Wenn ich jetzt den Job wechsle, werde ich in der neuen Stadt bestimmt keine neuen Freunde finden, beruflich den Anschluss verpassen und todunglücklich sein. "Das sollte man realistischer angehen", sagt Meissner. Und zwar mit der Überlegung: Wie viel Relevanz hat eine Entscheidung in fünf Jahren noch? Wie fühle ich mich zehn Minuten, zehn Tage oder zehn Monate nach einem Beschluss? "Kurz nach der Entscheidung fühlt man sich relativ gut, nach zehn Tagen hat man vielleicht sogar schon vergessen, dass man die Entscheidung überhaupt getroffen hat, und zehn Monate später ist es überhaupt kein Thema mehr", erklärt Meissner. Diese Gedanken relativieren die Bedeutung, die wir einer Entscheidung zuschreiben. Eine weitere Überlegung kann ebenso beruhigen, sagt Meissner: Man müsse immer bedenken, dass sich Entscheidungen in der Regel noch beeinflussen lassen und nicht für immer beschlossen sind. Sich das bewusst zu machen, nehme oft schon eine große Last von den Schultern der Entscheider.

Quelle: bewerbung.com

21 Januar 2022

Wie funktioniert gutes Netzwerken? Mit dieser Strategie gelangst Du zu beruflichem Erfolg

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Perfektes Networking

Wie funktioniert gutes Netzwerken? Mit dieser Strategie gelangst Du zu beruflichem Erfolg

Studien zeigen: Durch ein gutes Netzwerk gelangst Du schneller zu Deinem Traumjob als über reguläre Bewerbungen. Ein Experte der Harvard Business School hat seine Tipps für eine erfolgreiche Kontaktaufnahme verraten.

Laut einer Studie der Bundesagentur für Arbeit aus dem Jahr 2017 werden in Deutschland 32 Prozent der Neuanstellungen auf Basis von Kontakten besetzt. Das sind elf Prozent mehr als die Neuanstellungen, die über Ausschreibungen auf Online-Jobbörsen zustande kommen. Das heißt im Umkehrschluss: Wenn Du wirkungsvoll netzwerkst, hast Du eine größere Chance auf Deinen Traumjob, als wenn Du Dich regulär bewirbst. Doch wie funktioniert gutes Netzwerken? Der Personalexperte Claudio Fernández-Aráoz hat in der „Harvard Business Review“ die ideale Strategie verraten.

In 3 Schritten zum perfekten Netzwerk

Die Frage, die sich als Erstes aufdrängt, wenn Du auf der Suche nach einer beruflichen Neuorientierung bist: Wen kontaktiere ich? Anders als man vielleicht denken mag, sind es nicht Deine besten Freunde, denen Du nun schreiben solltest, sondern schwache Kontakte, die Dich voranbringen. Das stellte bereits der US-amerikanische Soziologe Mark Granovetter 1973 fest. Von diesen gibt es unter Umständen jedoch viele. Um die idealen Kontakte aus Deinem Netzwerk herauszufiltern, findest Du hier drei einfache Schritte:

  1. Liste 100 Kontakte auf: Fange mit einer sehr breiten Basis an und liste 100 Personen auf. Bedenke Ex-Chefs, Kollegen, Professoren, Berater, Anwälte, Klienten etc. – so ist die Liste schneller gefüllt als Du denkst. Idealerweise arbeiten diese Menschen zudem in einer Branche, in der Du selbst gerne arbeiten möchtest.
  2. Bewerte Deine Kontakte: Erstelle aus diesen 100 Personen eine Rangliste. Nicht jeder Kontakt hat den gleichen Wert für Dich. Manch einer könnte selbst Dein zukünftiger Arbeitgeber werden, während jemand anderes lediglich als vermittelnde Instanz agiert. Bei der Bewertung kannst Du beachten, wie gut die Jobaussichten sind, die er oder sie Dir bieten kann, bspw. anhand der Position, der Firma und des Beziehungsnetzwerks. Ebenfalls in Deine Rangliste mit einfließen lassen kannst Du die voraussichtliche Hilfsbereitschaft des Kontakts.
  3. Übung macht den Meister: Die höchsten Plätze auf Deiner Rangliste solltest Du kontaktieren. Beginne jedoch besser nicht mit Deinen Favoriten, sondern übe zunächst an niedrigeren Positionen. So kannst Du Dich ideal auf die wichtigeren Gespräche vorbereiten und möglichen Fehlern vorbeugen sowie Nervosität ablegen. Lass Dir hierfür nicht zu viel Zeit. Deine Top 30 solltest Du in einem kurzen Zeitraum abdecken – idealerweise innerhalb von ein bis zwei Wochen, sagt Fernández-Aráoz.

Wie Du zielführende Gespräche führst

Je persönlicher die Kontaktaufnahme, desto besser. Statt Deinen Top-Kontakten zu schreiben, solltest Du lieber zum Hörer greifen und sie anrufen. Mach Dich darauf gefasst, dass jedes Gespräch unterschiedlich verlaufen wird. Was Du jedoch in jedem Fall beherzigen solltest, ist Offenheit – bezüglich des Grundes Deines Anrufes, Deiner Jobsuche, Deiner gewünschten Position und Deinen Qualifikationen. Geholfen werden kann Dir nur, wenn Du die Karten offen auf den Tisch legst.

Wissen, wann Schluss ist

Wenn Du an den Punkt gelangst, dass Du genügend Kontakte geknüpft hast, solltest Du die Kontaktaufnahme beenden. Was für Dich „genug“ bedeutet, musst Du selbst herausfinden. Hast Du zu wenige Kontakte geknüpft, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, eine offene Stelle zu finden. Wenn Du wiederum zu viele Menschen kontaktierst, wird das Netzwerken zur Zeitverschwendung. Beobachte daher gut, wie erfolgversprechend deine bisherigen Kontaktaufnahmen sich entwickeln.

Quelle: bewerbung.com

30 Dezember 2021

Vitaler Arbeitsalltag: 11 Tipps für gesundes Arbeiten

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Vitaler Arbeitsalltag: 11 Tipps für gesundes Arbeiten

Ein großer Teil der deutschen ArbeitnehmerInnen leidet unter wiederkehrenden bis chronischen Rückenschmerzen, die laut FachmedizinerInnen vor allem durch unbewegliches Sitzen im Arbeitsalltag verursacht werden.

Was ein vitaler Arbeitsalltag für deine Gesundheit bringt, erfährst du im Folgenden. Zuerst solltest aber du an der Basis des (Arbeits-) Alltags ansetzen.

Tipp 1: Information bringt Motivation

Eine große Studie der Uni London (eine der renommiertesten Universitäten der Welt) hat bereits vor Jahren belegt: Schreibtisch-/Bildschirm-ArbeiterInnen können Gesundheitsrisiken durch zu wenig Bewegung schon durch regelmäßiges Zappeln, Umsetzen, Strecken oder 2 Minuten Gehen pro Stunde abwenden. Du solltest diese Studie und weitere Artikel zu den gesundheitlichen Vorteilen eines vitalen Arbeitsalltags unbedingt lesen – das motiviert nachdrücklich.

Tipp 2: Nutze den Weg zur Arbeit

Der Weg zur Arbeit lässt sich zur Steigerung der körperlichen Fitness nutzen: Suche für dein Auto nicht mehr den nächsten Parkplatz, sondern parke bewusst ein paar hundert Meter entfernt, um zu Fuß ins Büro zu spazieren. Bahn- und Busreisende können einige Haltestellen früher aussteigen. Wenn das Büro nicht allzu weit entfernt liegt, kannst du auch den ganzen Weg zu Fuß oder Fahrrad zurücklegen.

Tipp 3: Treppe statt Aufzug

Warte nicht auf den Aufzug. Das Büro im zweiten oder dritten Stock ist über die Treppe ohnehin schneller zu erreichen. Mit jedem weiteren Stockwerk steigt auch der Gewinn für die Gesundheit. Ein vitaler Arbeitsalltag steigert somit deine Gesundheit erheblich.

Tipp 4: Beweglicher Sitzen

Die oben vorgestellte Kohortenstudie hat an 14.000 TeilnehmerInnen bewiesen: Wer nicht still und starr vor seinem Schreibtisch sitzt, sondern öfter einmal ein wenig „herumzappelt“, tut der Gesundheit nur Gutes.

Tipp 5: Gedankenpausen zum Stretching nutzen

Vitale Menschen verspüren ein natürliches Bedürfnis, sich von Zeit zu Zeit ausgiebig zu strecken und zu dehnen. Auch du solltest dieses Körperbedürfnis wieder wecken:

"Strecke und Dehne dich, sobald deine Gedanken „festhängen“"

Die Problemlösung lässt nach dieser kleinen Bewegungseinheit meist auch nicht mehr lange auf sich warten.

Tipp 6: Öfter Arbeitsposition wechseln

Gewöhne dir an, während langer Telefonate im Büro umherzugehen, dabei lassen sich auch die Gedanken sehr viel besser sortieren. Such deine KollegInnen persönlich auf, wenn es etwas zu klären gibt. Nutze jede weitere Gelegenheit, um zwischen Sitzen, Stehen, Gehen zu wechseln. So hält ein vitaler Arbeitsalltag, auch deinen Geist auf Trab.

Tipp 7: Moderne Arbeitsmöbel bewegen beim Sitzen

Ergonomisch geformte Sitzmöbel gehören heute zur Grundausstattung, die modernen Sitzmöbel der neuesten Generation können noch mehr: Sie bewegen sich mit und fordern bei jedem Positionswechsel zu etwas mehr Bewegung auf, was über den Tag deutlich mehr Bewegung ergibt. Noch mehr Bewegung bringt ein höhenverstellbarer Schreibtisch, an dem du gelegentlich im Stehen arbeitest. Auch ergonomische Tastatur und Maus wirken dem statischen Verharren in einer Position sehr gut entgegen.

Tipp 8: Ein kleines Workout kann Wunder wirken

Es gibt „Gedankenstaus“, die sich nicht durch kurzes Dehnen lösen lassen. Aber bestimmt durch ein kleines Workout, das die Gedanken einige Minuten in ganz andere Richtungen lenkt: Ein paar Bewegungsübungen wie Schulterkreisen oder Kniebeugen bringen Körper und Geist in Schwung.

Tipp 9: Pausen als Bewegungseinheit nutzen

Lass Dir das Mittagessen nicht liefern, sondern geh selbst zum Restaurant. Perfekt wird die „bewegliche Pause“, wenn du auf dem Rückweg ins Büro einen kleinen Verdauungsspaziergang integrierst.

Tipp 10: Ein zweiter Sitz ist kein überflüssiger Luxus

Ein zweites Sitzmöbel kann sehr viel mehr Abwechslung in die Bewegung bringen: Nutze zwischendurch einen Sitzball, der dich ständig zum Ausbalancieren zwingt und so fast nebenbei etliche verschiedene Muskelgruppen kräftigt.

Tipp 11: Aufmerksamkeit sorgt für Abwechslung

Etwas mehr Aufmerksamkeit für das natürliche Bewegungsbedürfnis des Körpers bildet den eigentlichen Grundpfeiler deiner neuen Beweglichkeit. Behalte diese Aufmerksamkeit bei – und bring öfter Abwechslung in deine täglichen Übungen, damit mehr Muskeln und Muskelgruppen nachhaltig trainiert werden.

Fazit

Bewegung ist Leben – Dein Leben wird gesünder und lebendiger werden, wenn du mehr Bewegung in deinen Arbeitsalltag integrierst. Mit diesen 11 Tipps wird es dir leichtfallen, deinen Arbeitsalltag beweglicher zu gestalten.

Über den Autor

Walter Rieske, der Gründer von genesis pro life, ist Entwickler und Hersteller von energetischen Produkten. Er beschäftigt sich mit der Harmonisierung des Lebensumfeldes und der Steigerung der Lebensenergie. Genesis pro life hat ein System erschaffen, welches disharmonische Wellen sowohl technischen wie auch natürlichen Ursprungs derart mit biogenen Frequenzen anreichert und damit vervollständigt, dass diese biokompatibel, lebensfreundlich und lebensunterstützend werden.


Quelle: unternehmer.de

24 September 2021

Coaching – Wundermittel, Marketingkampagne oder doch die ideale Begleitung in Zeiten des Wandels?!

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Coaching – Wundermittel, Marketingkampagne oder doch die ideale Begleitung in Zeiten des Wandels?!

Die Nachfrage nach Coaching steigt und damit auch das Angebot. BusinessCoaching, ManagementCoaching, MentalCoaching, KonfliktCoaching, LifeCoaching, FührungskräfteCoaching... Wie soll man da noch schnell und zuverlässig den/die passende/n CoachIn für sich finden? Welche positiven Effekte können Sie sich von einem erfolgreichen Coaching versprechen? Wir haben hilfreiche Tipps für Sie zusammengetragen.

Im Coaching geht es darum, den/die KlientIn auf dem Weg zu seinem/ihrem Ziel zu unterstützen und Veränderungsprozesse lösungs- und ressourcenorientiert zu begleiten.

Wie kommen Sie mit den steigernden Erwartungen und immer komplexeren Herausforderungen beruflich und privat zurecht? Und wo stehen Sie als Individuum, als menschliches Wesen, mit Gefühlen, Wünschen, körperlichen und emotionalen Empfindungen? Individualität, Persönlichkeitsentwicklung und Selbstverwirklichung nehmen auch im beruflichen Kontext eine immer größere Rolle ein und werden von der jüngeren Generation sogar eingefordert. Es geht darum, Sinn, Werte und Nutzen der Arbeit zu verstehen und zu vertreten. Einen Mehrwert zu schaffen, für sich selbst, für Andere, für das Unternehmen, für die Umwelt. Im Coaching stehen Sie dabei als Mensch an erster Stelle.

Wie finden Sie den/die richtige/n CoachIn für sich?

Erfahrung und Selbstreflexion für mehr Professionalität!

Welche berufliche Ausbildung hat der/die CoachIn? Das Ausbildungsangebot für Coaching nimmt zu. Es gibt zertifizierte Lehrgänge an Fernuniversitäten, Online-Kurse, Seminare und unterschiedlichste Aus- und Weiterbildungen vom Practitioner bis zum Lehrtrainer. Der Begriff „Coaching“ ist nicht geschützt, das macht die Auswahl eines kompetenten Coaches nicht unbedingt einfacher.

Unsere Empfehlungen: Ein/e CoachIn hat während der Ausbildung eine bestimmte Zahl an Stunden und eine praktische und fachtheortetische Prüfung im Rahmen erfolgreich durchlaufen. Im Idealfall eigene Coachings mit Realklienten absolviert und lässt sich regelmäßig supervisieren. Eine fundierte Berufserfahrung und ein Hochschulabschluss sind neben einer qualifizierten Coachingsausbildung ebenfalls wesentliche Messkriterien. Werfen Sie einen Blick auf die Zugehörigkeit zu einem Coachingverband. Welche fachlichen und sozialen Kompetenzen werden gefordert? Wer passt zu Ihnen und Ihrem Unternehmen?

Meist zählen jedoch persönliche Empfehlungen, Kundenstimmen, Resonanzen, das Erstgespräch und wiederholte Buchungen eines Coaches. Ein eindeutiges Qualitätsmerkmal ist, wie lange der Coach oder die CoachIn bereits erfolgreich auf dem Markt ist. Außerdem sind lebenslanges Lernen, Selbstreflexion und Supervision essentiell für eine/n professionelle/n CoachIn.

Hilfreiche Fragen an den Coach oder die Coachin:

  • Zu welchen Themen werden Sie besonders oft angefragt?
  • Nach welchen Modellen arbeiten Sie? Welche Methoden, Tools, Instrumente und Interventionen setzen Sie ein?
  • Welchen ethischen Prinzipien und Werten folgen Sie?
  • Wie oft gehen Sie zur Supervision/selbst zum Coaching? Was nehmen Sie aus diesen Reflexionen mit?
  • Welche Weiterbildungen haben Sie im vergangenen Jahr besucht? Welche insgesamt?


Auf einer Wellenlänge funken!

Damit ein Coaching die Chance auf Erfolg hat, ist es wichtig, dass die Chemie zwischen CoachIn und Coachee passt. Deshalb empfehlen wir vorab ein Kennenlerngespräch. Dabei spielt die gegenseitige Haltung und Wirkung eine wichtige Rolle. Vertrauen, Wertschätzung und Offenheit sind Basis für die weitere Zusammenarbeit. Teilen Sie dem/der CoachIn Ihre Ziele und Wünsche mit. Nutzen Sie das Vorgespräch, um zu sehen, ob Sie sich wohl fühlen und sich öffnen können. Kann ich mit dieser Person gut arbeiten? Bin ich bereit, meine Persönlichkeit kennenzulernen und mich selbst zu hinterfragen?

Coaching wirkt!

Transformationsprozesse, Change und die virtuelle Zusammenarbeit erfordern neue Kompetenzen und die Verantwortung jedes Einzelnen steigt. Es geht darum, eigenständig Entscheidungen zu treffen, sich selbst gut zu organisieren und die Kommunikation zu den KollegInnen und MitarbeiterInnen zu pflegen. Achtsamkeit und Selbstfürsorge sind ebenso wesentlich. Das ist anspruchsvoll für uns alle: Überforderung, psychische Belastungen, Depression oder Burnout sind keine seltenen Folgen.

Deshalb ist es wichtig, die eigenen Stärken und Fähigkeiten zu kennen, um Potenziale und Chancen richtig zu nutzen. Coaching unterstützt und begleitet dabei. Gewohnte Denkmuster werden hinterfragt und durchbrochen. Veränderungsfähigkeit ist ein wichtiger Parameter für den Erfolg eines Unternehmens. Ein Umdenken weg von Kontrolle und Überwachung hin zu Vertrauen und Wertschätzung ist wesentlich für den Wandel.

Können Sie Ihren MitarbeiterInnen und KollegInnen vertrauen? Wie können Sie für sich selbst sorgen und achtsam sein? Was brauchen Sie dafür? Wie schaffen Sie den Spagat zwischen Flexibilität und Zielorientierung? Das alles sind Fragen, die sich nicht pauschal beantworten und umsetzen lassen. Dabei hilft eine intensive, individuelle Reflexion, die nachgewiesen mithilfe eines/einer CoachIn besonders effektiv ist.

Erik de Haan hat in einer wissenschaftlichen Studie nachgewiesen, dass Führungskräfte, die ein Coaching erfahren haben, von ihren MitarbeiterInnen positiver beurteilt wurden, als ungecoachte Führungskräfte.
Sowohl was das Arbeitsklima angeht, als auch die Fähigkeiten, Ziele zu setzen oder Krisen zu bewältigen.

Quelle: https://www.coaching-magazin.de/beruf-coach/wirkung-executive-coaching

Wichtig ist, dass Coaching dann funktioniert, wenn es freiwillig ist, die Inhalte vertraulich bleiben und die Rollen CoachIn und Coachee klar sind.

Mehr Coaching geht immer und Grow your Mindset

Coaching und Führung gehören heutzutage eng zusammen, denn wer führen will, muss sich selbst gut führen können. Dazu gehört es, sich selbst zu kennen und sein Denken und Handeln zu hinterfragen und zu reflektieren. Professionelles FührungskräfteCoaching kann als maßgeschneidertes Mittel zur berufsbezogenen Persönlichkeitsentwicklung und Selbstorganisation genutzt werden.

Wichtig: kein/e CoachIn kann Sie zu etwas motivieren, das Sie nicht selbst wollen! Sie selbst sind Verfasser und Vertreter Ihres Denkens, Handelns und Fühlens.

TIPP

  1. Stellen Sie Ihrem/r potenziellen CoachIn bei einem Kennenlerngespräch Fragen: Welche Erfahrungen hat der/die CoachIn? Wie häufig bildet er/sie sich weiter? Wie sieht es mit Selbstreflexion und Supervision aus?
  2. Die Chemie muss stimmen: Vertrauen, Wertschätzung und Offenheit sind Basis für die weitere Zusammenarbeit.
  3. Wenn Sie den/die richtige/n CoachIn gefunden haben, klären Sie den Zeitplan und Ihr konkretes Ziel. Dann haben Sie einen Maßstab für den Erfolg.
  4. Öffnen Sie sich für neue Perspektiven, erweitern Sie Ihren Horizont und gehen Sie regelmäßig in die Reflexion.

Autorin: Tina Förster

Expertin

Katrin Greßer ist ManagementCoach, Führungskräfteentwicklerin und Autorin, Geschäftsführerin von EinfachStimmig

Mit fundiertem Wissen, viel Esprit, Empathie und Leidenschaft entwickelt sie innovative und nachhaltige Konzepte, begleitet herausfordernde Veränderungsprojekte und ist erfahrene Sparringspartnerin für Führungskräfte und Managementteams.

Quelle: Unser Geschäftspartner EinfachStimmig

17 September 2021

5 Tipps für ein selbstbewussteres Auftreten

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5 Tipps für ein selbstbewussteres Auftreten

Egal ob im beruflichen Kontext oder privat – wie wir auf andere wirken nimmt einen Einfluss auf unser Leben. Dabei kann ein selbstsicheres Auftreten in vielen Situationen helfen. Insbesondere in stressigen Momenten fällt es jedoch vielen schwer, die Angst zu überwinden und dennoch selbstbewusst aufzutreten. 5 Tipps für ein selbstbewussteres Auftreten erhältst du hier!

1. Vertrauen in sich selbst finden

Will man selbstsicher auf das Gegenüber wirken, so muss man im ersten Schritt ein gewisses Vertrauen in sich selbst aufbauen. An dieser Stelle ist es hilfreich, seine Vorsätze auch tatsächlich umzusetzen. So dürfen Termine nicht kurzzeitig abgesagt werden und To-Do’s sollten stets abgearbeitet werden. Um sich selbst vertrauen zu können, ist Ehrlichkeit unerlässlich. Denn wie in fast allen Beziehungen gilt auch in der Beziehung zu sich selbst, dass durch bewusstes Lügen das Vertrauen geschwächt werden kann. Traut man sich beispielsweise nicht, ein offensichtliches Problem in einer Beziehung anzusprechen, sollte man sich dies eingestehen anstatt nach Ausreden zu suchen. Ein integrer Mensch zu werden, ist der erste Schritt zu einem felsenfesten Selbstvertrauen.

2. Sich seinen Wert bewusst machen

Insbesondere vor Entscheidungssituationen oder Verhandlungen ist es von hoher Bedeutung, sich seinem Wert bewusst zu werden, um selbstsicher auftreten zu können. Anstatt den Abend zuvor unproduktiv mit einer Tüte Chips auf der Couch zu verbringen, sollte man hier Produktivität an den Tag legen und sich beispielweise auf den bevorstehenden Tag mental vorbereiten. Für das eigene Selbstbewusstsein ist es ein Boost, wenn man stolz auf seine Leistungen sein kann. Unmittelbar vor der entscheidenden Situation kann man sich dann seine bisherigen Leistungen ins Gedächtnis rufen. Ist man sich seinem Wert bewusst, so wirkt sich dies automatisch positiv auf das eigene Selbstwertgefühl aus. So weiß man beispielsweise in beruflichen Kontexten, wieso man für das Unternehmen in der eigenen Position unentbehrlich ist und wieso einem deshalb eine Gehaltserhöhung zusteht.

3. Meinungsstark sein

"Wer jedem gefallen möchte, verfolgt zwar gute Intensionen, wirkt in der Realität auf andere jedoch oftmals unsicher."

Aus Angst sich unbeliebt zu machen, stimmt man Ansichten und Ideen zu, die eigentlich gar nicht den eigenen Wertvorstellungen entsprechen. Doch es ist für ein selbstbewussteres Auftreten von hoher Bedeutung, sowohl privat als auch beruflich meinungsstark zu sein. Denn Menschen, die sich trauen, ihre Meinung zu artikulieren, werden von anderen als selbstbewusst wahrgenommen. Dabei soll es nicht darum gehen, unreflektiert immer und überall die eigene Meinung kundzutun, sondern in relevanten Situationen nicht davor zurückzuscheuen, die eigene Meinung zu äußern. Es ist schlichtweg unmöglich, stets mit allen Mitmenschen einer Meinung zu sein. Jemand, der keine Meinung hat, wirkt wie ein Fähnchen im Wind. Jemand mit starken, durchdachten Ansichten wirkt hingegen, wie ein Fels in der Brandung.

4. Keine Bestätigung von anderen suchen

Für ein selbstbewussteres Auftreten sollte die Meinung anderer nicht relevant sein. Bei Menschen, die stets nach Bestätigung von außen suchen, um ihr Selbstwertgefühl zu steigern, fällt dieses sofort weg, sobald sie diese Bestätigung nicht mehr bekommen. Es ist demnach also viel mehr wert, das eigene Selbstbewusstsein nicht an die Meinungen anderer zu knüpfen. So schwächt ein einziges negatives Feedback nicht direkt das Selbstwertgefühl. Denn man ist sich seinem Wert bewusst und lässt diesen nicht von äußeren Meinungen beeinflussen. Natürlich fühlt sich Lob besser an als Kritik, dennoch darf das keinen langfristigen Einfluss auf das Selbstbewusstsein nehmen. Denn die Meinung anderer ist nichts wert, solange man von sich selbst überzeugt sein kann. Natürlich sind wir Menschen soziale Wesen und immer zu einem Grad von anderen abhängig. Trotzdem können wir trainieren Stück für Stück unabhängiger zu werden.

5. Körpersprache sagt mehr als tausend Worte

Menschen, die in angespannten Situationen an ihren Fingernägeln kauen, werden als sehr unsicher wahrgenommen, während eine ruhige und offene Körpersprache mit einem selbstbewussterem Auftreten in Verbindung gebracht wird. Demnach darf man die eigene Körpersprache auch im alltäglichen Leben nicht unterschätzen. Selbst wenn man sich in einem Moment gar nicht mal so selbstbewusst fühlt, so kann man dies dem Gegenüber mit der richtigen Körpersprache dennoch suggerieren. Dafür ist es wichtig, dass man sich seinen Unsicherheiten, die sich durch die eigene Körpersprache äußern, bewusst wird, um diese zukünftig vermeiden zu können. Neigt man also beispielweise in stressigen Situationen dazu, mit seinen Händen herumzuspielen, so kann man sich dies aktiv ins Gedächtnis rufen und die Hände während eines Gespräches entspannt zusammenfalten.

Ein selbstsicheres Auftreten ist geprägt durch Vertrauen in sich selbst und dem Mut, die eigene Meinung äußern zu können. Mit der richtigen Körpersprache kann es dennoch gelingen, kurzzeitige Unsicherheiten zu überspielen. Dabei sollte das eigene Selbstbewusstsein aber in keinem Fall nur von anderen beeinflusst und geschwächt werden, denn nur man selbst kennt seinen Wert.

Über den Autor

Deniz Deke ist mherfacher Autor, Podcaster und Gründer von „Erschaffe Dich Neu“ , einem Persönlichkeitsentwicklungs-Unternehmen. Das Steckenpferd von Erschaffe dich Neu ist die Mental Strength Challenge. Ein intensives Coaching-Programm für mentale Stärke und Disziplin. Deniz Deke ist Experte für Motivation, Produktivität und Leistungssteigerung.

Quelle: unternehmer.de

27 August 2021

Selbstführung 4.0 – getrieben und fremdbestimmt in digitalen Zeiten?

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Selbstführung 4.0 – getrieben und fremdbestimmt in digitalen Zeiten?

Die Fähigkeit sich selbst gut zu führen ist schon lange wichtig. Durch die Veränderungen im vergangenen Jahr sind Schwächen bei der Selbstführung wie im Brennglas ans Licht gekommen.

Homeoffice, mobiles Arbeiten und der Digitalisierungs-Booster bringen viele Vorteile mit sich, die auch künftig zu mehr Freude und Balance bei der Arbeit beitragen sollen. Und gleichzeitig ergeben sich dadurch neue Herausforderungen in Bezug auf die Selbstführung für Führungskräfte und MitarbeiterInnen. Strukturiertes Arbeiten im Homeoffice, Prioritäten immer wieder neu setzen, sich selbst motivieren und Veränderungen gegenüber offen zu sein, sich Pausen zu gönnen und bei „always on“ den Kopf mal wieder frei zu bekommen, fordert noch mehr Eigenverantwortung jedes Einzelnen.

Gerade wenn der Job besonders viel Spaß macht und weniger als „Arbeit“ gesehen wird, lauert das Risiko der Selbstausbeutung. Was für viele Selbstständige eine tägliche Herausforderung ist, kann auch für Hochleistungsteams zur Stolperfalle werden.

Es gibt im Arbeitsalltag häufig Momente und Situationen, wo wir uns getrieben und fremdbestimmt fühlen von den anstehenden operativen Aufgaben und Terminen. Die eigenen Zukunftsbilder rücken in den Hintergrund und geraten oftmals auch in Vergessenheit. Ein (Online-) Meeting jagt das andere, ohne Pause zum Durchatmen. Auszeiten, um in Ruhe nachzudenken und zu reflektieren, ob das, was wir tun, noch das Richtige ist, fehlen. Und doch haben wir heute viel mehr Möglichkeiten, selbstbestimmt zu leben und zu arbeiten: Zeitlich und räumlich flexibles Arbeiten wird Dank der rasanten Digitalisierung und neuer Arbeitszeitmodelle für immer mehr Menschen möglich. Ein Kulturwandel, weg von Anwesenheitspflicht, autoritärem Anweisen und permanenter Kontrolle, vollzieht sich in vielen Unternehmen.

Gerade im komplexen Umfeld sind die Wege vielfältig und oftmals wenig planbar. Agile Vorgehensweisen sind gefordert. Flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren, gehört inzwischen zur Selbstverständlichkeit. Nicht die Unternehmen überleben, die am schnellsten oder am stärksten sind, sondern diejenigen, die sich am besten an die ständigen Veränderungen anpassen können.


Was bedeutet das für die Führungskräfte und MitarbeiterInnen in Bezug auf die Selbstführung?

Die Handlungsfelder beeinflussen sich gegenseitig.

 

Selbstführung 4.0 – so geht`s

Setzen Sie sich persönlich handlungswirksame und motivierende Ziele.
Eigene Ziele positiv, interessant und aktionsorientiert zu formulieren, ist der erste Schritt in Richtung Zielerreichung. Achten Sie darauf, dass Ihre Ziele für Sie attraktiv und realistisch sind und den nächsten konkreten Schritt enthalten. Silvestervorsätze haben bekanntlich nur eine kurze „Halbwertszeit“.

Machen Sie sich Ihre Stärken bewusst und verlassen Sie Ihre Komfortzone.
Sich der eigenen Stärken bewusst zu sein, ist eine Voraussetzung dafür, sie auch richtig einzusetzen und zu wissen, in welchen Bereichen die Chancen zur Selbstentwicklung liegen. Für das persönliche Wachstum ist es sinnvoll, immer wieder die eigene Komfortzone zu verlassen und neue Erfahrungen zu machen. Mit den gewonnenen Erfahrungen erweitern sich Ihre persönlichen Kompetenzen und Ihre Handlungsspielräume.

Agieren Sie selbstreguliert statt selbstkontrolliert.
Kontrollieren Sie hauptsächlich durch Willensstärke Ihr Verhalten? Diese Fähigkeit zur Selbstkontrolle verbraucht reichlich kognitive Leistungskraft und wird vom Verstand – mit Anstrengung und Disziplin – gesteuert. Die Selbstregulation findet auf tieferen Ebenen statt. Sie umfasst die psychischen Vorgänge, die bewusst und unbewusst reguliert werden und denen Handlungen folgen. Sie ist für eine gute Selbstführung eine tragende Säule und stärkt die Selbstwirksamkeit.

Pflegen und bauen Sie soziale Beziehung auf.
„Das Gehirn ist ein soziales Organ“, sagt Gerald Hüther, der bekannte Hirnforscher. Das letzte Jahr hat gezeigt, dass wir Menschen uns gegenseitig brauchen. Verbundenheit und Zugehörigkeit sind grundlegende Werte unserer menschlichen Natur. Sie beeinflussen unser tägliches Handeln und unsere Beziehungen.

Gehen Sie effektiv mit Informationen und Zeit um.
Um täglich eingehende Informationen zu sichten, auszusortieren und die wichtigen Dinge sinnvoll zu strukturieren, ist ein methodisches Vorgehen hilfreich. Denn unser Gehirn braucht gerade in stressigen Zeiten Struktur und gewisse Routinen, um den Kopf für die komplexen Aufgaben frei zu haben.

Nutzen und aktivieren Sie Ihre Ressourcen.
Zu unseren Ressourcen gehören unsere inneren und äußeren Potenziale: Unsere Stärken, Fertigkeiten, Erfahrungen, Neigungen, Netzwerke, unsere Kontakte und Arbeitsmittel. Sie unterstützen uns, Ziele zu erreichen und aktivieren unsere Motivation. Was tun Sie für sich? Wie aktivieren Sie Ihre Kräfte und Energiequellen?

Reflektieren Sie Ihre Kompetenzen im Bereich der Selbstführung.
Vielleicht haben Sie Lust, die eine oder andere Frage mit in die Natur zu nehmen und bei einem Spaziergang darüber nachzudenken. Bewegung und frische Luft fördern unsere Fähigkeit zu denken und sind nach langen Zeiten vor dem Bildschirm essenziell zur Regeneration. Ihr Geist wird angeregt und kann sich wieder für neue Perspektiven öffnen.

Fünf TIPPS zur Selbstführung 4.0

  1. Übernehmen Sie Verantwortung für das eigene Denken, Handeln und Fühlen.
  2. Trainieren Sie die Fähigkeit, Ihr Kopfkino konstruktiv zu regulieren.
  3. Bauen Sie Selbstvertrauen auf und gehen Sie mit Mut in die Veränderung.
  4. Seien Sie selbstbewusst und entwickeln Sie eine starke innere Haltung.
  5. Schließen Sie mit sich selbst einen persönlichen Entwicklungsvertrag ab.

Hier finden Sie ein Arbeitsblatt für einen persönlichen Check Ihrer Selbstführungskompetenzen zum Download.


Viel Erfolg bei Ihrer Selbstführung!

 

Über die Autorin

Renate Freisler, Balance Expertin, Business- & Online-Coach, Autorin, Kooperationspartnerin von EinfachStimmig

Ihre Expertise: Selbst- und Stressmanagement, Arbeits- und Organisationsentwicklung. Ihr Motto: Im agilen und komplexen Umfeld selbstwirksam handeln und Vorbild sein - das Mindset macht den Unterschied.

Quelle: Unser Geschäftspartner EinfachStimmig

 

 

06 August 2021

Diese sieben Faktoren sorgen für erfolgreiches Arbeiten auf Distanz

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Home-Office und mobile Work

Diese sieben Faktoren sorgen für erfolgreiches Arbeiten auf Distanz

Die Zufriedenheit mit dem Arbeiten im Homeoffice ist hoch, zeigt eine Studie. Und wenn sieben Kriterien erfüllt sind, dann klappt es laut den Autoren noch besser mit der Arbeit auf Distanz. Wichtig sind vor allem klare Regeln.

Rund ein Viertel der Erwerbstätigen in Deutschland (24 Prozent) hat zu Beginn des Jahres 2021 ausschließlich von zu Hause aus gearbeitet. Vor der Pandemie lag dieser Anteil gerade einmal bei 4 Prozent. Das zeigt die Erwerbspersonenbefragung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Die Stiftung hat dazu mehrmals – zu verschiedenen Zeitpunkten während der Pandemie – mehr als 4.000 abhängig Beschäftigte befragt.

Ein weiteres Ergebnis der Befragung: Die Zufriedenheit der Mitarbeiter mit dem Arbeiten zu Hause ist hoch. Menschen, die von zu Hause arbeiten konnten, empfanden ihre Arbeitssituation gerade während der coronabedingten Ausnahmesituation als weniger belastend als Beschäftigte, die durchgehend den Betrieb aufsuchen mussten. Fast die Hälfte der Befragten im Homeoffice wünscht sich, auch in Zukunft von zu Hause aus arbeiten zu können.

Trotz der Vorteile , die viele Beschäftigte im Homeoffice sehen, gibt es aber auch negative Effekte: Gerade zu Beginn der Pandemie waren nach Einschätzung der Mehrheit der Befragten (71 Prozent) viele Arbeitgeber nicht auf Remote-Work vorbereitet gewesen. Das habe das Arbeiten remote erschwert. Viele Mitarbeiter finden Heimarbeit zudem anstrengender als die Arbeit im Büro. Mehr als drei Viertel vermissen den persönlichen Austausch mit den Kollegen. Zwei von fünf Beschäftigten (39 Prozent) machen im Homeoffice Überstunden, jeder zweite ist sogar für seinen Arbeitgeber oder seine Kollegen weit über seine eigentliche Arbeitszeit hinaus erreichbar.

Aus ihren Ergebnissen haben die Studienautoren sieben Faktoren extrahiert, die dafür sorgen, dass das Arbeiten im Homeoffice zum Erfolgsmodell werden kann:

  1. Klare Regeln: In Unternehmen, in denen der Betriebsrat ein Mitbestimmungsrecht hat, schätzen Mitarbeiter das Arbeiten im Homeoffice positiver ein als in Betrieben ohne Betriebsrat. Das kann daran, liegen, dass Betriebsräte klare Vereinbarungen für Remote Work treffen. Daher ist es empfehlenswert, dass alle Unternehmen Regeln haben, die unter anderem Arbeitszeit, Anforderungen an die Erreichbarkeit sowie die technische Ausstattung im Homeoffice beschreiben. Durch klare Regelungen werden Unsicherheit und somit Stresspotenzial bei den Mitarbeitern reduziert.
  2. Arbeitszeitregeln und Arbeitsschutz: Gesetzliche Regelungen zu Arbeitszeit und Arbeitsschutz gelten nicht nur für das Arbeiten im Büro, sondern auch im Homeoffice. Das betrifft auch Höchstarbeitszeiten und Ruhepausen. So muss zwischen zwei Arbeitstagen eine Ruhezeit von mindestens elf Stunden eingehalten werden. Arbeitgeber sollten darauf achten, dass Mitarbeiter diese Ruhezeit haben. Ständige Erreichbarkeit ist gesetzlich nicht möglich und würde zudem auch die psychische Belastung der Belegschaft erhöhen.
  3. Mix aus Remote Work und Arbeiten vor Ort: Für das Arbeiten nach der Pandemie bietet sich ein Mix aus Arbeiten vor Ort und Arbeiten im Homeoffice an. Prinzipiell sollten Beschäftigte die Möglichkeit bekommen, selbst zu entscheiden, ob und wann sie ihre Aufgaben zu Hause erledigen. Hilfreich sind festgelegte Präsenztage im Büro. So ist es möglich, dass sich Kollegen im Büro begegnen und austauschen können. Die persönlichen sozialen Kontakte sollten für das Arbeitsleben nicht unterschätzt werden.
  4. Virtuelles Führen: Vorgesetzte sollten sich bewusst sein, dass das Arbeiten im Homeoffice und das Führen virtueller und hybrider Teams besondere Führungskompetenzen erfordert. Leader müssen ihre Teams zusammenhalten, auch wenn sich diese nicht im Büro treffen. Das ist besonders herausfordernd, wenn Kollegen, die im gleichen Büro sitzen, mit Kollegen an anderen Standorten oder auch im Homeoffice zusammenarbeiten. Die Leader sollten zu den Herausforderungen des virtuellen und hybriden Führens geschult werden. So ist gewährleistet, dass sie eine Teamidentität schaffen und gleichzeitig die einzelnen Mitarbeiter im Blick behalten können.
  5. Zielvereinbarungen: Auch für das Arbeiten im Homeoffice sollten Führungskräfte mit ihren Mitarbeitern konkrete und messbare Arbeitsziele definieren. Mitarbeiter brauchen klare Beurteilungskriterien, damit sie auch beim mobilen Arbeiten einschätzen können, welche Erwartungen die Führungskraft an sie hat und ob ihre Arbeitsleistung den Anforderungen entspricht.
  6. Weiterbildung: Qualifizierung sollte auch beim Arbeiten auf Distanz geplant werden. Dabei sollte individuell geklärt werden, welchen Weiterbildungsbedarf die Mitarbeiter haben. Ältere Beschäftigte benötigen eventuell eine Qualifizierung zu digitalen Kommunikationstools, während junge Mitarbeiter, die Beruf und Familie vereinbaren müssen, möglicherweise eine Weiterbildung zu gutem Organisieren beim mobilen Arbeiten benötigen.
  7. Überlastung: Während der Pandemie hat sich gezeigt, dass Homeoffice zu Überlastung von Mitarbeitern führen kann, vor allem, wenn sie das Gefühl haben, ständig erreichbar sein zu müssen, oder wenn sie Kinderbetreuung und Beruf vereinbaren müssen. Da durch das Fehlen von Kinderbetreuung zeitweise eine Doppelbelastung entstanden ist, sollte bei künftigem Arbeiten bedacht werden, dass das Arbeiten im Homeoffice langfristig nur stressfrei gelingen kann, wenn Mütter und Väter ihre Kinder betreut wissen.

Autorin: Kirstin Gründel

Quelle: personalwirtschaft.de

28 Mai 2021

Guter Auftritt in der Videokonferenz

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Tipps für digitale Meetings

Guter Auftritt in der Videokonferenz

Videokonferenzen gehören zum Alltag im Homeoffice. Wissenschaftlerin Claudia Peus gibt Tipps, wie sie gelingen, was man macht, wenn der Postbote klingelt, und wie wichtig der Hintergrund wirklich ist.

In vielen Firmen finden Meetings bereits seit vielen Monaten nur noch per Video statt. Das bringt besondere Herausforderungen mit sich. Claudia Peus ist Professorin an der TUM School of Management und forscht zum Thema Führung im digitalen Zeitalter. Im Interview verrät sie, was es braucht, damit die virtuellen Arbeitstreffen reibungslos funktionieren.

Faktor A: Wann sollte man ganz grundsätzlich eine Videokonferenz einberufen, und wann ist nach wie vor der Griff zum Hörer die bessere Alternative?

Claudia Peus: Das hängt davon ab, wie viele Personen involviert sind. Mit mehreren Personen ist ein Video immer leichter, weil die so wichtige nonverbale Kommunikation über die Mimik und Gestik übertragen wird. Die Forschung zeigt eindeutig, dass auf diese Weise der größere Teil der Botschaft transportiert wird. Außerdem kann man besser diskutieren, wenn es die Möglichkeit gibt, durch ein Handzeichen seinen Redebeitrag anzukündigen. Bei Telefonkonferenzen ist es viel schwieriger, sich abzustimmen, wer wann etwas sagt. Im Gespräch mit einer einzigen Person, die man schon lange kennt und zu der man viel Vertrauen hat, kann es dagegen sinnvoller sein, zu telefonieren, weil man sich dann tatsächlich manchmal noch schärfer auf den Inhalt konzentriert und sich nicht beispielsweise durch den Hintergrund ablenken lässt.

Apropos Hintergrund: Viele – sowohl Angestellte als auch Führungskräfte – hatten vor dem ersten Lockdown kein Büro zu Hause. Sie arbeiten jetzt in Zimmern, die dafür zweckentfremdet wurden. Wie wichtig ist es, auch dort Seriosität zu vermitteln, oder ist es sogar sinnvoll, private Einblicke zu geben?

Zunächst ist wichtig, dass man nach wie vor professionell wirkt. Wenn man das komplette Chaos und das ungemachte Bett im Hintergrund sieht, dann trägt das nicht zur Akzeptanz als Führungskraft bei. Die Forschung zum Thema „authentische Führung“ zeigt, dass es wichtig ist, dass eine Führungskraft ganz klar weiß, wofür sie steht, das klar kommuniziert und entsprechend lebt. Das gilt auch im Homeoffice. Gleichzeitig zeigt die Forschung, dass kleine Dinge, die nicht perfekt sind, die Authentizität in der Wahrnehmung der Mitarbeiter erhöhen. Ein unordentlicher Schreibtisch oder Kinderbilder im Hintergrund können deshalb dazu führen, dass die Mitarbeiter den Chef oder die Chefin als Menschen besser kennenlernen und sich stärker identifizieren können.

Bedeutet das, dass es auch in Ordnung ist, wenn die Kinder im Video-Meeting auch mal dabei sein möchten?

Da hat sich die Wahrnehmung komplett geändert. In Deutschland haben wir ja traditionell eine sehr starke Trennung zwischen Berufs- und Privatleben. Diese Annäherung hat jetzt ein bisschen stärker stattgefunden. Ich erlebe allerdings auch, dass es da schon große Unterschiede zwischen Unternehmen gibt.

Und wie verhält man sich am besten, wenn der Postbote klingelt?

Das hängt vom Meeting ab, also sowohl von der Zielsetzung als auch von der Anzahl der Teilnehmer. Bei Videokonferenzen ist es noch wichtiger als sonst, klar zu kommunizieren, bei welchem Agendapunkt es um Information, um Diskussion und wann es um Entscheidungen geht.
Ein häufiges Problem ist, dass das den Teilnehmenden gar nicht klar ist. Wenn es um eine Entscheidung geht und jeder im Team mitsprechen soll, dann ist es ungünstig, wenn Einzelne das Meeting verlassen. Wenn es aber um Informationen geht, die einen selbst nicht betreffen, dann halte ich es für unproblematisch, kurz wegzugehen.

„BEI VIDEOKONFERENZEN MÜSSEN DIE SPIELREGELN NOCH DEUTLICHER KOMMUNIZIERT WERDEN ALS BEI REALEN MEETINGS.“

Sie haben schon das Thema „nonverbale Kommunikation“ angesprochen. Was seit Corona in vielen Firmen wegfällt, sind die Gespräche in der Teeküche und an der Kaffeemaschine. Lassen sich diese ebenfalls virtuell ersetzen?

Viele Firmen haben inzwischen virtuelle Lunches und digitale Coffee Breaks eingeführt, damit man sich so austauschen kann, wie man das auch im normalen Leben machen würde. Generell kann ich Führungskräften gerade in diesen Zeiten, in denen die psychische Belastung wirklich hoch ist, empfehlen, in kurze informelle Austauschrunden mit den Mitarbeitern zu gehen. Und auch zu signalisieren: Ich bin für euch da, und ihr seid mir auch als Menschen wichtig.
Darüber hinaus zeigt die Forschung ganz klar, dass ein wichtiger Punkt für den Erfolg von virtuellen Meetings der Small Talk am Anfang ist. Entsprechend ist meine Empfehlung, gezielt am Anfang ein paar Minuten für Small Talk einzuplanen.

In fast jedem Meeting gibt es Teilnehmer, die sehr zurückhaltend sind, und andere, die gerne viel reden. Wie gehe ich als Führungskraft mit dieser Herausforderung um?

Generell gilt: Bei einer Videokonferenz müssen die Spielregeln noch viel deutlicher kommuniziert werden als bei einem realen Meeting. Die Führungskraft hat die Aufgabe, klarzumachen: Was ist das Ziel des Meetings? Wer ist dabei? Wie meldet man sich – hebt man die Hand oder schreibt man in den Chat? Und die Führungskraft muss dann darauf achten, dass alle Teammitglieder involviert sind.
Gerade wenn das Vertrauen noch nicht so groß ist und das Team neu ist, bietet es sich auch an, einen Moderator aus dem Team zu bestimmen. Die Führungskraft ist im Meeting häufig sehr stark für die Inhalte zuständig, sodass es schwierig sein kann, alle Inhalte, die Reaktionen und die Zeit im Blick zu haben. Ein Moderator kann die Führungskraft dabei unterstützen.

Ein Blick in die Zukunft: Sicherlich werden uns Videokonferenzen nicht in dem gleichen Ausmaß erhalten bleiben, aber werden wir dadurch trotzdem die eine oder andere Dienstreise langfristig ersetzen?

Davon bin ich fest überzeugt. Der Irrsinn, dass man für kurze Meetings, einen kurzen Vortrag oder Austausch ein, zwei oder sogar mehrere Tage unterwegs ist und große Strecken zurücklegt, wird so sicherlich nicht fortgesetzt werden. Sich online zu treffen ist zum einen sehr viel klimaschonender, erhöht aber auch die Vereinbarkeit von anspruchsvollen Berufen und Familie, weil man eben nicht tagelang unterwegs, sondern trotzdem abends zu Hause ist.

Zur Person

Claudia Peus ist Professorin für Forschungs- und Wissenschaftsmanagement an der TU München. Seit 2017 ist sie außerdem geschäftsführende Vizepräsidentin für Talentmanagement und Diversity und seit Dezember 2019 Gründungsdirektorin des TUM Institute for Life Long Learning. Zu ihren Forschungsthemen zählen Führung und Führungskräfteentwicklung im digitalen Zeitalter, das Management von Forschungsorganisationen sowie Diversity in Organisationen. 2020 wurde Peus in die Liste „Germany’s Most Inspiring Women“ aufgenommen.

 

Tipps für die Videokonferenz

  • Neue Technik ausprobieren
    Nichts bringt einen mehr aus dem Konzept, als wenn die Technik streikt. Probieren Sie deshalb ein neues Tool vor dem Meeting in Ruhe aus, und testen Sie die Funktionen.
    Die richtige Kleidung
    Kleiden Sie sich am besten wie im Büro. Aber Achtung: Vermeiden Sie dabei Karos oder kleine Muster, sonst flimmert das Bild.
  • Die Teilnehmerzahl begrenzen
    Je weniger Personen an einer Videokonferenz teilnehmen, desto leichter lässt sie sich gestalten. Mehr als acht Teilnehmer sollten es nicht sein, um effizient zu arbeiten und klare Ergebnisse zu erzielen.
  • An Regeln halten
    Kamera an, Ton aus: Wenn das für alle gilt, halten sie sich auch daran. Gerade in größeren Runden ist es störend, wenn alle ihr Mikro angeschaltet haben. Idealerweise gibt die Führungskraft vor, wofür der Chat genutzt werden soll.
  • Meetings nicht unnötig in die Länge ziehen
    Videokonferenzen fordern die volle Aufmerksamkeit der Beteiligten. Sie sollten daher maximal 60 bis 90 Minuten lang sein, andernfalls ist eine Pause sinnvoll.
  • Auf die eigene Körperhaltung achten
    Wer als Führungskraft überzeugen will, sollte nicht vornübergebeugt vor dem Monitor hängen. Besser ist es, wenn der Blick geradeaus gerichtet ist.
  • Im richtigen Licht erscheinen
    Ungünstig ist, wenn Teilnehmer das Fenster in ihrem Rücken haben. Stattdessen sollte das Licht idealerweise von vorne strahlen, noch besser sind mehrere Lichtquellen im Raum.
  • Protokoll schreiben
    Nach einem Meeting sollte einer der Teilnehmer ein Protokoll erstellen und an die anderen versenden. So haben alle schriftlich, welche Infos mitgeteilt und welche Entscheidungen getroffen wurden. Auch To-dos können so festgehalten werden.

 

Quelle: Faktor A - Das Arbeitgebermagazin

19 März 2021

6 Tipps für ein gelungenes Onboarding in Corona-Zeiten

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6 Tipps für ein gelungenes Onboarding in Corona-Zeiten

Eine echte Herausforderung – so empfanden viele neue Mitarbeiter und Personalmanager in den letzten Monaten die Anfangszeit bei Stellenantritt, das sogenannte Onboarding. Nicht wenige Kandidaten mussten wegen der Pandemie ihre Bewerbungsgespräche online führen und die neuen Kollegen virtuell kennenlernen. Oft war es nicht einmal möglich, den Arbeitsplatz zu besuchen. Gleichzeitig sahen sich HR-Teams gezwungen, etablierte Verfahren zur Einarbeitung neuer Mitarbeiter zu ändern.

Für Unternehmen, die noch mit der Umstellung auf Home-Office kämpfen, wirft das „Remote-Onboarding“ viele Fragen auf. Leider bleibt oft wenig Zeit, sie zu beantworten.

Onboarding ist anders in Corona-Zeiten

Der erste Tag im neuen Job: Was früher mit dem Ausfüllen von Personalformularen, Orientierungsmeetings, Händeschütteln und einem Mittagessen mit dem Vorgesetzten und dem Team einherging, läuft jetzt anders ab. Viele Neueinsteiger treten ihre Stelle an, ohne die Kollegen persönlich kennenzulernen oder auch nur einen Fuß in ihr Büro setzen zu können. Das Home-Office ist zum Dauerzustand geworden und wird eventuell in Teilen bleiben.

Auch wenn sich in den letzten Jahren bei den HR-Prozessen ein Trend zum Virtuellen abzeichnete, musste ein Großteil der Unternehmen mit einem traditionellen Arbeitsmodell seine Abläufe ad hoc umstellen. Denn Corona zwang die Personalabteilungen dazu, ihre Onboarding-Prozesse neu zu erfinden und ihre Mitarbeiter aus der Ferne einzuweisen. Diese Situation stellt Sie als Personalverantwortlicher vor völlig neue Herausforderungen. Da vorerst keine Änderung in Sicht ist, müssen Sie lernen, sich an die jetzigen Gegebenheiten anzupassen. Doch diese Situation birgt auch Chancen für eine integrative, individuelle und zukunftsorientierte Einarbeitung. Wie Sie das Onboarding aus der Ferne vom ersten Tag an – selbst für vollkommen unerfahrene Mitarbeiter – erfolgreich gestalten können, erfahren Sie hier:

1. Persönlichkeitstyp neuer Mitarbeiter einschätzen

Bewährte Einweisungsprozesse können nicht über Nacht geändert werden. Sicher geht vieles reibungslos vonstatten, doch es gibt auch Hindernisse und Anfangsschwierigkeiten. Wie so oft in diesem Fall ist eine frühzeitige, regelmäßige Kommunikation hilfreich, um Probleme zu erkennen und aus dem Weg zu räumen.

Ein virtuelles Arbeitsumfeld ist nicht jedermanns Sache. Viel hängt dabei von den unterschiedlichen Menschen-Typen ab. Extrovertierte Menschen vermissen oft die Möglichkeit, sich mit ihren Kollegen auszutauschen. Die Introvertierten dagegen (die laut Erhebungen immerhin 48 Prozent der Belegschaft ausmachen) lassen sich vielleicht von Videocalls in größeren Gruppen einschüchtern. Ähnliches gilt für die Unterschiede nach Berufsgruppen, die teils sehr unterschiedlich versiert mit digitalem Onboarding umgehen.

Wer seine Mitarbeiter schnell kennenlernt, kann sich frühzeitig auf ihre Vorlieben in puncto Lernen, Kommunikation und Sozialverhalten einstellen. Doch auch wenn die Neuen bestimmt von den vielen virtuellen Meetings profitieren, die extra für sie anberaumt werden – ab und zu braucht jeder eine Bildschirmpause. Deshalb sollte bei der Planung von virtuellen Trainings etwas Auszeit einberechnet werden, um einer Videokonferenz-Müdigkeit vorzubeugen. Genauso wichtig ist es für eine gute Vernetzung der neuen Mitarbeiter zu sorgen. Hierfür bieten sich 1:1 Gespräche über die ersten Wochen verteilt an, die sonst in der Kaffeeküche stattgefunden hätten.

2. Längere Einarbeitungszeit und Lernkurve akzeptieren

Da neue Mitarbeiter die Kollegen nicht im Büro treffen, können sie diese kaum spontan kennenlernen. Das bedeutet: Sie benötigen mehr organisierte Hilfe und eine längere Eingewöhnungsphase. Hierzu gehört auch, sie virtuell über die Schulter schauen zu lassen. Wichtig ist es, diese längere Lernkurve zu akzeptieren, und solche Gelegenheiten explizit zu generieren, um die Neulinge bei der Einarbeitung zu unterstützen.

Hinzu kommt das Gefühl von Isolation und Einsamkeit in der Corona-Pandemie. Selbst wenn der neue Job aufregend ist, haben viele Mitarbeiter, in der von Haus aus intensiven Einarbeitungsphase mit zusätzlichen privaten Herausforderungen zu kämpfen. Vorgesetzte und Personalabteilungen sollten in diesen Zeiten Verständnis zeigen.

3. Unternehmenskultur vermitteln

Gemeinsame Ziele, Werte und Vorstellungen – all das prägt die Unternehmenskultur. Sie hat Einfluss darauf, wie Entscheidungen getroffen, nach welcher Priorisierung Maßnahmen ergriffen und wie Ergebnisse erzielt werden. Sie bestimmt auch das Arbeitsumfeld, selbst wenn sich der Arbeitsplatz physisch nicht im Unternehmen befindet.

Stellen Sie deshalb Ihren neuen Teamkollegen schon im Vorfeld nicht nur die üblichen Leitfäden und Unternehmenspräsentationen zur Verfügung, sondern machen Sie diese Kultur möglichst unmittelbar erfahrbar, beispielsweise durch kleine virtuelle Events, auf denen erfahrene Mitarbeiter die neuen inspirieren. Das hilft ihnen nicht nur, die Unternehmenskultur ihres Arbeitgebers zu verstehen. Sie bekommen zudem ein Gefühl dafür, wo ihr Platz in diesem Gefüge ist und wie sie ihren Beitrag leisten können.

4. Teamzugehörigkeit aufbauen

Eine Beziehung zu den Kollegen aufzubauen ist wichtig für Leistung und Zufriedenheit im Job, aber auch für die Employee Experience insgesamt. Damit sich der oder die Neue im Home-Office willkommen fühlt, sollten Sie Zweier- oder Gruppen-Calls mit den Teamkollegen und anderen wichtigen Mitarbeitern durchführen.

Zur Eingewöhnung in den Job gehört mehr als das Abarbeiten der täglich anfallenden Aufgaben und Pflichten. Bemühen Sie sich daher, neuen Mitarbeitern einen authentischen Eindruck ihres neuen Arbeitsumfelds zu vermitteln. Hierfür haben Sie verschiedene Möglichkeiten: Jedes Teammitglied kann wichtige Tipps für den Arbeitsalltag vermitteln, was in den offiziellen Trainings nicht passiert. Der eine hilft beim Zugriff auf wichtige Datenquellen, mit dem anderen wird eine echte Situation simuliert. Auch eine virtuelle Rundtour durch das künftige Büro kann für den ersten Eindruck helfen.

Hinzu kommt die Vermittlung von Herzlichkeit: Egal, ob es sich um eine Willkommenskarte mit den Unterschriften aller Kollegen, einen Gutschein oder eine Kaffeetasse mit dem Unternehmenslogo handelt – ein kleines Geschenk sorgt dafür, sich auch auf Distanz zugehörig zu fühlen.

5. Mitarbeiter „IT-fit“ machen

Besonders wichtig ist momentan die Technik. Stellen Sie Ihren frisch hinzugekommenen Kollegen im Home-Office deshalb von Anfang an geeignete Tools zur Verfügung. Zeigen Sie ihnen, dass sie Priorität haben: Besorgen Sie ihnen sämtliche Geräte, die sie zum Antritt ihrer Arbeitsstelle brauchen: Handy, Laptop oder grundlegendes Zubehör wie Maus, Tastatur oder Monitor und gute Kopfhörer.

Entscheidend ist auch der Zugriff auf alle relevanten Systeme, Portale und Programme, die die Mitarbeiter benötigen, um effektiv arbeiten zu können: beispielsweise ein unternehmenseigenes E-Mail-Konto, Group-Messaging-Plattformen und Videokonferenzsoftware. Stellen Sie für den Fall, dass Fragen auftauchen oder Schulungen notwendig sind, den Kontakt zur IT-Abteilung her. So haben Ihre neuen Mitarbeiter das Gefühl, unterstützt und wertgeschätzt zu werden.

6. Kontinuierlich Feedback einholen

Es ist nie zu früh, Ihren Mitarbeitern ein Ohr zu leihen. Tauschen Sie sich mit ihnen über das Onboarding aus und bringen Sie in Erfahrung, ob sie alles haben, was sie brauchen. Fragen Sie sie aktiv zu bestimmten Zeitpunkten, wie es ihnen geht. Hat die neueste Schulung alle Fragen beantwortet? Haben sie bei der Vorstellrunde alle wichtigen Kollegen kennengelernt und wissen, an wen sie sich für welches Anliegen richten müssen? Schauen Sie sich regelmäßig an, wie sich die Meinung Ihrer neuen Kollegen zu verschiedenen Aspekten der Anfangsphase entwickelt. All das liefert Ihnen wichtige Informationen darüber, was beim Onboarding-Prozess funktioniert, was den größten Effekt hat und wo die größten „Experience-Gaps“ bestehen. Sprich: An welchen Stellen die Mitarbeiter eine völlig andere Erfahrung erlebt haben, als die, die Sie ihnen bieten wollten. Durch kontinuierliches Feedback kann die Personalabteilung nachvollziehen, wie es den neuen Mitarbeitern im Home-Office geht – und konkrete Hebel für Nachbesserungen entwickeln.

Über den Autor

Dr. Roland Abel ist Head of Growth & Strategy - Employee Experience (EX) DACH von Qualtrics und unterstützt Kunden bei der Erhebung von Experience-Daten. Er blickt auf über zwölf Jahre Erfahrung im Bereich Employee Experience zurück. Bei einer großen HR-Beratung führte er als Practice Head Employee Insights Germany & Austria multinationale Mitarbeiterbefragungen für internationale Konzerne in der DACH-Region durch. Er promovierte in Sozialwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum.

Quelle: onpulson - Das Fachportal für Entscheider im Mittelstand

 

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