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22 Juni 2018

Digitale R(E)volution und Ihre Anforderungen an Führungskräfte

Posted in Führung, Leadership

Warum Digital Leadership heutzutage unabdingbar ist und wie Arbeiten 4.0 funktioniert

Digitale R(E)volution und Ihre Anforderungen an Führungskräfte

Veränderte Geschäftsmodelle und Prozesse stellen Führungskräfte vor neue Aufgaben. Wer zum Digital Leader werden will, sollte traditionelle Führungsansätze grundlegend verändern.

Die Digitalisierung stellt Führungskräfte auf eine ganz neue Probe! Während Fähigkeiten wie Empathie, Respekt und Kompetenz auch schon vor 20 Jahren entscheidend waren, rückt der digitale Wandel noch weitere Anforderungen in den Fokus.
 

Der digitale Wandel fordert Führungskräfte

sich auf strategischer Ebene mit modernen Märkten, veränderten Geschäftsmodellen, Lebens- und Arbeitswelten auseinanderzusetzen und somit selbst eine Transformation zu vollziehen. Der Kundennutzen steht mehr denn je im Fokus. Wer mithalten will, muss raus aus der Komfortzone und sich dem Wandel anpassen. Ob die Entwicklung und Umsetzung von digitalen Prozessen erfolgreich ist oder nicht, hängt maßgeblich von den daran beteiligten Menschen ab. Das bedeutet für Führungskräfte, Märkte aus Kundenperspektive zu betrachten, neue Technologien für das eigene Unternehmen nutzbar zu machen und sich mit den Potenzialen der entstehenden Daten auseinanderzusetzen.

Wenn neue Arbeitsformen geschaffen werden, ist es wichtig, dass Führungskräfte diese in ihre Führungskultur integrieren. Die Anforderungen an Digital Leadership gestalten sich jedoch vielschichtig und komplex. Traditionelle und hierarchische Strukturen werden nach und nach durch flexible dezentrale Netzwerke ersetzt. Dies ermöglicht eine teamorientierte Führungsform. Ein vorgefertigtes Patentrezept zur gelungenen Umsetzung der Änderungsprozesse gibt es nicht – es geht darum den eigenen Weg zu finden.

Was charakterisiert einen Digital Leader?

Führungskräfte heute haben es häufig mit einer stark heterogenen Gruppe von MitarbeiterInnen zu tun, die individuelle Bedürfnisse haben. Daher werden die Soft Skills für Führungskräfte immer bedeutender. Es ist hilfreich, sich von der starren Top down Hierarchie zu lösen und eine kooperative und integrierte Kultur aufzubauen. Der Digital Leader agiert nicht mehr im Sinne von „command and control“, sondern wird vielmehr als ein Coach und Mentor für die MitarbeiterInnen, der Mut macht, Motivation fördert und Impulse gibt. Wichtige Erfolgsfaktoren für Digital Leadership sind: Kreativität und Selbstbewusstsein, digitale Expertise, Mut und Risikofreudigkeit, Perspektivenwechsel und Reflexionsfähigkeit, Agilität und Schnelligkeit, Verantwortung abgeben, kleine Schritte, flexible Netzwerke bilden.

Zum Digital Leader werden. So geht’s!

Sich selbst zurück nehmen und den MitarbeiterInnen Raum geben. Das heißt auch darauf zu vertrauen, dass MitarbeiterInnen eigene Wege gehen. Ständige Kontrolle wirkt hemmend. Smarte Technologien zur Führung einsetzen. Teams an verschiedenen Standorten zusammenhalten. Ein Balanceakt zwischen individuellen Bedürfnissen und dem Wohl des Teams. Digital Leadership soll die Verbesserung von Prozessen, Transparenz und den Kundenfokus in den Vordergrund stellen. Das bloße Delegieren von Aufgaben ist dabei wenig zielführend. Flexible Netzwerke sind das A und O. Gemeinsames Denken und Arbeiten entfaltet Potenziale. Dabei sollte der Teamgeist an oberster Stelle stehen. Das eigene Verhalten immer wieder in Frage stellen und reflektieren. Die digitale Transformation ist ein unendlicher Prozess. Eine offene Fehler- und Feedbackkultur sind wichtig.

Ihr Nutzen!

Eine innovative Unternehmenskultur aufbauen heißt: Neue Ansätze integrieren, die Stärken der MitarbeiterInnen optimal nutzen. So entsteht eine Arbeitswelt, in der Führungskräfte und MitarbeiterInnen voneinander lernen.

Führungskräfte werden zu Mutmachern, die kreatives Querdenken fördern. Die Potenziale der MitarbeiterInnen werden erkannt, wertgeschätzt und sinnvoll ausgeschöpft. Es entsteht eine Kultur des Lernens, die nach kontinuierlicher Verbesserung strebt und die Innovationskraft des Teams vereint. Durch den Perspektivenwechsel können Probleme ganzheitlich verstanden und gelöst werden.

TIPP

Entwickeln Sie ein digitales Selbstverständnis. Fördern Sie im Unternehmen einen ständigen Wissensaustausch und den Aufbau von entsprechenden Strukturen. Stellen Sie sich dabei folgende Fragen: Wie können Sie die unterschiedlichen Kompetenzen zusammenbringen, um Informationslücken zu schließen? Welche Strukturen sind für den Wissenstransfer förderlich? Wer kann sich wie einbringen? Wie kann generationsübergreifend gelernt werden?

Quelle: Unser Geschäftspartner einfachstimmig

Hier finden Sie interessante Seminare zum Thema

15 Juni 2018

Checkliste für das Management kultureller Vielfalt

Posted in Coaching, Führung, Leadership

Artikel von Dr. Karin Schreiner

Checkliste für das Management kultureller Vielfalt

Führungskompetenz

Führungskompetenz im Umgang mit kulturellen Unterschieden erfordert Fingerspitzengefühl. Führungskräfte sollten selbst sensibel für jene „blinde Flecken“ sein, derentwegen es immer wieder zu Missverständnissen im Arbeitsalltag kommt.

  • Hinterfragen Sie möglichst viel, das im Arbeitsalltag selbstverständlich ist: Erwartungen an Mitarbeitende, Geben von Anweisungen, Ablauf von Meetings, Zeitverständnis, Umgang mit Terminen und Deadlines, Rhythmus von Pausen.
  • Probieren Sie unterschiedliche Settings aus, in denen Probleme im Team angesprochen werden können: im ganzen Team, in Zweier-Gesprächen, in der Kaffeeküche oder beim Mittagessen, im eigens dafür angelegten on-line Chat-Room, in einem anonymisierten on-line Forum usw.

Aktive Unterstützung

Umgang mit kultureller Vielfalt im Unternehmen erfordert die Einführung bestimmter Maßnahmen im Unternehmensalltag. Als Führungskraft sind Sie immer Role Model.

  • Achten Sie darauf, dass sich keine „nationalen“ Sprachgruppen unter Ihren Mitarbeitern bilden und einzelne Personen dadurch ausgeschlossen werden.
  • Bieten Sie Aktivitäten in den Mittagspausen an wie: „30 Minuten Deutschkurs beim Mittagessen“, „20 Minuten Gepflogenheiten im Unternehmensalltag in der Nachmittagspause“ oder „After-Work-Activity: 40 Minutes German for Expatriates“ jeden ersten Montag eines Monats

Verhalten bei Online-Meetings

Bei Online-Meetings internationaler Teams besteht ein Mangel an nonverbalen Signalen, die im Face-to-Face Gespräch als ständiges Feedback dienen. Durch Verbalisieren momentaner Gedanken, Emotionen oder Befindlichkeiten kann auch in einem Online-Meeting vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre aufgebaut werden.

  • Geben Sie verbales Feedback und drücken Sie verbal Wertschätzung aus. Nennen Sie dabei die Personen bei ihrem Namen.
  • Achten Sie auf kleinste Bemerkungen oder Zwischentöne der Teilnehmenden. Diese kleinen Zeichen sind oft Hinweise für weitere Wortmeldungen, Kritik oder gutes Feedback.

Perspektivenwechsel

Weiß man über die Hintergründe kulturell unterschiedlichen Verhaltens Bescheid, ist es möglich, die Situation aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und sein Verhalten anzupassen.

  • Weisen Sie humorvoll auf bestimmte Verhaltenscodes hin, die in Ihrem Unternehmen üblich sind.
  • Achten Sie auf die Möglichkeiten, in informellen Situationen wie in der Kaffeeküche ober beim Mittagessen mit Ihren internationalen Mitarbeitenden über wichtige Alltagsrituale im Arbeitsalltag zu sprechen, aber auch grundlegende kulturelle Unterschiede immer wieder zu thematisieren.

Umgang mit Zeit

Kulturell vielfältige Teams widerspiegeln unterschiedliches Zeitverständnis. Sie sind im Vorteil, wenn Sie selbst nach unterschiedlichen Uhren ticken können.

  • Bei der Leitung Ihres international zusammengesetzten Teams nehmen Sie sich Zeit für den Umgang mit Zeit. Es ist nicht selbstverständlich, dass alle gleich nach der Uhr-Zeit ticken.
  • Üben Sie Beziehungszeit: Nehmen Sie sich bewusst Zeit für Ihre Mitarbeiter und verweilen Sie etwas länger in der Kaffeeküche, um sich mit ihnen auszutauschen.

 

Über die Autorin

Dr. Karin Schreiner ist interkulturelle Trainerin und Coach für interkulturelles Management. Sie ist Ihre Ansprechpartnerin für kulturspezifische Trainings zu Indien, China, Japan, Süd-Korea. Autorenprofil-Website.

Quelle: HRweb

01 Juni 2018

Zuhause arbeiten

Posted in Trends

Ein Traum für jeden?

Zuhause arbeiten

Schon früh am Morgen im Stau stehen oder sich über die Verspätung bei Bus und Bahn ärger, dann erstmal eine Stunde in einem unnötigen Meeting sitzen, nur um sich im Anschluss mit anstrengenden und nervigen Kollegen herumzuschlagen, statt wirklich konzentriert, produktiv und auch zufrieden arbeiten zu können. Es sind Szenarien wie diese, weshalb wohl jeder Arbeitnehmer schon einmal gedacht hat: Zuhause arbeiten – das wäre wirklich ein Traum. Kein langer Arbeitsweg, selbst die Zeit- und Arbeit einteilen, die gemütliche heimische Atmosphäre und kein Ärger mit den Kollegen. Auf den ersten Blick scheint es viele Vorteile zu haben, von zuhause arbeiten zu können und auch deshalb liegt das Modell im Trend. Dabei sind sich viele Arbeitnehmer nicht bewusst, dass es nicht für jeden der beste Weg ist, von zuhause aus zu arbeiten.

Zuhause arbeiten: Eine besonders beliebte Arbeitsweise

Nicht nur in modernen amerikanischen Unternehmen oder hippen Startups lassen sich die Veränderungen und Neuerungen in der Arbeit beobachten. Arbeitnehmer wünschen sich zunehmend flexible Arbeitszeiten, eine freiere Gestaltung der eigenen Arbeitsweise und die Chance auf dezentrales Arbeiten.

Moderne Konzepte, die für mehr Motivation und Zufriedenheit aber gleichzeitig dadurch auch bessere Leistungen und Ergebnisse bewirken sollen. Das Home Office steht dabei für viele weit oben auf der Liste. Der Gedanke, von zuhause arbeiten zu können, übt auf viele Arbeitnehmer einen besonders großen Reiz aus.

Ein großer Grund ist die Freiheit, die Angestellte sich davon versprechen, wenn sie zuhause arbeiten. Aufgaben können selbstständiger eingeteilt werden, kein Chef, der ständig über die Schulter schaut und auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf scheint leichter, wenn zumindest ein Teil der eigenen Arbeitszeit zuhause gearbeitet werden kann.
 

Von zuhause zu arbeiten wird oft unterschätzt

Was bei all der Euphorie jedoch gerne übersehen wird: Wer von zuhause arbeiten will, steht einigen Herausforderungen und Schwierigkeiten gegenüber, die gemeistert werden müssen, wenn in den eigenen vier Wänden erfolgreich gearbeitet werden soll. Dabei geht es nicht darum, einen passenden Arbeitgeber zu finden, der es seinen Mitarbeitern ermöglicht, zuhause arbeiten zu können oder den eigenen Chef davon zu überzeugen, dass es eine gute Idee ist, eine Home Office Regelung zu treffen.

Vielmehr ist es die Arbeit selbst, die viele vor ungewohnte Probleme stellt. Im Büro oder zuhause arbeiten ist eben längst nicht gleich. Das beginnt schon bei der persönlichen Einstellung und Mentalität am Arbeitstag. Mit dem Weg zum Arbeitsplatz, dem Ankommen im Büro und der Atmosphäre mit Chef und Kollegen beginnt bereits gedanklich die Arbeit. Sie schalten in den Arbeitsmodus und sind bereit, die ersten Punkte auf Ihrer ToDo-Liste anzugehen.

Zuhause sind Sie hingegen erst einmal auf Freizeit, Entspannung und Erholung eingestellt. Da kann es schwierig sein, sich zu konzentrieren und genauso leistungsfähig wie an einem Arbeitsplatz außerhalb der eigenen Wohnung zu sein.

Auch wird oft nicht daran gedacht, dass es ganz schön einsam sein kann, von zuhause zu arbeiten. Statt den ganzen Tag von Kollegen umgeben zu sein, mit diesen zu Mittag zu essen oder ab und zu beim Kaffee ein wenig zu quatschen, fehlt dieser soziale Kontakt, wenn Sie zuhause arbeiten. Werden nur vereinzelte Tage zuhause verbracht, hat das noch keine großen Auswirkungen, wird jedoch fast ausschließlich aus dem Home Office gearbeitet, kann die Isolation zur Belastung werden, mit der nicht jeder gut umgehen kann.

Zuhause arbeiten: Das sollten Sie mitbringen

Jeder will zuhause arbeiten, aber noch lange nicht jeder ist auch wirklich dafür geeignet. Leider stellen das die meisten erst zu spät fest, wenn Sie lange dafür gekämpft oder sich speziell einen Job gesucht haben, der die Heimarbeit ermöglicht. Statt größerer Freiheit bei der Arbeit und Zufriedenheit mit den eigenen Arbeitsbedingungen, gibt es dann Frust und oftmals sogar den Wunsch, wieder zum normalen Arbeitsplatz zurückzukehren.

Mit dem Traum vom zuhause arbeiten hat es sich dann schnell erledigt. Damit Ihnen das nicht auch passiert, zeigen wir Ihnen, was Sie mitbringen sollten, wenn Sie wirklich häufig und regelmäßig von zuhause arbeiten wollen:

  • Motivation

    Es ist nicht immer leicht, sich zuhause aufzuraffen und wirklich motiviert zu arbeiten. Die Atmosphäre ist eine andere, Sie sind nicht von Ihren Kollegen umgeben, die ebenfalls arbeiten und Sie mitreißen können. Wer erfolgreich zuhause arbeiten will, muss daher die nötige Motivation mitbringen und auch in der Lage sein, sich selbst anzuspornen.

    Dabei sollte Ihre Motivation nicht nur darin bestehen, dass Sie unbedingt von zuhause arbeiten wollen. Finden Sie heraus, was Sie im Job wirklich antreibt und schaffen Sie auch zuhause ein produktives Umfeld.

  • Konzentration

    Natürlich gibt es auch im Büro die ein oder andere Ablenkung, doch zuhause zu arbeiten erfordert noch einmal ein deutlich größeres Maß an Konzentration. Hier lauern schließlich überall Dinge, die noch erledigt werden müssen und um die Sie sich doch eigentlich schnell kümmern könnten – die Arbeit erledigen Sie dann gleich im Anschluss…

    Eine Falle, in die Sie nicht tappen sollten. Sie müssen nicht die volle Arbeitszeit durchackern, doch die Gefahr zur Prokrastination ist sehr hoch, wenn Sie zuhause arbeiten. Sie brauchen daher die nötige Disziplin und Konzentration, um nicht der Versuchung zu erliegen, sich durch irgendetwas ablenken oder unterbrechen zu lassen.

  • Kontakt

    Die meisten Menschen brauchen sozialen Kontakt, um glücklich zu sein. Jeden Tag alleine zuhause arbeiten und niemand anderen sehen? Das halten viele nicht lange aus. Wenn Sie wirklich vorhaben, Ihren Arbeitsplatz zu sich nach hause zu verlegen, sollten Sie sich fragen, ob Sie mit der Isolation zurechtkommen und was Sie tun können, um dieser zu entgehen.

    Telefonate mit den Kollegen, Videokonferenzen oder auch Tage, an denen Sie nicht zuhause, sondern im Büro arbeiten, sind mögliche Wege, um den Kontakt im Job nicht ganz zu vermissen. Aber auch außerhalb der beruflichen Kontakte sollten Sie sich regelmäßig mit Freunden oder Ihrer Familie treffen, um Ihre sozialen Bedürfnisse zu befriedigen.

  • Selbstständigkeit

    Sind Sie in der Lage, Ihre Arbeit selbst zu organisieren, Entscheidungen auch ohne Rücksprache mit den Kollegen oder dem Chef zu treffen und im Job selbstständig zu handeln? Falls nicht, werden Sie große Probleme bekommen, wenn Sie zuhause arbeiten wollen. Hier sind Sie ganz auf sich gestellt und wenn Sie alle zehn Minuten beim Chef anrufen, um noch einmal nachzufragen oder um Anweisungen zu bitten, können Sie auch gleich ins Büro fahren.

    Nicht jedem liegt diese selbstständige Arbeit, einige Arbeitnehmer brauchen mehr Führung, um ihre besten Leistungen abrufen zu können. Sie sollten Ihre Arbeitsweise unbedingt kennen und hinterfragen, bevor Sie vorschnell von zuhause arbeiten und dann feststellen, dass es Ihnen überhaupt nicht liegt und Sie kaum noch etwas erledigen.
Über den Autor
 
Nils Warkentin studierte Business Administration an der Justus-Liebig-Universität in Gießen und sammelte Erfahrungen im Projektmanagement. Auf der Karrierebibel widmet er sich Themen rund um Studium, Berufseinstieg und Büroalltag.
 

25 Mai 2018

New Work: Definition und Denkfehler

Posted in Trends

New Work: Definition und Denkfehler

Die Zukunft hat inzwischen die Arbeitswelt erreicht. New Work nennt sich der Trend und die rasante Entwicklung in Richtung moderner Arbeitsweise. Ein Thema, das allgegenwärtig und in aller Munde ist. Viele verfolgen New Work mit großer Begeisterung und wachsendem Interesse für das, was noch kommt. Wie werden sich die Veränderungen auf die Arbeit und auch Arbeitnehmer auswirken? Welche neuen Ideen setzen sich durch, welche schaffen es nicht? Und welche Abläufe, die bisher als selbstverständlich galten, werden vielleicht schon bald abgelöst und gelten dann als veraltet? Experten sind sich sicher, dass New Work und der rasante technologische Fortschritt das Arbeitsleben komplett umkrempeln könnten. Wir schauen uns an, was sich hinter dem großen Begriff New Work verbirgt, welche Entwicklungen schon jetzt zu beobachten sind und wie es mit New Work für zukünftige Generationen der Arbeitswelt voraussichtlich weitergehen wird.

New Work Definition: Was ist die neue Arbeit?

Ursprünglich prägte der austro-amerikanische Sozialphilosoph Frithjof Bergmann den Begriff New Work: Da sich die Arbeitswelt wandelt, habe die Menschheit die Chance, sich von der Knechtschaft der Lohnarbeit zu befreien. Die Werte der Neuen Arbeit definierte er als:

  • Selbstständigkeit
  • Freiheit
  • Teilhabe an der Gemeinschaft

Im Moment sieht es ganz danach aus, als würde Bergmann recht behalten. Inzwischen ist der Wandel in vollem Gange und New Work heute ein Synonym für neue innovative Ansätze der Gestaltung von Arbeit, die die Grundsätze des Philosophen im weitesten Sinne berücksichtigen.

Allerdings herrscht oftmals auch Verwirrung, was nun wirklich New Work ist. Das liegt auch daran, dass die Grenzen nicht ganz klar gezogen werden und sich verschiedene Bereiche überschneiden. Das sieht auch Lars Vollmer, Unternehmen und Mitbegründer von intrinsify.me, so.

Der hehre Gedanke von Frithjof Bergmann vermischt sich neuerdings kreuzwild mit den Ideen von Digitalisierung, Arbeiten 4.0 und hipper Startup-Kultur. New Work bildet in vielen Köpfen ein diffuse Wolke, in der Menschen irgendwie anders arbeiten. Menschlicher. Im Hoodie statt im Anzug. Im Home-Office, digital vernetzt und hochflexibel. Auf Augenhöhe, ohne Hierarchien, geduzt, selbstbestimmt und human, demokratisch und sinngetrieben. Mit Sitzsäcken, Tischkicker und Müslibar und eigentlich am liebsten in einer Garage, sagt Vollmer.

Er sieht darin auch eine Gegenbewegung zum kalten und kapitalistischen Taylorismus des letzten Jahrhunderts. New Work als Ende der Von-oben-herab-Hierarchien, Schluss der strikten Anweisungen, denen detailliert gefolgt werden muss und raus aus den winzigen Büronischen in grauen Betonklötzen. Eine Befreiung ganz im Sinne des Erfinders.

New Work: Arbeit wird mobil, flexibel und dezentralisiert

New Work wird oft als die Arbeitsweise der Zukunft verstanden. Doch diese lässt sich auch in der Gegenwart bereits in vielen Unternehmen beobachten – und zwar weit über die reine Gestaltung der Arbeitsplätze hinaus. Die Veränderungen zeigen sich nicht nur darin, wo gearbeitet wird, sondern besonders auch wie die Arbeit erfolgt.

Schon jetzt müssen Kollegen in vielen Bereichen nicht mehr im gleichen Büro sitzen, um gemeinsam produktiv zu sein. Vor noch gar nicht so langer Zeit kaum vorstellbar, heute absolute Normalität. In großen Unternehmen und Konzernen ist bereits jetzt absehbar, dass Teams aufgrund der voranschreitenden Globalisierung immer häufiger über den gesamten Erdball verteilt sein und trotzdem ohne Probleme gemeinsam arbeiten können. So formt New Work das Team-Modell der Zukunft mit mehr Freiheiten und Möglichkeiten.

Das wird einerseits die Bürowelt nachhaltig verändern, andererseits auch das Miteinander von Kollegen. Denn wenn zunehmend mehr Arbeit mobil, eigenständig und vor allem ortsunabhängig erledigt wird – wofür brauchen Unternehmen dann noch Großraumbüros, die eine Menge Geld kosten?

Wer nun die Kehrseite des New Work fürchtet und glaubt, dass Arbeitsplätze vollkommen abgeschafft werden, kann beruhigt sein. Auch in absehbarer Zukunft wird es weiterhin klassische Arbeitsplätze geben. Schon aus psychologischer Sicht, denn Mitarbeiter bauchen einen festen Hort und eine Anlaufstelle, um sich mit einem Unternehmen identifizieren zu können. Es wird somit auch weiterhin im Interesse von Unternehmen sein, einen solchen Ort zu gestalten.

Große Änderungen sind jedoch in der Gestaltung dieser Arbeitsplätze zu erwarten. Wie der Arbeitsplatz der Zukunft aussehen könnte, testen erste Firmen bereits unter dem Arbeitstitel New Workspace. Dieser hat mit traditionellen Büroräumen nicht mehr allzu viel gemein. Stattdessen besteht das Büro der Zukunft aus flexiblen Bürolandschaften und bietet Arbeitnehmern je nach Bedürfnislage eine Auswahl unterschiedlicher Arbeitsplatzangebote: Ungestört telefonieren in der Telefonbox, in aller Ruhe nachdenken in der Quiet Zone oder sich mit anderen in geschützten Bereichen austauschen.

Allerdings darf weiterhin darüber diskutiert werden, ob diese Art der New Work wirklich immer besser ist und ausschließlich Vorteile mitbringt. So beschreibt auch Lars Vollmer leicht ironisch Hier ist Arbeit hip, sind Büros trendy, versprüht von der Kreativ-Couch bis zum hauseignen Café im Atrium jedes Detail puren Lifestyle. Krawatten trägt schon lange keiner mehr. Stattdessen führt man den eigenen Bürohund am Morgen in Sneakers zum frei wählbaren Arbeitsplatz. 

New Work: Viele Vorteile durch Flexibilität

New Work ist auf dem Vormarsch und es spricht vieles dafür, dass gerade Arbeitnehmer aber auch Unternehmen von den Entwicklungen profitieren. Im Kern geht es schließlich darum, dass Mitarbeiter mehr Freiräume und Gestaltungsmöglichkeiten erhalten und dass neue technologische Innovationen eingesetzt werden, um die Arbeit zu vereinfachen und zu modernisieren.

Somit wirken sich die Neuerungen auch auf die Personalführung und die Rolle des Vorgesetzten aus. Dieser ist weniger da, um den Mitarbeitern über die Schulter zu gucken, diese zu kontrollieren und Anweisungen zu geben, sondern um die Organisation zu übernehmen, Verantwortungen zu verteilen und den Überblick zu behalten, wenn Projekte an vielen Stellen gleichzeitig bearbeitet werden.

Dabei rücken auch virtuelle Teams in den Fokus, indem beispielsweise Meetings nicht vor Ort, sondern per Konferenzschalte durchgeführt werden: Egal ob Teammeetings, One-to-Ones, Feedbackgespräche – alles kein Problem.

Der wahrscheinlich größte Vorteil sind aber die völlig neuen Möglichkeiten, eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie umzusetzen. Die Work Life Balance bekommt mehr Aufmerksamkeit und durch New Work können Karriere und Familienplanung besser zusammengebracht werden. Eine Diskussion, die vor allem die Generation Y prägte, die das Ziel verfolgen, ein ausgeglicheneres Verhältnis der beiden Bereiche zu realisieren.

Insbesondere für berufstätige Eltern ist es heutzutage oft schwer, beides miteinander zu kombinieren. Dank Homeoffice-Lösungen und immer ausgefeilteren Optionen zur virtuellen Zusammenarbeit könnte dieses Problem bald der Vergangenheit angehören.

  • Keine Pendelei mehr
  • Arbeitsphasen und Freizeitphasen könnten sich abwechseln
  • Mehr Mitarbeiter kommen in den Genuss flexibler Arbeitszeiten und moderner Arbeitszeitmodellen


Doch all das verlangt natürlich zum einen eine gute Koordination innerhalb der Teams – Meetings müssten etwa zu bestimmten Kernzeiten stattfinden. Und zum anderen kann eine zunehmende Verschmelzung von Leben und Arbeit dazu führen, dass der Arbeitnehmer der Zukunft überhaupt nicht mehr abschalten kann. Vielleicht aber auch umso besser, weil ihm durch das Plus an Flexibilität viel Druck von den Schultern genommen wird, und er arbeiten kann, wenn die Ideen sprudeln, und nicht, wenn es der Chef für gut befindet.

Und auch Unternehmen freuen sich über New Work, denn mit der neuen Arbeit steigt auch die Produktivität und verbessert das Ergebnis des Arbeitgebers. Oder etwa nicht?

Führt New Work automatisch zu besserer Leistung?

Es ist die Wunschvorstellung, die der gesamten New Work Entwicklung noch ein zusätzliches Extra verleiht. Neben der gestiegenen Zufriedenheit von Mitarbeitern, dem mordernen Arbeitsumfeld und dem Nutzen neuer Technologien steigt ganz nebenbei auch noch die Produktivität. Das beste Nebenprodukt, das wirtschaftliche Unternehmen sich wünschen könnten.

Aber gibt es einen solchen Zusammenhang wirklich? Lars Vollmer zweifelt daran und erklärt Dahinter steht die Überzeugung, Arbeit müsse „schön“ sein. Eben so, dass die Mitarbeiter sich im Büro ungefähr genauso wohlfühlen wie auf der heimischen Couch oder im Lieblingscafé. Und die logische Folge dieser glücklichen Mitarbeiter ist Unternehmenserfolg. Genau darin sieht Vollmer jedoch einen Trugschluss.

Seiner Ansicht nach folgt der Erfolg eines Unternehmens in erster Linie daraus, wie gut dieses seine Arbeit macht und die Erwartungen von Kunden zufriedenstellen kann. New Work richtet sich also nicht danach, einen schöneren und einfacheren Arbeitsplatz zu schaffen, sondern sorgt dafür, dass eine Firma wirtschaftlich bleiben und sich gegen die Konkurrenz durchsetzen kann. Erst wenn das gelingt, steigt auch der Unternehmenserfolg.

Wenn sich die Arbeit radikal verändert, und das tut sie derzeit vielerorts, dann nicht deshalb, weil sich die Chefs überlegt haben, wie sie die Arbeit anders gestalten können, sondern weil das Kundenproblem anders gelöst werden muss, damit der Kunde noch kauft. Und wenn die Menschen im Unternehmen nun die Arbeit so organisieren, dass das Produkt in seiner Kosten-Nutzen-Relation dem Wettbewerb überlegen ist, wenn sie schneller, geschickter und produktiver zusammenarbeiten, dann wird das Unternehmen erfolgreich sein, beschreibt Vollmer die Zusammenhänge.

Der wahre Erfolgsfaktor ist damit nicht New Work an sich, sondern wie diese genutzt wird. Das soll die vielen Vorteile der neuen Arbeitswelt keinesfalls schmälern und natürlich ist es auch im Sinne des Unternehmens, für zufriedene Mitarbeiter zu sorgen – schon um deren Motivation und Loyalität zu steigern.

Geht es rein um den Erfolg, kommt es jedoch das richtige Gleichgewicht und die Nutzung der neuen Entwicklungen an. Erst wenn New Work dazu führt, dass die Fähigkeiten und das Know How im Unternehmen optimal genutzt werden und sich so ein Vorteil am Markt verschafft werden kann, bringt die Veränderung auch Erfolg.

Über die Autorin

Sonja Dietz arbeitet als freiberufliche Journalistin und Social-Media-Redakteurin. Die studierte Germanistin verfügt über eine vertiefte Expertise im Bereich HR-Management. Ihr besonderes Interesse gilt dem Thema Digitalisierung der Arbeitswelt.

Quelle: karriere-bibel

18 Mai 2018

„Sie müssen nicht tot sein, um wertvoll zu sein“

Posted in Hör-/Buchtipp, Mind

Führungskräfte: Mehr Querdenker, bitte!

„Sie müssen nicht tot sein, um wertvoll zu sein“

Ob Galileo Galilei oder Albert Einstein: Wenn sie nur lange genug tot seien, wären solche Querdenker recht beliebt, behauptet Wissenschaftsjournalist Jürgen Schaefer. Im eigenen Unternehmen dagegen mag man die Kollegen mit den manchmal überraschend schaltenden Synapsen nicht recht leiden. Querulanten seien das, heißt es dann, oder sogar Spinner. Dabei sind genau solche Führungskräfte Gold wert.

In seinem Buch „Genie oder Spinner – Sind wir offen für Neues?“ schreibt Schäfer: „Fortschritt verdanken wir der Beharrlichkeit, mit der Einzelne immer wieder gegen den Strom schwammen, etwas dachten und sagten, das noch niemand gedacht oder gesagt hatte: etwa, dass wir mal durchs Universum fliegen werden oder man in die eine Richtung lossegeln und aus der anderen Richtung zurückkommen kann.“ Solche Menschen, die immer wieder als Querulanten abgetan würden, seien extrem wichtig für Unternehmen. Die Gründe dafür sind gleichermaßen simpel wie überraschend

Was unterscheidet Querdenker von anderen Führungskräften?

Der Querdenker findet überraschend einfache Antworten auf ungelöste Fragen. Er legt Selbstverständliches in die Waagschale. Ein solcher Teamleader entdeckt die oft verblüffend pragmatische Lösung auf ein technisches, wirtschaftliches oder soziales Problem, das von einer betriebsblinden Masse einfach hingenommen oder gar nicht mehr wahrgenommen wird. Die querdenkende Führungskraft kennzeichnet folgende Eigenschaften – finden Sie sich wieder?

1. Mut

Man braucht viel Mut, um sich gegen die Meinung der Mehrheit zu stellen. Diesen schöpft eine Führungskraft aus der eignen Überzeugung, die sie ausreichend reflektiert und aus verschiedenen Perspektive abgeklopft hat. Führungskräfte sollten deshalb auch immer die Ansichten der Masse ernst nehmen und deren Argumente abwägen.

2. Standhaftigkeit

Es ist harte Arbeit und viel Geduld nötig, eine Gruppe von neuen Ideen zu überzeugen. Echte Querdenker geben wegen des Widerstands nicht auf, auch wenn sie nicht selten als realitätsferne Verrückte betitelt werden. Sie glauben auch bei harter Kritik an die eigene Meinung.

3. Eigene Positionierung

Vorausschauende Führungspersönlichkeiten positionieren sich durch ihr Fachwissen als Experten, bevor sie neuartige Vorschläge machen. Auch soziale Kompetenz gegenüber dem Team stärkt den eigenen Rücken und baut Glaubwürdigkeit auf.

4. Neugier

Querdenker umgeben sich mit Personen und Themen, die über ihr eigenes Fachgebiet hinausreichen. Somit entdecken sie neues Wissen aus anderen Perspektiven. Dadurch finden sie Verknüpfungen, die neue Lösungsansätze bieten und vermeiden Betriebsblindheit.

Querdenkende Führungspersönlichkeiten bieten durch ihre innovativen Lösungsansätze nicht nur Vorteile für das Unternehmen, sondern auch für das eigene Team. Jedoch sollten die neuen Ideen gut durchdacht und mit Gegenargumenten abgeglichen werden. Mit einer guten Portion Mut, Beharrlichkeit und Offenheit kann aus einer guten Führungskraft ein hervorragender Querdenker werden.

Über die Autorin
Nele Grantz studierte Literaturwissenschaft, Theaterwissenschaft und Völkerkunde mit Afrikanistik an der LMU in München. Nach dem Studium bildete sie sich im journalistischen Bereich weiter. Ihr inhaltlicher Schwerpunkt liegt u.a. auf den Themen Beruf & Karriere.

Quelle: Experteer-Magazin

11 Mai 2018

Führen Frauen anders?

Posted in Führung, Leadership

Führen mit Stil

Führen Frauen anders?

Dass sich Männer und Frauen in ihrem Wesen unterscheiden, sehen viele Menschen als Tatsache an. Während Männern Eigenschaften wie Dominanz und Machtstreben nachgesagt wird, gelten Frauen gemeinhin als organisierter und kommunikationsfähiger. Doch unterscheiden sich die beiden Geschlechter auch im Führungsstil? Führen Frauen anders als Männer – und wenn ja, welches sind die Führungseigenschaften von Frauen?

Die Unterschiede sind marginal – aber bedeutsam

Grundsätzlich ähneln sich die Führungsstile beider Geschlechter in weiten Teilen. Unterschiede zeigten sich bei den jeweiligen Prioritäten. So legen Frauen mehr Wert auf zufriedene Kunden und Mitarbeiter, während Männer eher auf Finanzen und Investitionen achteten.

Beim Thema Mitarbeitermotivation treten die Unterschiede deutlicher zu Tage: Wenn der Senior Manager eine Frau ist, fällt die Belohnung der Mitarbeiter anders aus, als bei einem Mann. Frauen binden ihre Mitarbeiter über Strategien, die deren Situation im Beruf verbessern, während Männer eher auf Statussymbole und finanzielle Vergütung setzen. Eine Frau würde Leistung eher mit einem Zugang zu exklusiven Weiterbildungsangeboten honorieren. Weibliche Vorgesetzte machen bei guten Mitarbeitern auch gerne Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. So könnte die Chefin dem Mitarbeiter Zugeständnisse bei der Arbeitszeit oder eine Beteiligung an Kinderbetreuungskosten anbieten, um zu signalisieren, dass der Mitarbeiter ihr wichtig ist. Ein männlicher Chef dagegen greift in den meisten Fällen auf monetäre Belohnungssysteme wie Bonuszahlungen oder das Angebot eines Dienstwagens zurück, um seine Wertschätzung auszudrücken.

Männer und Frauen beurteilen weibliche Chefs unterschiedlich

Interessant ist, dass die Bewertung der Geschlechtsunterschiede oft schon im Kopf der Mitarbeiter stattfindet. Denn obwohl sich die Führungsstile kaum unterscheiden, werden weibliche und männliche Chefs von den Mitarbeitern stark unterschiedlich wahrgenommen. Männer werden vor allem als machtbewusst, durchsetzungsstark und selbstsicher beschrieben: Mehr als die Hälfte der Befragten schreiben diese Eigenschaften männlichen Vorgesetzten zu. Frauen in Führungspositionen gelten als kommunikativ, diplomatisch und organisiert. Machtbewusstsein wird den Frauen von der Mehrheit der Befragten abgesprochen.

Während Männer weibliche Vorgesetzte als fachlich versiert, sensibel und engagiert beschreiben, kommen Frauen zu dem Urteil, sie seien organisiert, diszipliniert und engagiert. Alle sind sich jedoch einig, dass Diplomatie zu den Stärken der weiblichen Führungskräfte gehört. Bei der Beurteilung von männlichen Führungsqualitäten wurden von Frauen wie von Männern Machtbewusstsein, Durchsetzungsstärke, Selbstsicherheit und Autorität als häufigste Eigenschaften genannt.

Weibliche Werte sind gefragt wie nie

Headhunter berichten, dass viele Unternehmen bei der Besetzung von Posten von Senior Managern und Senior Executives gerne auf Frauen setzen. Die weiblichen Attribute Kooperation, Kommunikationsfähigkeit und Flexibilität werden in unserer heutigen Arbeitswelt als positiv eingestuft. Frauen haben also auf dem Weg in die Chefetage derzeit gute Karten und sollten sich diesen Umstand bei ihrer Karriereplanung zunutze machen. Die positiven Effekte von weiblichen Führungskräften überwiegen, sodass viele Unternehmen mittlerweile bereit sind, gezielt Frauenförderung zu betreiben, um auf besondere Umstände bei der Lebensplanung von Frauen einzugehen. Verstärkt wird dieser Trend durch die Frauen selbst, die lieber den Kitaplatz der Mitarbeiter fördern, als ihnen einen Jahresbonus zu zahlen.

Quelle: experteer Magazin

20 April 2018

Wie Sie richtig mit Ihrem Team sprechen?

Posted in Coaching, Führung, Leadership

Effektive Kommunikation

Wie Sie richtig mit Ihrem Team sprechen?

Sind Sie die Art von Vorgesetzter, der jeden für alles in CC setzt? Sind Sie Gesprächsthema Nummer eins in der Kaffeeküche? Verdrehen Sie bei schlechten Witzen die Augen, ertappen sich aber dabei, wie Sie denselben Witz am nächsten Morgen selbst erzählen? Es gibt viele Arten von Kommunikationssünden in Büros, und das auf der ganzen Welt. Die meisten davon sind verzeihlich. Doch da immer mehr Teams multikulturell aufgestellt sind, ist es gerade für Senior Manager wichtig, ihre Mitarbeiterkommunikation an die jeweilige Situation und den jeweiligen Mitarbeiter anzupassen. Vielleicht nimmt Ihnen der Eine Ihren Kommunikationsstil nicht übel, während der Nächste dabei pikiert die Augenbrauen hochzieht. Wenn Sie die einzelnen Persönlichkeiten in Ihrem Team berücksichtigen, die Unternehmenskultur verinnerlichen und sich selbst ein paar Techniken für die effektive Kommunikation mit Ihrem Team aneignen, wird in Ihrem Büro nicht nur eine entspanntere Atmosphäre herrschen – sie steigern auf lange Sicht womöglich auch die Leistung Ihrer Mitarbeiter.

Schritt 1. Kenne dein Team

Sie haben täglich Umgang mit Ihren Kollegen und kennen vermutlich bereits ein paat Do’s and Don‚ts. In den meisten Organisationen sind diese Don’ts ziemlich klar definiert – man redet weder über Religion, Politik, das eigene Gewicht oder das der Kollegen. Um diese Themen sollte man einen Bogen machen. Aber vielleicht sind Ihnen ein paar andere schwierige Themen aufgefallen – dann machen Sie sich eine gedankliche Notiz (oder sogar eine richtige, wenn Ihnen das hilft). Ein bisschen Taktik schadet nicht.

Gleichzeitig geht es nicht nur um die Themen, die Sie vermeiden sollten. Achten Sie auch darauf, was Ihr Team interessiert. Wollen Sie lieber eine Authoritätsperson oder einen Mentor? Diskutieren sie sensible Themen lieber in einem Zweier-Gespräch oder reicht Ihnen eine formale Ankündigung an alle? Der Schlüssel zum Erfolg ist folgender: Passen Sie Ihren Kommunikationsstil an verschiedene Situationen an. Wenn Sie Ihre Kollegen vorher besser kennenlernen, entwickeln Sie einen Sinn dafür, wie Sie welches Thema ansprechen müssen. 

Schritt 2: Wählen Sie den richtigen Kanal

Einige Unternehmen arbeiten leise, dann hört man als Hintergrundgeräusch nur das stetige Tippen am Computer. Wie ist das in Ihrem Büro? Lesen Ihre Mitarbeiter lieber E-Mails? Vielleicht ist Ihr Team auch besonders empfänglich für Informationen, mit denen sie während Meetings versorgt werden? Finden Sie heraus, wie Sie Ihre Mitarbeiter am besten erreichen und machen Sie diese effektive Kommunikation zum Standard. Eine Unternehmenskultur ist nicht statisch. Sie ist flexibel und kann von jedem einzelnen Teammitglied verändert werden.

Schritt 3: Nutzen Sie die besten Kommunikationstechniken

Die Könige des Kundendienstes kommen aus Cupertino, Kalifornien. Die Mitarbeiter von Apple wissen genau, was sie tun. Eine ihrer Methoden – direkt aus dem Customer Service Handbuch – ist ein Ansatz zur Überredung und zur Konfliktlösung namens „Feel, Felt, Found„. Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie haben beschlossen, Ihr Team umzustrukturieren und Ihre Mitarbeiter reagieren frustriert auf diese Veränderungen. Wie können Sie ihre Bedenken aus dem Weg räumen und die neue Struktur gleichzeitig beibehalten?

„Mir ist bewusst, dass die Veränderungen in der Teamstruktur in letzter Zeit Anlass zur Diskussion gegeben haben – dafür habe ich vollstes Verständis. Wir haben in dieser Firma schon öfter ähnliche Situationen erlebt – und gemeistert. Ich habe die Veränderungen in der Teamstruktur deshalb eingeführt, weil ich glaube, dass wir damit nicht nur interne Prozesse, sondern letztlich auch die Arbeitsatmosphäre optimieren können. Eure Bedenken sind mir wichtig und ich habe ein offenes Ohr dafür. Ich bedanke mich für eure Geduld und hoffe, dass wir die Situation gemeinsam mit einer positiven Einstellung bewältigen.“

Drücken Sie zunächst Ihr Verständnis für die Bedenken Ihres Teams aus und zeigen Sie Mitgefühl. Anschließend gehen Sie auf eine Begebenheit ein, in der Sie einem ähnlichen Problem gegenübergestanden sind. Im letzten Schritt zeigen Sie auf, wie Sie sich eine Lösung der Situation vorstellen. Das funktioniert in den meisten Situationen – Sie werden überrascht sein, wie gut Sie diese Strategie auch auf persönliche Gespräche und Ankündigungen im größeren Rahmen anwenden können.

Dies ist nur einer von vielen Techniken, die Senior Managern eine effektive Kommunikation mit ihren Mitarbeitern ermöglicht.

Quelle: experteer-Magazin

22 März 2018

Was sind Werte heute noch wert?

Posted in Mind

Affären, Skandale und Abstürze

Was sind Werte heute noch wert?

Diesel-Gate, Affen-Skandal, frisierte Bilanzen – und trotz allem Millionen-Boni für Top-Manager. Die Schlagzeilen über deutsche Unternehmen könnten besser sein. Was ist nur mit den Werten in den Führungsebenen passiert? Wir glauben, dass langfristiger unternehmerischer Erfolg ohne Werte unmöglich ist. Deshalb erklären wir, wie Sie diese sinnvoll einsetzen können.

Schon Napoleon Bonaparte wusste es: „Es gibt keine schlechten Mannschaften. Es gibt nur schlechte Offiziere.“ Auf die Wirtschaft der Gegenwart übertragen, will dies sagen: Einzig die Spitzenleute eines Unternehmens entscheiden über dessen Wohl und Wehe. Die Führungskräfte tragen die Hauptlast der Verantwortung. Und die Werte des Unternehmens stehen im Mittelpunkt des eigenen Handelns. So sollte es im Idealfall sein.

Doch in deutschen Vorstandsetagen scheint mittlerweile eine andere Einstellung auf der Tagesordnung zu stehen: unternehmerische Werte? Schnee von gestern! Was zählt, ist kurzfristiger Erfolg. Ein Blick auf die Automobilindustrie bestätigt dies. Volkswagen hat 2017 seinen Nettogewinn verdoppelt: Trotz des Dieselskandals erzielte der Konzern ein Plus von rund 11,4 Milliarden Euro. Wie können Sie in Ihrem Unternehmen die richtigen Werte etablieren und diese Ihren Mitarbeitern vermitteln?

Ohne Werte geht es nicht

Werte sind unsere beständigen Leitlinien. Sie bestimmen, was wir im Leben aber auch in der Karriere für wichtig erachten. Wenn sich Wertvorstellungen innerhalb eines Teams oder auch eines Unternehmens unterscheiden, entstehen Konflikte. Der Organisations-Experte Hartmut Wiehle weiß: „So wie die Persönlichkeit einen Menschen ausmacht, bestimmt die Kultur eine Organisation. Werte prägen die Kultur – und sind daher zentral für die Führung und die Entwicklung einer Organisation.“

Unternehmenskultur basiert auf Werten:

  • Sie bestimmen, was uns wichtig ist
  • Werte geben Sie eine Richtung vor
  • Sie sagen uns, was wir für richtig oder für falsch halten

Sie kennen die eigenen Werte und die Ihres Unternehmens nicht exakt? Dann fischen Sie als Führungskraft rasch im Trüben. Die Grundlage für eine effiziente Führung Ihrer Mitarbeiter ist zunächst die Kenntnis und das Verinnerlichen der Werte Ihrer Unternehmenskultur. Nur dann können Sie die Leistung und Zufriedenheit der Mitarbeiter optimieren. Zum Wohle des Unternehmens. Und natürlich auch zu Ihrem.

Der Verlust unternehmerischer Werte

In einer immer schneller sich drehenden Wirtschaftswelt drohen langfristige Werte ins Abseits zu geraten. Ursachen dafür gibt es viele. Zu schnelles Wachstum und daraus resultierende, immer hektischere Veränderungsprozesse. Diese sind vor allem von der Angst geprägt, das eigene Unternehmen könne schon morgen redundant sein. Übermächtige Vorstände schrecken nicht davor zurück, die eigenen Werte über Bord zu werfen. Die Folge: Unternehmen werden auf raschen und überzogenen Erfolg getrimmt. Falls der sich einstellt, trägt er den Verantwortlichen ein Macherimage ein. Bleibt er hingegen aus, steht die Existenz des Unternehmens auf dem Spiel. Langfristig tragen diese „Erfolgskulturen“ nur in den seltensten Fällen.

Neben den hektischen Veränderern gibt es natürlich auch die Lordsiegelbewahrer der Unternehmenskultur. Diese Manager weigern sich, längst überfällige Entscheidungen zu treffen. Aus Angst vor Veränderung und vor dem Gesichtsverlust. So machen Sie als Führungskraft keinen Staat.

Nur der Wandel ist beständig

Sie können Ihre Unternehmenskultur bewusst einsetzen. Um sich als Führungskraft zu zeigen, die verstanden hat, dass Werte zu bewahren eben nicht heißt, diese in Stein zu meißeln. Und diese dann für alle Ewigkeit unverändert stehen zu lassen. Die Autoren Andreas Krebs und Paul Williams formulieren es in ihrem Buch „Die Illusion der Unbesiegbarkeit“ klar: „Wer bestehen will, muss sich rechtzeitig wandeln.“

Stellen Sie jene Werte, die Ihr Unternehmen prägen, permanent auf den Prüfstand. Bei Bedarf müssen Sie dafür sorgen, dass Werte angepasst werden. Ohne dieses regelmäßige Nachjustieren der Unternehmenskultur ist kein langfristiger oder dauerhafter Erfolg mehr möglich. Dafür sind die tektonischen Verschiebungen in der Weltwirtschaft zu massiv. Agieren Sie also auf keinen Fall gegen die Kultur und damit gegen die Werte Ihrer Organisation. Denn Druck erzeugt Gegendruck. Die Entwicklung kommt zum Stillstand.

Die Bedeutung von Werten ist also unumstritten. In der großen Studie „Kultur und Werte von Spitzenkräften im internationalen Vergleich“ hat experteer 6.000 Führungskräfte aus zehn Ländern zu sechs Kulturdimensionen befragt. Diese Studie können Sie hier downloaden.

Über den Autor

Jörg Peter Urbach ist Autor, Redakteur und Blogger aus Sprachleidenschaft. Seit mehr als 25 Jahren schreibt er. Für Print und Online. Konzepte. Geschichten. Fachartikel. Als langjähriger Chefredakteur des Portals wissen.de und des Brockhaus Digital weiß er, wie man Leser begeistert und Themen findet. Heute ist er UrbacH – text. und kommunikation.

Wenn der gebürtige Kieler nicht schreibt, durchwandert und fotografiert er die Alpen. Oder lauscht der Oper. Mit Achtsamkeit.

Quelle: experteer-Magazin

02 März 2018

Wie gutes Management heute gelingt

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Richtig führen mit kleinen, sich selbstorganisierenden Teams

Wie gutes Management heute gelingt

Teamsitzungen, Meetings, Halbjahresziele – manche Unternehmen sind noch heute so organisiert wie vor Jahrzehnten. Doch wie funktioniert gute Führung, und wie gelingt gutes Management heute? Ein Gespräch von Faktor A - das Arbeitgebermagazin mit Wirtschaftsautor und Unternehmensberater Lars Vollmer.

Faktor A: Herr Vollmer, mögen Sie den Begriff Management?

Lars Vollmer: Ich habe nichts dagegen. Der Begriff hat das Industriezeitalter geprägt und bezeichnet eine klare Organisation von Aufgaben. Unternehmen haben mit einem stark durchstrukturierten „Management“ bis vor ein paar Jahrzehnten auch gut funktioniert. Es gab steile Hierarchien, eine klare Aufgabenverteilung, Meetings, Mitarbeitergespräche, Jahresziele, Halbjahresziele … Das gibt es heute auch noch, aber es funktioniert nicht mehr.

Warum nicht?

Damals waren die Märkte träger. Der Wettbewerb konnte den Unternehmen kaum etwas anhaben. Fehler im Unternehmen waren zu verkraften. Aus dieser Zeit stammen noch viele Rituale, die heute mehr schaden als nützen: Jahresziele, Meetings …

Was ist schlimm an Meetings?

Sie erinnern an die Kindergartenzeit. Da werden manchmal sogar Besprechungsregeln verteilt, in denen steht: „Den anderen ausreden lassen!“ Im Meeting finden immer die gleichen Gespräche statt, um die Kunden und den Wettbewerb geht es kaum. Kurz: Die Ergebnisse dieser Treffen sind mager. Aber das ist ja bekannt.

MEETINGS? ERINNERN AN DIE KINDERGARTENZEIT!


Wie sieht es mit Mitarbeitergesprächen aus?

Auch Mitarbeitergespräche, gern auch Jahresendgespräche, halte ich für sinnlos. Das ist oft nur das Abhaken von Standardfragen aus der Personalabteilung: „Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?“, „Was waren Ihre größten Erfolge?“. Hier geht es nicht um das Individuum, sondern um eine Form der Kontrolle. Am Ende stehen aus dem Zusammenhang gerissene Informationen auf dem Papier, aber die Leistung als Gesamtbild ist nicht erkennbar. Der Mitarbeiter und das Zustandekommen von Leistung sind aber viel komplexer.

Warum sind sie dann immer noch so weit verbreitet?

Der Glaube dahinter ist, dass der Mitarbeiter sich nicht selbst entwickelt, wenn der Chef sich nicht kümmert. Er ist unmündig in den Augen des Unternehmers. Eine Checkliste gibt ihm das Gefühl von Kontrolle.

Was wäre die Alternative?

Organisationen lassen sich gut in kleinere Teams umstrukturieren, die gemeinsam an Problemen arbeiten. Die Teilnehmer werden miteinander besser. In solchen Teams entsteht eigentlich immer das Bedürfnis, ein gemeinsames großes Ziel zu erreichen und nicht nur Etappensiege. Diese Teams funktionieren ohne formalen Vorgesetzten und verfallen trotzdem nicht in pure Anarchie.

Das glauben vermutlich nicht viele Unternehmer.

Meistens glauben nur solche es nicht, die in Branchen arbeiten, in denen kaum Konkurrenz herrscht. Die schreiben schwarze Zahlen, obwohl sie ihr Unternehmen nach ganz altem Muster leiten.

Die Zahlen geben ihnen recht, oder?

Nur solange sie keine Konkurrenz haben. Als Kind hatten wir im Dorf einen Bäcker. Der hatte immer die gleichen Brötchen, ich kannte nichts anderes. Dann eröffnete ein neuer Bäcker, der 20 weitere Sorten und längere Öffnungszeiten hatte, und alle liefen hin. Wir merkten, dass die Brötchen vom alten Bäcker total schlecht waren. Wir hatten vorher nur keinen Vergleich gehabt. Der alte Bäcker ist für mich ein Synonym für Unternehmen, die nicht von ihrem Führungskurs abkommen und die Globalisierung und Technisierung der Märkte unterschätzen.

ORGANISATIONEN LASSEN SICH GUT IN KLEINERE TEAMS UMSTRUKTURIEREN

Viele Unternehmer reagieren auf diese Märkte mit individuellem Ansporn. Sie verteilen Leistungsboni oder Prämien.

All diese Anreize suggerieren, dass der Mitarbeiter ohne solche Anreize nicht fleißig genug ist – und dieses Menschenbild, der Mitarbeiter sei grundsätzlich faul, stammt aus dem 19. Jahrhundert. Das Fatale ist, dass Mitarbeiter sich diesem Leistungssystem unterwerfen. Sie streben nach immer mehr Boni und arbeiten nur noch dafür. Sie erreichen auch die vorgegebenen Ziele.

Dann ist das Modell doch erfolgreich.

Nur auf den ersten Blick. Die Mitarbeiter werden dafür belohnt, keine Verantwortung zu übernehmen, nicht an das große Unternehmensziel zu denken. Es erscheint dann plötzlich so, als ob es ihnen egal sei, ob der Kunde unzufrieden ist, weil die Beratungszeit derart verkürzt wurde, dass kaum noch Informationen ausgetauscht werden. Kein Wunder, denn sie werden an der Anzahl durchgeführter Kundengespräche gemessen. Auflegen, abhaken.

Was wäre ein guter Führungsstil?

Es geht vielmehr um Struktur als um Stil. Wenn man es als Unternehmer zulassen kann, Teams sich selbst organisieren zu lassen, entsteht Verantwortung. Das braucht und erzeugt gleichermaßen Vertrauen. Beim Fußball funktioniert es nicht anders: Der Trainer unterstützt das Team mit einer Sichtweise von außen, die das Team auf dem Platz nicht hat. Er beobachtet das Spielverhalten der Mannschaft, kann vorher oder nachher etwas dazu sagen. Er lenkt von außen und macht Höchstleistung möglich. Während des Spiels hat er keine Kontrolle mehr. Das macht das Team selbst.

Wie baue ich eine gute Organisation auf?

Erst mal muss ich wissen: Mein Unternehmen ist bereits angemessen strukturiert. Ich weiß es vielleicht nur noch nicht. Mitarbeiter organisieren vieles auf „kurzem Dienstweg“, vor oder nach Meetings, mit den Personen, die für einen Vorgang relevant sind. Es existieren bereits selbst organisierte Teams, die im Verborgenen arbeiten. Offiziell sind sie ja nicht zugelassen. Aber sie könnten viel effizienter arbeiten, wenn man sie ließe. Ein guter Chef ist heute nur noch Leistungsermöglicher, nicht mehr Steuermann im Unternehmen.

Das verlangt dem Einzelnen viel Eigenverantwortung ab.

Mitarbeiter sind nicht unmündig. Sie sind zufriedener, wenn sie ihre Fähigkeiten mit realen Problemen konfrontieren. Das Erreichen eines Leistungsbonus ist auf Dauer nur mäßig befriedigend und stumpft ab.

Müssen sich Unternehmer von Grund auf verändern? 

Nein, hier ist niemand schuld an den Missverständnissen, die sich im Unternehmeralltag entwickeln. Chefs müssen nicht empathischer, authentischer, resilienter oder sonst was werden. Das ist Unfug. Ich muss nicht die Befindlichkeiten jedes Einzelnen kennen. Wer wissen will, welcher Kollege sich für eine bestimmte Aufgabe eignet, kann einfach mal die Mitarbeiter fragen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die genau wissen, wer im Team welche Fähigkeiten hat.

Können Sie ein Beispiel für gute Unternehmensführung nennen?

Ich kenne einen Maschinenbauer aus der badischen Provinz, der sehr erfolgreich ist – trotz harter Konkurrenz. Das Unternehmen arbeitet mit 25 sich selbst organisierenden Teams, der Chef ermöglicht es ihnen zu arbeiten, hält ihnen also weitestmöglich den Rücken frei. Wenn eine Maschine nicht funktioniert, besorgt er die Mittel, um sie aufzurüsten, er kümmert sich um Geld, gute Arbeitsbedingungen und stellt sich komplexe Fragen: Wie passen die Mitarbeiter zueinander, wie passen sie zum Kunden? Welche Art von Zusammenarbeit muss ich fördern, und was brauchen wir, um ein Problem zu lösen? In diesem Unternehmen gibt es kaum Meetings.

Steckbrief zu Lars Vollmer

Lars Vollmer, 46, ist promovierter Ingenieur und Honorarprofessor der Leibniz Universität Hannover. Als Unternehmer und Mitbegründer von intrinsify.me, einem offenen Thinktank für die neue Arbeitswelt und moderne Unternehmensführung, kennt er die Verstrickungen im Unternehmeralltag aus eigener Erfahrung. Er gilt als einer der führenden Management-Vordenker der neuen Generation. Als gefragter Redner und Autor plädiert er dafür, Unternehmen, Führung und Arbeit völlig neu zu denken.

Unter anderem schrieb er die Bestseller 

IT-Personalberatung in Deutschland | empiricus GmbH

(Linde international, 2016, 24,90 Euro)

und

IT-Personalberatung in Deutschland | empiricus GmbH

(Orell Füssli, 19,95 Euro).

Quelle: Faktor A - Das Arbeitgebermagazin

Hören Sie Lars Vollmer zu seinem in Kürze erscheinenden Buch "Wie sich Menschen organisieren, wenn ihnen keiner sagt, was sie tun sollen"

14 Februar 2018

Neu im Kino: "Gute Führung - Der Film"

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Zukunft von Führung und Arbeit

Neu im Kino:

Der Dokumentarfilm „Die Stille Revolution“ zeigt einen Vordenker einer neuen Arbeitswelt, die humaner und dabei produktiver ist. Was können Unternehmer und Führungskräfte von ihm lernen?

Was tun Sie, wenn eine Mitarbeiterbefragung ergibt: „Wir brauchen einen anderen Chef“? Schlucken und so weitermachen wie bisher? Bodo Janssen, Geschäftsführer der friesischen Hotelkette Upstalsboom, war in genau dieser Situation. Er bekam 2010 ein vernichtendes Feedback von seinen Mitarbeitern – und beschloss, etwas zu ändern. Er besuchte Seminare in einem Schweigekloster und kam wieder mit einer neuen Vorstellung von Führung. Und mit einem neuen Selbstbild. „Wenn jemand etwas als Führungskraft verändern möchte“, sagt Janssen heute, „dann ist er gut damit beraten, zunächst und ausschließlich bei sich selbst anzufangen.“

Dokumentiert hat diesen zweifachen Wandel Kristian Gründling in seinem Film „Die Stille Revolution“, der jetzt in einigen Kinos gezeigt wird. Der Film wirbt für einen Kulturwandel in der Arbeitswelt, für eine neue Unternehmenskultur, die nicht das Geld, sondern den Menschen in den Mittelpunkt stellt. „Der Zweck ist immer der Mensch“, sagt Bodo Janssen. Dass neben dem Hotelchef noch 60 Gleichgesinnte zu Wort kommen, verleiht dieser Botschaft Gewicht, sodass der Filmtitel nicht zu viel verspricht und hoffen lässt.

Es äußert sich zum Beispiel Peter Bostelmann, „Direktor für globale Achtsamkeitspraxis“ beim Technologiekonzern SAP. Er wird dabei gezeigt, wie er bei einem Meeting meditiert: Ein Dutzend Frauen und Männer in Businesskleidung sitzen um einen Konferenztisch, die Augen geschlossen –  für viele immer noch ein ungewohntes Bild. „Vor zehn Jahren hätte ich darüber gelächelt“, sagt Bostelmann in die Kamera. Heute weiß er, dass Meditieren guttut, dem Menschen und der Arbeit.

Reflexion, Bewusstsein, Sinnhaftigkeit, Freiheit, Entfaltung – das sind Wörter, die im Film immer wieder fallen. Der Gründer der Drogeriemarktkette dm, Götz Werner, zum Beispiel sagt: „Der Verstand fragt, wie’s geht, aber mit dem Bewusstsein kommt die Sinnfrage dazu.“ Nur wenn das Bewusstsein entsteht, etwas Sinnvolles zu tun und für einen sinnvollen Unternehmenszweck zu arbeiten, kann jemand auch zufrieden bei der Arbeit sein. Der ehemalige Finanzminister Hans Eichel spricht die Finanzkrise an. Man habe gesehen, dass es kein gutes Ende nehme, wenn Unternehmen nur noch möglichst viel Gewinn erzielen wollten. Er fragt: „Was ist eigentlich der wirkliche Sinn dessen, was wir da tun?“ Und der Benediktinermönch Anselm Grün, bekannt als Autor spiritueller Bücher, ist überzeugt: „Unternehmen, die Werte beachten, werden auf Dauer wertvoller.“

Der Film zeigt noch viele andere Köpfe, prominent oder nicht, alt oder jung, ob Spezialist für Gong-Meditation, Professorin, Personalleiter, Trendexpertin, Karma-Ökonom, Pferdetrainerin, Ideenhistoriker, Olympiasportler oder Leiter einer Stadtreinigung – leider nur wenige Frauen darunter. Allen gemeinsam ist der Gedanke, dass Arbeit auch anders geht und produktiver, wenn man bereit ist, sich vom veralteten Bild der Machtpyramide zu lösen: oben der Chef, ganz unten der Praktikant.

Bodo Janssen sagt es ganz offen: „Ich war ein Mensch der Zahlen, Daten, Fakten. Ich saß im größten Büro mit dem größten Schreibtisch.“ Erfolgreich war er damit nicht und glücklich auch nicht. „Mein ganzes Leben war eine Maske, immer am Posen.“ Anstrengend sei es gewesen, immer die Chefrolle aufrechtzuerhalten und insgeheim zu wissen: „Das bin ja nicht ich.“ Heute trägt er Dreitagebart und eine Strickweste überm weißen Hemd. Er spricht langsam, unkompliziert, ohne Scheu vor der Kamera. Die folgt ihm bei Spaziergängen übers Feld, am Strand, ins Watt, durch die Säulengänge des Schweigeklosters, durch den Wald, sie zeigt ihn am Steuer seines Segelbootes und immer wieder beim Meditieren im Kreise seiner Mitarbeiter. Der Prozess seines persönlichen Wandels wird begleitet von dem Gedanken: „Erst wenn ich mich selbst erkenne, kann ich andere führen.“

Dass der Hotelchef dabei handfeste Absichten verfolgt, verschweigt er nicht: „Ich wollte, dass die Mitarbeiter zufriedener werden, um mehr Leistung zu bringen.“ Und so dokumentiert der Film auch den Wandel des Unternehmens. 2013 erarbeiten sie alle gemeinsam in ihrem Hotel in Varel, Ostfriesland ein neues Leitbild für die Hotelgruppe. Jeder darf mitreden – das erleben die Mitarbeiter, wie sie sagen, als größte Veränderung.

Mehr Umsatz, weniger Krankmeldungen

Im Januar 2016 fahren Janssen und die Azubis nach Tansania und erklimmen gemeinsam den Kilimandscharo. Sie haben lange dafür trainiert, quälen sich nun die 5895 Meter nach oben und erreichen tatsächlich den Gipfel. „Man kriegt so oft gesagt, was man nicht kann“, sagt eine Auszubildende in die Kamera. „Jetzt sehen wir mal, was wir alles können.“ Das ist mehr als Teambuilding, hier hat scheinbar ein Umdenken begonnen. Die Experten im Film liefern dazu die Theorie, wenn sie von „Wertschöpfung durch Wertschätzung“ sprechen und von „Potenzial entfalten, nicht Ressourcen ausnutzen“.

Und noch ein emotionales Projekt wird von der Kamera begleitet: eine Fahrt nach Ruanda im Februar 2016, wo die Hotelgruppe die von Reiner Meutsch gegründete Stiftung „Fly & Help“ beim Bau von Schulen unterstützt. Zur Eröffnung einer dieser Schulen sind ungefähr 20 Mitarbeiter und Bodo Janssen angereist, die Aufnahmen zeigen sie inmitten von Einheimischen, es ist ein großes Fest. Eine leitende Angestellte sagt: „Wenn man Wohltätiges in der Arbeitszeit tut, bekommt die Arbeit einen anderen Stellenwert“, und man glaubt ihr das.

Am Ende, wie um noch die letzten Zweifler zu überzeugen, packen die Filmemacher dann doch noch wirtschaftliche Kennzahlen aus. Krankmeldungen bei Upstalsboom: stark gesunken. Umsatz: verdoppelt. Bewerbungen: gestiegen. Weiterempfehlungen von Hotelgästen: gestiegen. Der Film an sich folgt keiner erkennbaren Struktur, die Flut von Zitaten ist schwindelerregend, und Rückschläge oder kritische Stimmen im Unternehmen scheint es nicht gegeben zu haben. Dennoch zeigt „Die Stille Revolution“ sehr eindrücklich: Ein Wandel ist möglich.

Filmvorführungen: am 12.2. in Berlin, bundesweiter Filmstart am 22.3., hier können auch separate Vorstellungen gebucht werden.

Quelle: Faktor A - Das Arbeitgebermagazin

TRAILER - Die Stille Revolution

28 Dezember 2017

Glück, Erfolg und Intelligenz

Posted in Coaching

3 Ideen, die Ihre Karriere verändern

Glück, Erfolg und Intelligenz

Warum sind manche Menschen erfolgreich? Wieso kommen manche nach Fehlschlägen gestärkt zurück und andere nicht? Und: Wie kann man die Stellschrauben für seinen eigenen Erfolg justieren? Hier sind drei bahnbrechende Erkenntnisse aus der Wissenschaft, die Ihre ganze Karriere verändern werden.

1. Das Geheimnis von Glück im Beruf

Erfolg macht glücklich? Nein, sagt der Psychologe Shawn Achor. Es sei genau andersherum: Glück mache erfolgreich. Doch wie funktioniert das?

Die Ausgangslage:

Nur 25% aller erfolgreichen Karrieren hängen von der Intelligenz eines Mitarbeiters ab – ganze 75% dagegen von dessen Optimismus, sozialem Netz und seiner Fähigkeit, Stress als Herausforderung statt als Bedrohung zu sehen.

Die Erkenntnis:

Die Formel Härter arbeiten = mehr Erfolg = mehr Zufriedenheit ist falsch. “Wenn Zufriedenheit auf der anderen Seite vom Erfolg liegt, kommt das Gehirn dort niemals an”, so Achor. Das Hirn verändert seine Wahrnehmung von Erfolg nämlich kontinuierlich: Sie haben einen guten Sales-Deal geschlossen? Der nächste Deal muss noch besser werden! Sie wurden zum Bereichsleiter befördert? Jetzt wollen Sie Abteilungsleiter sein!

Seien Sie also optimistischer, fordert Shawn. Dann steigt Ihre Intelligenz, Ihre Kreativität und Ihr Energielevel – und das ist ausschlaggebend für Ihren beruflichen Erfolg. Das Glückshormon Dopamin kurbelt das Lernzentrum Ihres Gehirns an – es ist 31% produktiver, wenn Sie glücklich sind (verglichen mit dem Hirn in einem neutralen oder gestressten Stadium). Denken Sie also positiv – es lohnt sich.

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2. Das Rätsel der Motivation

Boni, Provisionen, Firmenwagen? Karriereanalyst Dan Pink glaubt nicht an traditionelle Belohnungsmodelle. Und erklärt, was Menschen wirklich antreibt.

Die Ausgangslage:

Wissenschaftliche Erkenntnisse würden in der Wirtschaft schlichtweg ignoriert, so Pink. Denn in vielen Studien wurde bewiesen, dass extrinsische Motivatoren wie Geldanreize nur in einem engen Rahmen funktionieren – nämlich, wenn eine Aufgabe rein mechanische Fähigkeiten erfordert. Sobald die Probanden mehrerer Studien mitdenken mussten, war ihre Kreativität durch die Aussicht auf Belohnung blockiert. Mehr noch, je höher die Belohnung, die ihnen in Aussicht gestellt wurde, desto schlechter fielen ihre Ergebnisse aus.

Die Erkenntnis:

Um sich oder Mitarbeiter zu motivieren, müssen intrinsische Motivationsfaktoren geschaffen werden – die Motivation muss also von Innen heraus kommen. Damit das gelingt, seien drei Dinge wichtig, so Pink:

  1. Autonomy, also der Drang, das eigene Leben zu bestimmen
  2. Mastery, also der Wunsch, in einem Feld besser zu werden
  3. Purpose, also das Bedürfnis, etwas Sinnvolles zu tun

Pinks Rat: Geben Sie Ihren Mitarbeitern Autonomie – wie das Unternehmen Atlassian, das seinen Mitarbeitern regelmäßig 24 Stunden für eigene Projekte gewährt. Oder Google, wo Mitarbeiter sogar 20% ihrer Zeit für eigene Ideen nutzen können. Klingt utopisch, aber das Ergebnis spricht für sich. Denn das spiegelt sich in höherer Produktivität, gesteigerter Zufriedenheit und einer geringeren Fluktuation wider.

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3. Der Glaube an die eigene Lernfähigkeit

Wurden Sie schon einmal mit einem Problem konfrontiert, das unlösbar schien? Carol Dweck beschäftigt sich mit dem „Growth Mindset“, der Vorstellung, dass wir in unserem Gehirn Fähigkeiten ausbauen können, um Probleme zu erkennen und zu lösen.

Die Ausgangslage:

Carol Dweck, Professorin für Psychologie an der Stanford University, hat die Art und Weise erforscht, wie Kinder mit Problemen umgehen. Während sich die einen von Misserfolgen frustriert und gelähmt fühlten, schätzten andere die Herausforderung – sie glaubten daran, sich verbessern und aus ihren Fehlern lernen zu können.

Die Erkenntnis:

Aufgaben, die man nicht sofort lösen könne, solle man besonders schätzen, fordert Dweck. Denn genau die sind es, bei denen die Neuronen im Gehirn neue Verbindungen schaffen. Wer sich einer Aufgabe stellt und Fortschritte erzielt, wird also intelligenter. Denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal resignieren wollen. Damit Kinder, Mitarbeiter oder Sie selbst eine positiveren Einstellung zu einem “Misserfolg” entwickeln, empfiehlt sie, nicht Ergebnisse zu belohnen, sondern Bemühungen, Strategien und Verbesserungen.

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Quelle: Experteer-Magazin

20 Oktober 2017

Führen mit Herz, Hirn und Verstand

Posted in Führung, Leadership

Führen mit Herz, Hirn und Verstand

Welche Vorbilder haben Sie? Wer hat Sie als Kind fasziniert? 88 % der Deutschen sind überzeugt, dass Vorbilder in unserer komplexen Welt zur „privaten und beruflichen Orientierung“ dringend gebraucht werden. Was ist eigentlich ein Vorbild? Das Vorbild ist gespickt mit Eigenschaften, die wir in dieser Person sehen oder sehen wollen. Also Fähigkeiten, die uns beeindrucken, die wir für erstrebenswert halten, bewundern oder uns selbst wünschen. Vorbilder spielen in unserer Kindheit eine wichtige Rolle - im Businesskontext werden sie häufig unterschätzt. Vorbilder bringen uns weiter. Sie fördern die Entwicklung unserer Identität, sind Quelle des Ansporns und der Inspiration, geben uns Orientierung, sind Impulsgeber und Wertevermittler. Wer ein Vorbild hat, arbeitet durchdachter, effizienter und hat mehr Selbstbewusstsein.

Braucht es eine neue „vorbildliche“ Führungskultur?

Was lesen oder hören wir immer wieder über „Vorbilder“ in der freien Wirtschaft? Einstige Manager des Jahres haben versteckte Bankkonten, Vorzeigechefs gelangen wegen Datenpannen in Erklärungsnöte, Skandale in der Automobilbranche, Bundesminister schmuggeln Teppiche und Banker verlieren auf der Jagd nach Rendite die Bodenhaftung.

Hier finden Sie den vollständigen Artikel.

Quelle: Unser Geschäftspartner EinfachStimmig, Artikel erschienen im Magazin: unternehmer WISSEN 01/2016, Katrin Greßer

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