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03 Mai 2019

Neue Arbeit und die eigene Haltung: Wie wichtig Glaubenssätze sind

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Podcast von Ina Höltmann

Neue Arbeit und die eigene Haltung: Wie wichtig Glaubenssätze sind

Insa Klasing war Deutschlandchefin von Kentucky Fried Chicken, nun zieht sie ihr eigenes Start-up in Berlin hoch: TheNextWe heißt es. Und dabei geht es ihr um Haltung und Mindset in der neuen Arbeitswelt.

Dass Haltung alles ist, ist eine Grundüberzeugung von Insa Klasing. Sie ist eine der Gründer von „TheNextWe“, einem 12-wöchigen digitalen Coachingprogramm für Unternehmen. Es setzt bei Haltung und Mindset an und hilft, Glaubenssätze zu erkennen, die das eigene Verhalten steuern. Denn die beste Unternehmensstrategie nützt nichts, wenn es noch Vorbehalte unter den Mitarbeitern gibt, meint Klasing – ein Grund, warum so viele Unternehmen in ihrer Transformation straucheln.

Bevor sie gründete, war sie Deutschlandchefin von Kentucky Fried Chicken. In dieser Rolle hatte Klasing viel umbauen müssen und die Transformation vorangetrieben – und das gelang ihr ohne große Personalwechsel: Weil sie auf Kommunikation setzte und viele Gespräche mit ihren Mitarbeitern führte. Allzu häufig werde vernachlässigt, alle Mitarbeiter mitnehmen zu wollen, meint sie. Transformation wird oft top-down „verordnet“, es wird versucht, Motivation von außen überzustülpen. Doch stattdessen sollte der Fokus auf der intrinsischen Motivation der Mitarbeiter liegen, sagt Klasing, gemeinsam herauszufinden, wofür es sich lohnen würden loszugehen. „Denn dann macht es plötzlich sehr viel Sinn loszugehen“, sagt sie.

"Die Bereitschaft, Eigenverantwortung zu übernehmen und auch in der Lage zu sein, die Fähigkeiten zu entwickeln, damit umzugehen und es zu gestalten, auch wenn es gerade nicht läuft, das ist eine Schlüsselherausforderung der Arbeitswelt der Zukunft."

Der Kern dabei für Klasing: Ganz neu lernen zu lernen. Dazu gehört für sie auch die Demut zu sagen: „Ich weiß es nicht, wir fragen jetzt den Kunden.“ Denn das „Ich weiß gar nichts!“ war auch die für sie wichtigste Lektion, die sie lernen musste, als sie aus ihrer Festanstellung in die Gründung ging.

In der alten Arbeitswelt werden wir bezahlt nach Erfahrung, weil wir wissen, wie es geht – oder meinen, es zu wissen,

sagt sie. Gerade in großen Unternehmen sei das der Fall. Aber das ist in der neuen Arbeitswelt eine Illusion, weil wir nicht mehr wissen wie es geht oder was kommt, ist Klasing überzeugt. Nach ihren Jahren der Festanstellung arbeitet sie heute für ihr Start-up im engen Austausch mit ihren Kunden: „Es ist irre, welche Dynamik entsteht, wenn man in Partnerschaft arbeitet und nicht das klassische Lieferanten-Kunden-Verhältnis pflegt.“

Im Interview spricht sie über die richtige Haltung in einer sich digitalisierenden Arbeitswelt und wie Unternehmen und Mitarbeiter gemeinsam in die Zukunft gehen können. Sie meint: „Jeder, der darauf Lust hat, wird die spannendste Zeit überhaupt erleben, weil es so unfassbar viele neue Gestaltungsmöglichkeiten gibt!“

Über die Autorin

Inga Höltmann ist Expertin für die Themen Kulturwandel in Unternehmen, New Work und Digital Leadership. Sie ist Gründerin der “Accelerate Academy”, einer Plattform für neue Lernkonzepte rund um neue Arbeit und moderne Führung in Unternehmen, und ausgebildete Wirtschaftsjournalistin, zu ihren Auftraggebern gehören der Berliner Tagesspiegel und der Deutschlandfunk Kultur. Bekannt ist sie auch für ihren erfolgreichen Newsletter zu diesen Themen.

Quelle: Zukunft der Arbeit

26 April 2019

"Bei der digitalen Transformation geht es um Haltung und Werte und nicht um Technologie"

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Birgit Riess: Artikel zu 2. Dialogforum zur "Zukunft der Arbeit"

Das 2. Dialogforum zur „Zukunft der Arbeit“ stand ganz im Zeichen der Debatte um die digitale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Spitzenvertreter deutscher Unternehmen sowie digitale Vordenker diskutierten intensiv darüber, wie es gelingen kann, den grundlegenden Wandel verantwortlich zu gestalten.

In ihrer Begrüßungsansprache wies Liz Mohn auf die großen Chancen der Digitalisierung hin, aber auch auf deren Risiken. Aber unbestreitbar sei, dass die digitale Revolution die Art und Weise, wie wir arbeiten und leben, dramatisch verändert.

Alexander Birken, Vorstandsvorsitzender der Otto Group, umriss mit drei Thesen die Anforderungen an die Gestaltung der digitalen Transformation und gab damit den ersten Impuls für die Diskussion.

Unternehmen müssen Orientierung geben.

Mit ihm waren sich die Diskutanten einig, dass den Unternehmen aus der rasanten digitalen Transformation der Geschäftsmodelle ein hohes Maß an Verantwortung erwächst. Haltung und Werte sind die Schlüsselfaktoren für eine verantwortungsbewusste Gestaltung der Veränderungsprozesse, die auf den Traditionen der familien- und inhabergeführten Unternehmen aufbauen und diese fortschreiben. Um der ohnehin zu beobachtenden Vertrauenskrise in der Gesellschaft zu begegnen, die durch Zukunftsängste der Menschen noch verstärkt werde, sei jedoch ein gesellschaftlicher Schulterschluss aller relevanten Akteure nötig.

Unternehmen müssen Offenheit, Transparenz und Partizipation leben.

Die größte Herausforderung für die Unternehmen ist es, der Unsicherheit der Beschäftigten zu begegnen und Vertrauen aufzubauen, auch wenn die Geschwindigkeit, wie sich die Geschäfte transformieren enorm ist. Dabei müsse auch in unterschiedlichen Zukünften der Arbeit gedacht werden. Welche Zumutungen dadurch für Beschäftigte und Führungskräfte entstehen wurde in den sehr persönlichen Erfahrungsberichten der Teilnehmenden deutlich.

Zukunft entscheidet sich in den Unternehmen.

Einer der wesentlichen Ansatzpunkte, um die Beschäftigten auf dem Weg in die digitale Arbeitswelt mitzunehmen ist die Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit. Unternehmen müssen massiv in Weiterbildung investieren und dabei auf neue Formen des Lernens und der Wissensvermittlung setzen. Ob „Social Badges“ oder KI-unterstützte Lernplattformen im Einsatz sind – klar ist, dass Weiterbildung individueller und selbstbestimmter wird. Sich von Vertrautem zu verabschieden (“learn to unlearn“), neue Verhaltensweisen auszuprobieren und umzusetzen, benötigt aber auch eine grundlegende Veränderung von Kultur und Führungsverständnis im Unternehmen. Es gibt keine Blaupause für die digitale Transformation, soviel wurde in der Diskussion deutlich, aber Grundprinzipien für deren Gestaltung, die auf Wertschätzung, Beteiligung und Selbstorganisation beruhen.

Im zweiten Impuls stellte Lena-Sophie Müller, Geschäftsführerin der Initiative D21 – Deutschlands größtem gemeinnützigen Netzwerk für die digitale Gesellschaft, aktuelle Daten des D21 Digital Index vor. Sie öffnete damit den Blick auf die gesellschaftlichen Herausforderungen der Digitalisierung und die Frage, wie sich z.B. Aus- und Weiterbildungssysteme weiterentwickeln müssen, um den digitalen Wandel chancenorientiert zu gestalten.

Über die Autorin

Inga Höltmann ist Expertin für die Themen Kulturwandel in Unternehmen, New Work und Digital Leadership. Sie ist Gründerin der “Accelerate Academy”, einer Plattform für neue Lernkonzepte rund um neue Arbeit und moderne Führung in Unternehmen, und ausgebildete Wirtschaftsjournalistin, zu ihren Auftraggebern gehören der Berliner Tagesspiegel und der Deutschlandfunk Kultur. Bekannt ist sie auch für ihren erfolgreichen Newsletter zu diesen Themen.

Quelle: Zukunft der Arbeit

05 April 2019

Boss, schalt mal dein Handy aus!

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Permanente Erreichbarkeit im Job

Boss, schalt mal dein Handy aus!

Permanente Erreichbarkeit ist für viele Firmen extrem wichtig. Heißt das aber auch, dass die Mitarbeiter kein Recht auf Abschalten haben? Smartphones abschalten können oder dürfen sollte zur neuen Tugend werden. In Frankreich tut man dafür so einiges.

Mal ehrlich. War diese allerletzte Mail am Freitag um 21.17 Uhr wirklich noch nötig? Hätten Sie sie nicht auch am Montagmorgen verschicken können? Und ihrem Team damit einen ruhigen Abend und ein verdientermaßen entspanntes Wochenende zu verschaffen? Geben Sie’s zu – Sie gehören zu jenen Mailjunkies, denen es auch weit nach Feierabend in den Fingerchen juckt, die partout nicht vom Firmenphone lassen können und eine Message nach der anderen rausjagen. Mit der Folge, dass Sie Ihre Mitarbeiter damit immer wieder gewaltig unter Druck setzen. Sich selbst übrigens auch. Dann seien Sie froh, dass Sie nicht in Frankreich leben und arbeiten. Denn dort gilt seit Anfang 2017 ein Gesetz, das der arbeitenden Bevölkerung ein „Recht auf Abschalten“ garantiert. Wie? Abschalten? Und, wäre das nicht auch etwas für Sie und Ihr Team?

Fluch und Segen

Wie man es dreht und wendet – die Digitalisierung mit dem mobilen Internet als unermüdlichem Zugpferd hat ihre Schattenseiten. Die sich vor allem auf die Welt der Arbeit senken und augenscheinlich vor allem jungen Menschen Sorgen bereitet. Die Generation Z „will eine klare Trennung zwischen Privatleben und Beruf, strebt nicht mehr nach Karriere und Verantwortung, blockiert im Extremfall nach Dienstschluss den Kontakt des Chefs auf dem Smartphone und strebt vor allem nach Sicherheit“, bringt es der Generationenforscher Professor Christian Scholz und Autor des vielbeachteten Buchs „Generation Z“ kurz und knackig auf den Punkt. „Das, was die Arbeitswelt 4.0 fordert, macht krank“, fährt er fort. Zu diesen Forderungen zählt Scholz die immer stärker voranschreitende Verschmelzung von Arbeit und Beruf, die Erwartung einer maximalen Flexibilität seitens der Arbeitgeber und Chefs, aber auch lärmende Großraumbüros und geteilte Schreibtische.

Aber nicht nur die jungen Generationen sind davon betroffen. Für alle Arbeitnehmer – Teammitglieder wie Führungskräfte gilt: Die Erholungsphasen, die jeder Mensch essenziell benötigt, werden bei ständiger Erreichbarkeit durch Arbeitsphasen unterbrochen und auch verkürzt. Die Betroffenen können sich in ihrer Freizeit kaum noch vom Job distanzieren und wirklich abschalten.

2 gute Gründe, warum Sie das Handy auch mal ausmachen sollten.

 

1. Permanente Erreichbarkeit macht krank

Zahlreiche Studien und Expertisen belegen, dass „man für die Mehrheit der deutschen Beschäftigten von einer erweiterten arbeitsbezogenen Erreichbarkeit sprechen kann“, wie es die Hans Böckler-Stiftung noch recht vorsichtig formuliert. Die daraus resultierenden gesundheitlichen Folgen für jeden Arbeitnehmer benennt sie allerdings deutlich, denn sie können gravierend sein: „Je mehr Arbeitsangelegenheiten ins Privatleben Einzug halten, desto größer sind arbeitsbedingte Befindensbeeinträchtigungen (Burn-out, Stress, Nicht-Abschalten, Schuldgefühle).“ Anders formuliert: Die permanente Erreichbarkeit ist ein Krankmacher. Denn auf eine kurzfristige Produktivitätserhöhung folgt der tiefe Absturz der Leistungsfähigkeit und die Krankmeldung. Die „Initiative Gesundheit und Arbeit“ fand 2016 heraus, dass die erweiterte Erreichbarkeit selbst dann krankmacht, „wenn sie von den Beschäftigten freiwillig gewählt ist, positiv empfunden oder als notwendig angesehen wird“. Die Kölner Diplom-Psychologin Dr. Bettina Fromm sieht die „permanente mediale Erreichbarkeit und die veränderten Arbeitsprozesse und –strukturen als eigentlich Ursache für Druck und Angst beim Arbeitnehmer, der dann zur ‚selbstgewählten’ Überlastung führt“. So viel zu selbstgewähltem Stress …

2. Abschalten tut gut

Das Gesetz zum „Recht auf Abschalten“ in Frankreich ist aus genau dieser Erkenntnis geboren, dass permanente Erreichbarkeit ein Krankmacher ist. „Sinn dieser Maßnahmen ist es, sicherzustellen, dass Ruhezeiten sowie […] eine Balance zwischen Arbeit wie auch Familien- und Privatleben respektiert wird“, erklärte das französische Arbeitsministerium. Man sollte meinen, dass es dafür nicht unbedingt ein Gesetz braucht… Sondern vielmehr Chefs und Führungskräfte, die über eine gesunde Portion Menschenverstand verfügen und erkennen, dass nur ausgeruhte und erholte Mitarbeiter auch glückliche Mitarbeiter sein können. Die langfristig gesehen deutlich produktiver sind.

Und bei uns? In Deutschland gehen tatsächlich – ohne gesetzgeberischen Druck – einige Konzerne mit gutem Beispiel voran. Dort wurden Mechanismen eingeführt, die die Mitarbeiter vor permanenter Erreichbarkeit schützen sollen. So werden bei Daimler und AXA die Mailzugänge nach Dienstschluss einfach gesperrt oder Mails auch automatisch gelöscht.

Und Sie als Führungskraft?

Ok, mit dem Mailjunkie haben wir vielleicht ein wenig übertrieben. Sorry! Aber was können Sie als guter Chef dafür tun, dass die rote Linie bei Ihren Mitarbeitern nicht dauerhaft überschritten wird? Diplom-Psychologin Dr. Bettina Fromm weiß Rat: „Prinzipiell muss sich das Denken ändern. Aktuell wird ein „Burnout“ eher mit Leidenschaft und Verausgabung assoziiert und cooler wahrgenommen als eine Depression. Wenn der Chef selbst keine Pausen macht, wird es den Mitarbeitern schwerer fallen, diese für sich durchzusetzen. Führungskräfte sollten ihre Mitarbeiter etwa durch folgende Maßnahmen unterstützen:

mit gutem Beispiel vorangehen, d.h. Pausen einhalten, nicht krank zur Arbeit kommen

– Überstunden auf alle Schultern verteilen

– Pausen akzeptieren und auch zur Erholung nutzen

– in der Pause sind sollten Arbeitsmaterialien und –themen tabu

Power-Nappings ermöglichen

realistische Ziele definieren und dadurch Produktivität und Motivation steigern

– Möglichkeiten zur Partizipation an der Entwicklung des Unternehmens schaffen

transparente Kommunikation und regelmäßige Mitarbeitergespräche auf Augenhöhe entwickeln

betriebliches Gesundheitsmanagement fördern, z.B. Sportangebote und Gesundheitstage

Coachings zur Stressbewältigung

Um diese Tipps gewinnbringend für Unternehmen und Mitarbeiter umzusetzen, müssen Sie jetzt auch nicht unbedingt nach Frankreich auswandern. Obwohl …

Über den Autor

Jörg Peter Urbach ist Autor, Redakteur und Blogger aus Sprachleidenschaft. Seit mehr als 25 Jahren schreibt er. Für Print und Online. Konzepte. Geschichten. Fachartikel. Nach seinem Studium der Musikwissenschaft, Germanistik und Literaturwissenschaft arbeitete Jörg Peter als Editorial Manager im klassischen Musikbusiness. Als langjähriger Chefredakteur des Portals wissen.de weiß er, wie man Leser begeistert und Themen findet.

Wenn der gebürtige Kieler nicht schreibt, durchwandert und fotografiert er die Alpen. Oder lauscht der Oper. Mit Achtsamkeit

Quelle: experteer-Magazin

29 März 2019

Diversity: Vielfältige Teams treffen bessere Entscheidungen

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Diversity: Vielfältige Teams treffen bessere Entscheidungen

Vielfältige Teams sind erfolgreicher. Stefanie Peters von Enable2grow, eine Wachstumsberatung für digitale Wirtschaft & Transformation, erklärt, warum vor allem die subtilen, nicht sichtbaren Aspekte entscheidend sind.

Frau Peters, welche Bereiche umfasst der Begriff Diversity?

Stefanie Peters: Bei Diversity denken viele erst einmal an die sichtbaren Komponenten wie Geschlecht, Alter und Hautfarbe, eventuell sichtbare Behinderungen. Doch es ist wichtig, sich bewusst zu werden, dass Diversity aus sehr viel mehr Komponenten besteht. Die darunterliegenden Aspekte sind nämlich die eigentlich spannenden.

Zum Beispiel?

Die kognitive Präferenz: Bin ich eher introvertiert oder extrovertiert, gehe ich gerne ins Detail oder bin ich der big picture-Typ, verlasse ich mich mehr auf Zahlen, Daten, Fakten oder vertraue ich meiner Intuition? Das sind alles extrem wichtige Dimensionen in der Teamarbeit von Unternehmen. Es geht dabei nicht um gut oder schlecht, sondern einfach nur um andersartig. Man hat schon vor Jahren festgestellt, dass, wenn man ein Team nach kognitiven Präferenzen durchmischt, die besten Sachen herauskommen. Bei Insead wurde schon vor zwanzig Jahren der Myers-Briggs-Persönlichkeitstest intensiv genutzt, um möglichst diverse Teams zusammenzustellen.

Neben den äußerlichen Merkmalen und der kognitiven Präferenz spielen bei Diversity natürlich auch Faktoren wie soziale Herkunft, Einkommen, Hobbys, Angewohnheiten, Familienstand und sonstige Erfahrungen eine große Rolle. Genauso bringen natürlich auch Menschen aus verschiedenen Abteilungen neue Perspektiven auf ein Projekt.

Wie hängt die Heterogenität eines Teams mit dessen Erfolg zusammen?

Man kann ein Problem nur dann bestmöglich lösen, wenn man es von vielen Perspektiven aus betrachtet. Und die bekommt man nur, wenn man das Team vielfältig aufstellt. Zwar hat man dann am Anfang einen höheren Aufwand, weil man sich verschiedene Meinungen anhören muss. Auch die Kommunikation ist schwieriger, wenn zum Beispiel ein technisch orientierter Mitarbeiter die Dinge anders versteht als jemand, der aus dem Marketing kommt. Aber der Aufwand zahlt sich aus, weil man am Ende deutlich effektiver ist. Weil man schon im Vorfeld Dinge sieht, an die man in einem sehr homogenen Team nicht gedacht hätte und die einem sonst später auf die Füße gefallen wären. Mit vielfältigen Teams werden die langfristig besseren Entscheidungen gefällt, auch wenn sie ein bisschen länger dauern.

Aber man muss die Unterschiedlichkeit in der Entscheidungsfindung auch zulassen und die Diskussion nicht gleich wieder abbrechen. Es geht nicht nur darum, dass Team vielfältig aufzustellen, sondern auch darum, jedem einzelnen Teammitglied eine Stimme zu geben. Gerade auch den Leiseren, den Introvertierten, den Jüngeren, den Vorsichtigen. Die sollte man auch mal bewusst nach ihrer Meinung fragen.

Und wie kann man als HR die Geschäftsführung davon überzeugen, dass man das Team vielfältig aufstellen sollte?

Man muss den zahlengetriebenen weißen Männern, die größtenteils nun mal die Business-Welt beherrschen, einfach auch Zahlen entgegenhalten. Eine Studie von McKinsey hat untersucht, ob Unternehmen mit höherem Frauenanteil im Top-Management auch finanziell besser dastehen. Tatsächlich kam heraus, dass bereits bei einer 10-prozentigen Steigerung der Frauenquote im Führungsteam auch der EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) um 3,5 Prozentpunkte höher lag. Und das ist nur die Dimension Frauen! Jetzt kann man sich gar nicht ausmalen, wie viel erfolgreicher ein Unternehmen sein kann, wenn Diversität noch mehr gelebt wird.

Wenn die Zahlen nicht reichen, um zu überzeugen: Gibt es noch weitere wichtige Punkte?

Auch ein gutes Argument: Der Vergleich mit dem Begriff des Diversifizierten Portfolios aus dem Finanzwesen, nach dem Motto: Don’t put all eggs in one basket. Wenn man viel Geld anlegen möchte, ist es risikoärmer, es vielseitig anzulegen, also zum Beispiel eine Immobilie zu kaufen, ein bisschen in Gold anzulegen, ein paar Aktien zu kaufen und ein bisschen Cash zu behalten. Das gleiche auch mit dem Personal zu praktizieren, ist nur die absolut logische Ableitung davon. Ich habe in einem Unternehmen ein geringeres Risiko und damit eine höhere Chance auf Erfolg, wenn ich die in den meisten Unternehmen wichtigste Ressource, nämlich die Menschen, auch divers aufstelle. Diese Logik leuchtet vielen sehr rational denkenden Menschen ein.

Alle reden von Diversity, doch am Ende stellen viele dann doch den Bewerber oder die Bewerberin ein, der oder die ihnen selbst am ähnlichsten ist. Wie können Personaler und Führungskräfte dafür sorgen, dass ihr Team wirklich vielfältig wird?

Der erste Schritt wäre, sich unbewusste Vorurteile überhaupt erstmal bewusst zu machen und zum Beispiel ein Training zum Thema „unconscious bias“ anzubieten. Wir alle haben einen unbewussten Hang dazu, Menschen in bestimmte Schubladen zu stecken und das ist gepaart mit dem leider nachgewiesenen Fakt, dass wir alle dazu tendieren, Leute zu mögen und damit auch einzustellen, die uns ähnlich sind. Entsprechend behagt es uns erst einmal nicht, mit einer Person enger zusammen zu arbeiten, die anders ist. Das ist gerade in vielen traditionellen deutschen Unternehmen ein Problem.

Wie kann man das lösen?

Man kann das Muster nur aufbrechen, wenn man sich bewusst macht, dass homogene Teams uns nicht weiterbringen, genauso wenig wie Chefs, die nur „Jasager“ einstellen. Die Rolle der Führungskraft ist heute eine andere als früher: Sie sollen nicht ständig ihre Macht demonstrieren, sondern ruhig auch mal zeigen, wo ihre Schwächen liegen, wo sie sich nicht so auskennen und im Team fragen, wer dazu etwas sagen kann. Damit hat die Führungskraft auch viel mehr Glaubwürdigkeit und Authentizität als die Chefs, die alles besser zu wissen meinen.

Es hängt also an den Führungskräften?

Hart gesagt: Unsichere Chefs sind diejenigen, die Leute einstellen, die genauso sind wie sie, denn dann müssen sie nicht umdenken, weil sie immer einer Meinung sind. Aber damit kommt man nicht weiter, damit kann man keine Innovation schaffen. Lieber sollte man sich fragen: Welche anderen Perspektiven brauchen wir in unserem Business? Wenn wir zum Beispiel ein Unternehmen mit größtenteils Ingenieuren haben, sollte man Mitarbeiter mit geisteswissenschaftlichem Hintergrund, Querdenker und Kreative einstellen. Oder wenn man eine Dependance in Frankreich hat, könnte man jemanden einstellen, der sehr gut französisch spricht. Man sollte also ruhig ganz pragmatisch vorgehen, ohne in die totale Fremde zu gehen, wo sich dann keiner mehr wohlfühlt. Stattdessen kann man Schritte gehen, die rational begründbar sind, aber trotzdem mehr Vielfalt in die homogene Suppe bringen.

Worauf muss man bei der Führung eines heterogenen Teams besonders achten? Was sind die Herausforderungen dabei? Kann es vielleicht auch gerade durch Diversität zu Spannungen kommen?

Man muss sich in einem divers aufgestellten Team erst einmal kennenlernen und austauschen. Man muss verstehen, warum der ein oder andere Teamplayer mit einer gewissen Haltung dazukommt und vielleicht ein bisschen dagegen schießt, wo die anderen völlig einer Meinung sind. Natürlich kommt es dabei zu gewissen Spannungen, Dinge dauern länger, man diskutiert mehr, Leute werden ungeduldig, es gibt Machtspiele. Das Team wird den typischen Prozess der vier Phasen „forming – storming – norming – performing“ durchlaufen, aber dann ist ein produktives Team am Start.

Und trotzdem bringt das einen besseren Outcome?

Ja, genau das ist wertvoll. Dann lerne ich, der Person einfach mal zuzuhören und wenn ich etwas nicht verstehe oder anderer Meinung bin, dann frage ich danach. Wenn man das mit einer gewissen Offenheit konstruktiv angeht, dann sind die Spannungen innerhalb von ein, zwei Wochen gegessen und man kann zu einem ganz großartig effektiv arbeitenden, produktiven Team werden, was deutlich mehr Spaß an der Arbeit hat als eins, in dem sich alle von Anfang an verstehen. Wir kommen nur dann weiter, wenn es auch Reibung gibt. Vor allem, wenn es um neue Produkte geht, wenn es darum geht, innovativ oder auch disruptiv zu denken, spannende neue Dinge zu entwickeln.

Welche Probleme drohen Unternehmen, die nicht auf Diversity achten?

Solche Unternehmen sind, langfristig gesehen, nicht zukunftsfähig. Wenn ich produktiv sein will, brauche ich divers aufgestellte Teams, aber auch, wenn ich ein attraktiver Arbeitgeber sein will. Natürlich ist das immer ein bisschen zu differenzieren und zu relativieren. Wenn ich nun ein Unternehmen aus der Schwäbischen Alb bin und bisher nur Mitarbeiter aus 50-Kilometer-Umkreis hatte, dann werde ich mit einer leichten Steigerung der Diversität auch schon etwas bewegen und gewinnen. Das heißt in dem Fall zum Beispiel, ich stelle ein paar mehr Frauen ein und erweitere auf Mitarbeiter aus einem 100-Kilometer-Umkreis. Hier erwartet ja zum Beispiel keiner, dass ich gleich richtig international werde.

Wie ist das bei Unternehmen in Ballungszentren?

Wenn ich einer Großstadt bin und da ein Unternehmen biete, was so geführt wird und von den Mitarbeitern so strukturiert ist wie vor 100 Jahren, darf ich mich nicht wundern, wenn da keiner mehr arbeiten will oder wenn ich an Innovation verliere. Wenn ich ein attraktiver Arbeitgeber sein und mit der Zeit gehen will, muss ich in Diversität investieren – lieber früher als später. Denn den Ruf als Arbeitgeber zu verändern oder positiv aufzubauen, ist gar nicht so einfach. Man muss rechtzeitig damit anfangen, sonst fährt der Zug ganz schnell ohne einen ab.

Über die Autorin

Senta Gekeler arbeitet in der Online-Redaktion des Human Resources Manager bei Quadriga Media Berlin. Davor war sie als Redakteurin bei verschiedenen Blogs und Magazinen zu den Themen Job & Karriere, Lifestyle, Reisen und Digitalisierung tätig. Sie hat Vergleichende Literaturwissenschaft in Augsburg und Sevilla studiert.

Quelle: Human Ressource Manager

15 Februar 2019

Die Herausforderungen beim Arbeiten im Home-Office

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Allein zuhause wird niemand glücklich

Die Herausforderungen beim Arbeiten im Home-Office

Auch wenn ein Unternehmen mobiles Arbeiten fördert, sollten Mitarbeiter regelmäßig zu persönlichen Treffen zusammenkommen. Eine neue Studie gibt Ratschläge, wie man den Home-Office-Frust vermeiden kann.

Im Zuge der Digitalisierung verändern sich klassische Arbeitsmodelle. Das Home Office wird immer beliebter, lassen sich viele Arbeiten doch auch bequem daheim erledigen. Doch das bringt auch Probleme mit sich, wie ein Forscherteam des Projekts Digitrain 4.0 nun klarstellt.

Die Zwischenergebnisse der Forschungen des Digitrain-Teams, die nun veröffentlicht wurden, zeigen, dass mit flexiblen Arbeitsmodellen neue Probleme in Betrieben drohen: zum Beispiel, dass Kollegen sich weniger gut integriert fühlen, der persönliche Austausch fehlt und fachliche Herausforderungen mit Kollegen im Home Office zum Teil schwerer zu lösen sind.

Fördert ein Betrieb aber regelmäßige persönliche Treffen und eine Vertrauens- und Fehlerkultur, kann das den Experten zufolge einer Entfremdung entgegenwirken, den Zusammenhalt und die Verbundenheit im Unternehmen stärken sowie ein Arbeitsumfeld mit Raum für Ideen und Innovation schaffen. Ein starker sozialer Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung im Betrieb helfen wiederum dabei, dass Mitarbeiter besser mit Stress umgehen können.

Quelle: XING New Work Experience

28 September 2018

Was ist eigentlich Verantwortung?

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Blogartikel von Filiz Scarcella, Coach für Führungskräfte, Unternehmer und Projektleiter

Was ist eigentlich Verantwortung?

Verantwortung abgeben zu können ist genauso wichtig, wie sie zu übernehmen.

Was hat Verantwortung mit Vertrauen, Kommunikation und Motivation zu tun?

Die Sache mit der Verantwortung ist gar nicht so einfach! Manchmal hast Du sie und willst sie nicht, manchmal willst Du sie, bekommst sie aber nicht. Verantwortung hat eine ganze Menge mit Motivation zu tun.

Wer führen möchte, der sollte darauf natürlich erst einmal Lust haben. Übernimmst Du nicht gern Verantwortung, liegt es einfach nicht in Deiner Natur anderen eine Richtung vorzugeben und hast Du auch kein Bedürfnis Diese Fähigkeiten zu erlernen, dann ist der Posten vielleicht einfach nichts für Dich.

Ob Deine Mitarbeiter gern Verantwortung übernehmen oder nicht, hängt aber auch von der Vertrauens- und Kommunikationskultur im Unternehmen ab.

Ein Beispiel:

Franzi hat eine ganze Woche lang an einem Projekt gearbeitet und konnte trotzdem den zeitlich vorgegebenen Rahmen nicht einhalten. Sie ist frustriert und fürchtet sich davor, ihrem Manager zu gestehen, dass ihr vor zwei Tagen ein Fehler widerfahren ist, der die Erfüllung der kommenden Aufgaben aufhielt. Sie hat Angst in der Zukunft nicht wieder gefragt zu werden, ob sie neue Projekte übernehmen möchte. Aber eigentlich war es ja gar nicht ihre Schuld. Hätte sie vorher eine ordentliche Schulung gehabt, wäre das sicher nicht passiert!

Wer motiviert ist und eine Sinnhaftigkeit in der eigenen Arbeit empfindet, übernimmt gern Verantwortung. Wer zu seinem Wort steht, der schafft Vertrauen.

Wer den Kollegen und der Führungskraft vertraut, der kann Fehler eingestehen und somit Verantwortung für Geschehenes übernehmen. Wer in der Lage ist, Verantwortung anzunehmen und Ergebnisse sieht, der ist motivierter.

Übernimmst Du Verantwortung? Oder hast Du vielleicht zu viel Verantwortung? Was sind Deine Erfahrungen?

Selten beginnt einer die eigene Karriere in einer Führungsposition. Viele von uns fangen ganz unten an. Wir kochen erst einmal Kaffee, kopieren Berichte, waschen Teller (natürlich spreche ich in Klischees). Tun wir dies besonders gut, klettern wir die Leiter so ganz langsam nach oben. Irgendwann ergibt sich dann für den ein oder anderen die Chance, ein Team zu führen. Dann gilt es für viele von uns erst einmal zu lernen, was es denn überhaupt heisst, so richtig Verantwortung zu übernehmen. Oder wissen wir das vielleicht schon? Ist die Sache mit der Verantwortung nicht vielleicht schon eine Herausforderung seit Kindheitstagen? Schliesslich ist jeder erst einmal verantwortlich für sich selbst.

Was ist Verantwortung?

Prinzipiell ist sie eine Art Aufgabe. Du sollst in Deinem oder einem entsprechendem Rahmen dafür sorgen, dass etwas einen guten/richtigen Verlauf nimmt oder kein Schaden entsteht. Den Ausgang einer Situation bestimmt hierbei nicht nur Dein Verhalten, also Dein Handeln oder Nichthandeln sondern auch Deine Entscheidungen und Deine Kommunikation.

Diese Definition ist sinngemäss dem Duden entnommen, in dem auch von einem zweiten Teil der Begriffserklärung die Rede ist:

Verantwortung ist die Verpflichtung, für etwas Geschehenes einzustehen.

Verantwortung ist also nicht nur etwas, dass uns von aussen – von jemandem, etwas, einem Zustand – zugeteilt wird, sondern etwas, dass wir bereits besitzen. Wir wissen in der Regel, warum wir uns für oder gegen etwas entschieden haben und würde uns jemand danach fragen, könnten wir ihm antworten. Wir könnten unsere Entscheidung verantworten.

Wie wir sehen, gibt es zwei zeitliche Richtungen, in die Verantwortung reicht:

  • In die ZukunftWir haben die Verantwortung den zukünftigen Generationen einen bewohnbaren Planeten zu hinterlassen.
  • In die Vergangenheit / In der GegenwartIch bin oder war in einer schwierigen Situation und ich weiss warum. Meine eigenen Entscheidungen haben mich dorthin gebracht.

Was ist eigentlich Eigenverantwortung?

Nun ist aber auch oft die Rede von Eigenverantwortung. Unterscheidet sich dieser Begriff von dem der Verantwortung? Du kannst es als Art Erweiterung sehen!

Kommen Dir irgendwelche dieser Ausreden und Schuldzuweisungen bekannt vor? Viele glauben, sie hätten ihr Leben nicht komplett unter Kontrolle und es gäbe da etwas, dass immer wieder dazwischen spukt, sobald sie die Nase aus ihrem Schneckenhaus stecken.

Der Staat ist schuld, das Schicksal hat es einfach nicht gewollt oder vielleicht meinst Du, vieles geht schief oder Du kannst etwas nicht, weil Du einfach das “falsche” Geschlecht hast. Erkennen sich hier so einige Frauen wieder? Wir nutzen diese “Ausrede” gern.

Es wird Zeit, dass wir Eigenverantwortung übernehmen!

Übernimmst Du bereits Verantwortung?

Wir erklären uns bereit das Abendessen zu kochen, den Hund auszuführen, die Wäsche zu waschen – jeder von uns übernimmt täglich Verantwortung,

So auch im Arbeitsleben, zum Beispiel wenn…

  • Dir eine neue Aufgabe übertragen wird,
  • Du Dich bereit erklärst, das nächste Meeting vorzubereiten,
  • Du einen Kundentermin übernimmst,
  • Du Dich um eine neue Software kümmerst, die die Kommunikation im Team verbessert,
  • Du eine Entscheidung triffst (!),

aber auch wenn…

  • Du einen Fehler eingestehst,,
  • Du Deinem Kollegen versprichst, ihm bei einer Aufgabe zu unterstützen und zu Deinem Wort stehst,
  • Du schon jetzt nach positiven Lösungsansätzen für eine Herausforderung suchst,
  • Du zugibst, nicht perfekt zu sein.

Verantwortung ist kein Gegenstand und trotzdem, kann sie angenommen und weitergegeben werden. Eine gute Führungskraft kann beides.

Nun ist es aber so, dass Du nur Verantwortung für die Dinge übernehmen kannst, die Du auch beeinflussen kannst, richtig? Wie sieht das bei Führungskräften aus? Wird ihnen Verantwortung für Dinge aufgetragen, die ausserhalb ihres Einflussbereiches liegen?

Welche Verantwortung haben Führungskräfte?

Eine Führungskraft hat in der Regel eine Menge an Verantwortung. Ganz klar! Immer den Überblick behalten, die Zeit der Mitarbeiter und ihre Prioritäten managen, Ziele setzen, Bedürfnisse von Kunden und den Kollegen erkennen und handeln, wo Handlungsbedarf besteht … Die Liste kann noch eine ganze Weile so fortgeführt werden. Ganz schön viel!

Frage ich Führungskräfte nach Ihren Verantwortungsbereichen so zählen sie mir in der Regel all diese Beispiele auf. Sie sagen, sie wären für die Zufriedenheit der Kollegen, die Kommunikation im Team, die Lösung von Konflikten verantwortlich. Was oft vergessen wird, ist die Eigenverantwortung, also für das eigene Handeln und die eigenen Entscheidungen!

Alles beginnt immer bei Dir selbst! Eigenverantwortung hat zum Beispiel viel mit Selbstvertrauen zu tun, welches wiederum auf einer gesunden Selbstwahrnehmung basiert. Traust Du Dir nicht zu, eine Aufgabe zu bewältigen oder ein Team zu führen, dann wird es Dir schwer fallen, dieser Verantwortung tatsächlich gerecht zu werden. In diesem Fall, solltest Du Dir genau das eingestehen! Niemand von uns ist perfekt, niemand von uns kann alles!

Indem Du Verantwortung an andere übergibst, also Aufgaben delegierst, schaffst Du Dir Zeit für das Wesentliche, motivierst Deine Mitarbeiter und zeigst, dass Du ihnen vertraust.

Zur Autorin

Filiz Scarcella ist eine kreative Macherin mit Leidenschaft und aus vollem Herzen heraus. Mit ihrer Can-Do-Einstellung unterstützt Sie Führungskräfte, Unternehmer und Projektleiter zu mehr Spass, Erfolg und Mitarbeiterzufriedenheit. Sie wirbt für stärkeorientiertes Führen. Ihr Ziel ist es aus routinierten Mitarbeitern starke Mitunternehmer zu machen. Denn motivierte Mitunternehmer übernehmen schneller Verantwortung und können Entscheidungen gezielter treffen. Lerne Filiz bei einem virtuellen Kaffee kennen.

Quelle: Blog von Filiz Scarcella

18 Mai 2018

„Sie müssen nicht tot sein, um wertvoll zu sein“

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Führungskräfte: Mehr Querdenker, bitte!

„Sie müssen nicht tot sein, um wertvoll zu sein“

Ob Galileo Galilei oder Albert Einstein: Wenn sie nur lange genug tot seien, wären solche Querdenker recht beliebt, behauptet Wissenschaftsjournalist Jürgen Schaefer. Im eigenen Unternehmen dagegen mag man die Kollegen mit den manchmal überraschend schaltenden Synapsen nicht recht leiden. Querulanten seien das, heißt es dann, oder sogar Spinner. Dabei sind genau solche Führungskräfte Gold wert.

In seinem Buch „Genie oder Spinner – Sind wir offen für Neues?“ schreibt Schäfer: „Fortschritt verdanken wir der Beharrlichkeit, mit der Einzelne immer wieder gegen den Strom schwammen, etwas dachten und sagten, das noch niemand gedacht oder gesagt hatte: etwa, dass wir mal durchs Universum fliegen werden oder man in die eine Richtung lossegeln und aus der anderen Richtung zurückkommen kann.“ Solche Menschen, die immer wieder als Querulanten abgetan würden, seien extrem wichtig für Unternehmen. Die Gründe dafür sind gleichermaßen simpel wie überraschend

Was unterscheidet Querdenker von anderen Führungskräften?

Der Querdenker findet überraschend einfache Antworten auf ungelöste Fragen. Er legt Selbstverständliches in die Waagschale. Ein solcher Teamleader entdeckt die oft verblüffend pragmatische Lösung auf ein technisches, wirtschaftliches oder soziales Problem, das von einer betriebsblinden Masse einfach hingenommen oder gar nicht mehr wahrgenommen wird. Die querdenkende Führungskraft kennzeichnet folgende Eigenschaften – finden Sie sich wieder?

1. Mut

Man braucht viel Mut, um sich gegen die Meinung der Mehrheit zu stellen. Diesen schöpft eine Führungskraft aus der eignen Überzeugung, die sie ausreichend reflektiert und aus verschiedenen Perspektive abgeklopft hat. Führungskräfte sollten deshalb auch immer die Ansichten der Masse ernst nehmen und deren Argumente abwägen.

2. Standhaftigkeit

Es ist harte Arbeit und viel Geduld nötig, eine Gruppe von neuen Ideen zu überzeugen. Echte Querdenker geben wegen des Widerstands nicht auf, auch wenn sie nicht selten als realitätsferne Verrückte betitelt werden. Sie glauben auch bei harter Kritik an die eigene Meinung.

3. Eigene Positionierung

Vorausschauende Führungspersönlichkeiten positionieren sich durch ihr Fachwissen als Experten, bevor sie neuartige Vorschläge machen. Auch soziale Kompetenz gegenüber dem Team stärkt den eigenen Rücken und baut Glaubwürdigkeit auf.

4. Neugier

Querdenker umgeben sich mit Personen und Themen, die über ihr eigenes Fachgebiet hinausreichen. Somit entdecken sie neues Wissen aus anderen Perspektiven. Dadurch finden sie Verknüpfungen, die neue Lösungsansätze bieten und vermeiden Betriebsblindheit.

Querdenkende Führungspersönlichkeiten bieten durch ihre innovativen Lösungsansätze nicht nur Vorteile für das Unternehmen, sondern auch für das eigene Team. Jedoch sollten die neuen Ideen gut durchdacht und mit Gegenargumenten abgeglichen werden. Mit einer guten Portion Mut, Beharrlichkeit und Offenheit kann aus einer guten Führungskraft ein hervorragender Querdenker werden.

Über die Autorin
Nele Grantz studierte Literaturwissenschaft, Theaterwissenschaft und Völkerkunde mit Afrikanistik an der LMU in München. Nach dem Studium bildete sie sich im journalistischen Bereich weiter. Ihr inhaltlicher Schwerpunkt liegt u.a. auf den Themen Beruf & Karriere.

Quelle: Experteer-Magazin

22 März 2018

Was sind Werte heute noch wert?

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Affären, Skandale und Abstürze

Was sind Werte heute noch wert?

Diesel-Gate, Affen-Skandal, frisierte Bilanzen – und trotz allem Millionen-Boni für Top-Manager. Die Schlagzeilen über deutsche Unternehmen könnten besser sein. Was ist nur mit den Werten in den Führungsebenen passiert? Wir glauben, dass langfristiger unternehmerischer Erfolg ohne Werte unmöglich ist. Deshalb erklären wir, wie Sie diese sinnvoll einsetzen können.

Schon Napoleon Bonaparte wusste es: „Es gibt keine schlechten Mannschaften. Es gibt nur schlechte Offiziere.“ Auf die Wirtschaft der Gegenwart übertragen, will dies sagen: Einzig die Spitzenleute eines Unternehmens entscheiden über dessen Wohl und Wehe. Die Führungskräfte tragen die Hauptlast der Verantwortung. Und die Werte des Unternehmens stehen im Mittelpunkt des eigenen Handelns. So sollte es im Idealfall sein.

Doch in deutschen Vorstandsetagen scheint mittlerweile eine andere Einstellung auf der Tagesordnung zu stehen: unternehmerische Werte? Schnee von gestern! Was zählt, ist kurzfristiger Erfolg. Ein Blick auf die Automobilindustrie bestätigt dies. Volkswagen hat 2017 seinen Nettogewinn verdoppelt: Trotz des Dieselskandals erzielte der Konzern ein Plus von rund 11,4 Milliarden Euro. Wie können Sie in Ihrem Unternehmen die richtigen Werte etablieren und diese Ihren Mitarbeitern vermitteln?

Ohne Werte geht es nicht

Werte sind unsere beständigen Leitlinien. Sie bestimmen, was wir im Leben aber auch in der Karriere für wichtig erachten. Wenn sich Wertvorstellungen innerhalb eines Teams oder auch eines Unternehmens unterscheiden, entstehen Konflikte. Der Organisations-Experte Hartmut Wiehle weiß: „So wie die Persönlichkeit einen Menschen ausmacht, bestimmt die Kultur eine Organisation. Werte prägen die Kultur – und sind daher zentral für die Führung und die Entwicklung einer Organisation.“

Unternehmenskultur basiert auf Werten:

  • Sie bestimmen, was uns wichtig ist
  • Werte geben Sie eine Richtung vor
  • Sie sagen uns, was wir für richtig oder für falsch halten

Sie kennen die eigenen Werte und die Ihres Unternehmens nicht exakt? Dann fischen Sie als Führungskraft rasch im Trüben. Die Grundlage für eine effiziente Führung Ihrer Mitarbeiter ist zunächst die Kenntnis und das Verinnerlichen der Werte Ihrer Unternehmenskultur. Nur dann können Sie die Leistung und Zufriedenheit der Mitarbeiter optimieren. Zum Wohle des Unternehmens. Und natürlich auch zu Ihrem.

Der Verlust unternehmerischer Werte

In einer immer schneller sich drehenden Wirtschaftswelt drohen langfristige Werte ins Abseits zu geraten. Ursachen dafür gibt es viele. Zu schnelles Wachstum und daraus resultierende, immer hektischere Veränderungsprozesse. Diese sind vor allem von der Angst geprägt, das eigene Unternehmen könne schon morgen redundant sein. Übermächtige Vorstände schrecken nicht davor zurück, die eigenen Werte über Bord zu werfen. Die Folge: Unternehmen werden auf raschen und überzogenen Erfolg getrimmt. Falls der sich einstellt, trägt er den Verantwortlichen ein Macherimage ein. Bleibt er hingegen aus, steht die Existenz des Unternehmens auf dem Spiel. Langfristig tragen diese „Erfolgskulturen“ nur in den seltensten Fällen.

Neben den hektischen Veränderern gibt es natürlich auch die Lordsiegelbewahrer der Unternehmenskultur. Diese Manager weigern sich, längst überfällige Entscheidungen zu treffen. Aus Angst vor Veränderung und vor dem Gesichtsverlust. So machen Sie als Führungskraft keinen Staat.

Nur der Wandel ist beständig

Sie können Ihre Unternehmenskultur bewusst einsetzen. Um sich als Führungskraft zu zeigen, die verstanden hat, dass Werte zu bewahren eben nicht heißt, diese in Stein zu meißeln. Und diese dann für alle Ewigkeit unverändert stehen zu lassen. Die Autoren Andreas Krebs und Paul Williams formulieren es in ihrem Buch „Die Illusion der Unbesiegbarkeit“ klar: „Wer bestehen will, muss sich rechtzeitig wandeln.“

Stellen Sie jene Werte, die Ihr Unternehmen prägen, permanent auf den Prüfstand. Bei Bedarf müssen Sie dafür sorgen, dass Werte angepasst werden. Ohne dieses regelmäßige Nachjustieren der Unternehmenskultur ist kein langfristiger oder dauerhafter Erfolg mehr möglich. Dafür sind die tektonischen Verschiebungen in der Weltwirtschaft zu massiv. Agieren Sie also auf keinen Fall gegen die Kultur und damit gegen die Werte Ihrer Organisation. Denn Druck erzeugt Gegendruck. Die Entwicklung kommt zum Stillstand.

Die Bedeutung von Werten ist also unumstritten. In der großen Studie „Kultur und Werte von Spitzenkräften im internationalen Vergleich“ hat experteer 6.000 Führungskräfte aus zehn Ländern zu sechs Kulturdimensionen befragt. Diese Studie können Sie hier downloaden.

Über den Autor

Jörg Peter Urbach ist Autor, Redakteur und Blogger aus Sprachleidenschaft. Seit mehr als 25 Jahren schreibt er. Für Print und Online. Konzepte. Geschichten. Fachartikel. Als langjähriger Chefredakteur des Portals wissen.de und des Brockhaus Digital weiß er, wie man Leser begeistert und Themen findet. Heute ist er UrbacH – text. und kommunikation.

Wenn der gebürtige Kieler nicht schreibt, durchwandert und fotografiert er die Alpen. Oder lauscht der Oper. Mit Achtsamkeit.

Quelle: experteer-Magazin

20 Oktober 2017

"Erfahrungen von Musterbrechern"

Posted in Führung, Leadership, Mind

Ein Film von Prof. Dr. Wüthrich, Dr. Osmetz, Dr. Kaduk

Gewinnen Sie interessante und spannende Einblicke von Führungskräften, die andere Wege eingeschlagen haben!

25-Minuten-Auszug aus der DVD »MUSTERBRECHER – DER FILM« | Erscheinungsdatum 22. Februar 2016 | Premiere im ARRI-Kino München 11. November 2015 | Dr. Dirk Osmetz | Dr. Stefan Kaduk | Prof. Dr. Hans A. Wüthrich | Schnitt dieser Kurzversion: David Dorffner, Wien

Quelle: Auf Youtube veröffentlicht am 17.02.2016

Video Musterbrecher

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